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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2011

„Licht und Kunst“ - künstlerische Gestaltung des Durchgangs- und Foyerbereichs für ein Laborgebäude auf dem Gelände der Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Teilnahme

Preisgeld: 3.500 EUR

Elisabeth Brockmann - Kunst am Bau

Kunst

Erläuterungstext

Unser Entwurf geht von zwei korrespondierenden Punkten aus:

1. dem inhaltlichen Aspekt der Verknüpfung von Forschung und gesellschaftlicher Praxis

und

2. dem ästhetischen Aspekt der Verschränkung von Studentenweg und Längsachse des Gebäudes.

In der Selbstdarstellung des CECAD steht der für uns zentrale Satz:
Forschung ist keine Einbahnstraße.

Die Verschränkung von Forschung und Praxis, von Inhalt und Form ist unser Thema. Die Gebäude-Struktur weist uns den Weg.


1. Der inhaltliche Aspekt
CECAD erforscht die molekularen Grundlagen des Alterungsprozesses und speist die Ergebnisse in gesellschaftlich relevante Prozesse ein: From bench to bedside and back. Was sich dem Forscher unterm Elektronenmikroskop offenbart, präsentiert sich jedem einzelnen Menschen als Prozess des Vergehens. Altern ist Leben in Abhängigkeit von Zeit. Diesem Phänomen widmet sich der erste Teil unserer Installation:

Acht Säulen – entlang des Studentenweges, im Atrium und im Foyer - tragen das Portrait eines menschlichen Blicks, der vor unseren Augen „verschwindet“, verschwimmt, sich auflöst.

Säule eins befindet sich am Treppenantritt des Atriums. Das Gesicht ist scharf zu erkennen. Bei genauem Hinsehen entpuppt es sich aber als nur scheinbar menschliches Antlitz. Es handelt sich um die Fotografie einer Schaufensterfigur: Ein Modell unserer selbst, das wir im Schaufenster betrachten wie der Forscher sein Präparat.

Die Säulen zwei bis sieben säumen den Studentenweg. Wer diesen Weg entlanggeht, durchläuft – in beiden Richtungen - den Prozess, den das CECAD erforscht. Altern ist Leben in Abhängigkeit von Zeit.

Säule acht steht am Treppenantritt des Foyers: Das Gesicht in vollkommener Auflösung, nicht mehr zu identifizieren, aufgelöst in Farbe.


2. Der ästhetische Aspekt
Der modellhafte „Lebensweg“ verläuft entlang des Studentenwegs senkrecht zur Längsachse des Gebäudes. Hier kommt der 2. Aspekt unseres Entwurfs ins Spiel: Die Verschränkung von Forschung und Praxis, von Inhalt und Form. Weiße Linien aus Licht an Decke und Boden begleiten den Weg, am zentralen Punkt der Gebäudestruktur kreuzen Lichtlinien zwischen den beiden Gebäudekomplexen den Weg. Entlang des Studentenwegs sind die Lichtlinien an Boden und Decke durchbrochen. Die Lichtlinien zwischen den beiden Gebäudekomplexen ziehen sich auf dem Boden und an der Decke bis ins Foyer bzw. bis ins Atrium.
Im Atrium schießt ein weißes Lichtrohr senkrecht in die Höhe bis zum Glasdach.
Die Lichtlinien verschränken die beiden Gebäudeteile des CECAD miteinander, sie markieren als Markierungs-Bodenlichtlinie und als beleuchtende Deckenlichtlinie den sensiblen Bereich der sich hier kreuzenden Verkehrsströme von Studentenweg und Verbindungsweg zwischen den beiden Gebäudeteilen.

Die wandernde Sequenz
Durch die Bodenlichtlinien und die senkrechten Lichtlinien im Atrium wandert fast unmerklich das Gesicht – jetzt aber nicht nur in Farbe aufgelöst, sondern in Sequenzen zerlegt: symbolische Reminiszenz an molekulare Strukturen, die bauseits in den Betonplatten zwischen den Aufzügen als Relief bereits vorhanden sind. Die Sequenz wandert so langsam, dass die Bewegung nicht sichtbar ist, sondern nur nachvollzogen werden kann, weil das farbige Licht nach einigen Stunden seine Position verändert hat. So wie das menschliche Gesicht sich im Alterungsprozess wandelt, ohne dass wir es unmittelbar beobachten können, wandert die Licht-Reminiszenz an unsere biologische Struktur unmerklich durch die weiße Linie. Während die Bodenlichtlinien und deren Fortsetzung als jeweils senkrechte, in den Himmel weisende Lichtlinien in den Foyers der strengen Orthogonalität des Gebäudes folgen, findet die Deckenlichtlinie mit einer Drehung um 3° aus der Orthogonalität eine eigene Dynamik. Sie weist in ihrer Längsrichtung zum Durchgang schon auf den Versatz der Wegeachsen in Ost - West – Richtung hin und verbindet, in Querrichtung weisend, jeweils die beiden Treppenantritte in den beiden Foyers symbolisch miteinander.

Erweiterung zum ZMMK
Die Lichtlinie des Studentenwegs setzt sich außerhalb des Gebäudes fort und bindet das CECAD in die Gesamtstruktur der unterschiedlichen Forschungseinrichtungen ein. Sie symbolisiert auch auf ästhetischer Ebene den hohen Stellenwert, den die Kommunikation im CECAD hat, und ermöglicht eine spätere Erweiterung unserer Installation zum ZMMK.



Technik:
Die 8 Säulen tragen Licht-Bilder im wahrsten Sinn des Wortes: 10 Projektoren werfen die Bilder auf die Säulen. Sie werden an der gegenüberliegenden Säule oder an der Fassade an den Gebäudeecken deckennah befestigt.

Das Lichtrohrsystem an der Decke setzt sich zusammen aus etwa 3 m langen hocheffizienten LED-Lightpipes. Dieses den Weg begleitende lineare Licht schafft eine blendfreie warmweiße Beleuchtung des Durchgangs mit ca. 105 lux im Mittel, bei zunehmender Helligkeit zum zentralen Bereich der kreuzenden Wege, der sich unter der Decke kreuzenden Lightpipes. Die geplanten Deckeneinbauleuchten sind nicht mehr notwendig - gegenüber der Planung kann hier bei der Beleuchtung eine Energieeinsparung von ca. 20 % erreicht werden.

Am Boden werden Bodeneinbau-Lichtlinien als Wege begleitendes Markierungslicht aneinandergefügt. Im Atrium und im Foyer gehen sie in die Vertikale über. Dazu werden sie in Edelstahl-Tragprofilen geführt, befestigt an den Wangen der Treppen. Mittels DMX-Schnittstelle wird in den Lichtlinien die „wandernde Sequenz“ programmiert.

Alle Leuchten werden mit wartungsarmer und energieeffizienter LED-Technik ausgerüstet, die im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln eine besonders lange Lebensdauer aufweisen.
Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

8 Lichtsäulen im Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

8 Lichtsäulen im Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

Entwurf für den Durchgangs- und Foyerbereich des CECAD-Gebäudes, Uniklinik Köln

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