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Offener Wettbewerb | 05/2014

Erweiterung des Sammlungszentrums (SZ) des Schweizerischen Nationalmuseums (SNM) am Standort Lindenmoosstrasse

6. Rang / 6. Preis

Preisgeld: 14.000 CHF

Graber Pulver Architekten

Architektur

Weber + Brönnimann AG - Ingenieure

Bauingenieurwesen

EK Energiekonzepte AG

Energieplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt verfolgt die Idee, die vorgefundene Typologie weiterzufĂŒhren - die drei
GebĂ€udearme werden gegen SĂŒden hin erweitert und ĂŒbernehmen dabei die Höhen des
Bestandes. ZusĂ€tzlich wird zwischen den beiden westlichen Armen ein Volumen eingefĂŒgt,
welches diese miteinander verbindet und eine in der Höhe gestaffelte Einheit bildet. Durch
die Verdichtung im Osten rĂŒckt der westliche Arm vom Ensemble weg und ist stĂ€dtebaulich
nicht mehr gleich stark in dieses eingebunden. Das WegrĂŒcken des Depot-Traktes wird
durch seine neu geschaffene enorme GebÀudelÀnge optisch noch zusÀtzlich verstÀrkt und
erst mit der möglichen Erweiterung entsteht wieder eine harmonische Ganzheit.

Die Aufteilung in einen Arbeits- und einen Lagerbereich besteht zwar nutzungsbedingt und
ist aus betrieblicher Sicht möglich, der Gesamteindruck der Anlage wird dadurch aber aus
stÀdtebaulicher Sicht zu stark beeintrÀchtigt.

Gegen die Strasse hin tritt das GebÀude als abgestuftes Volumen in Erscheinung. Die
GebÀudearme erhalten je als oberen Abschluss ein Vordach, welches das Ende des
jeweiligen Volumens betont. WÀhrend das Vordach bei den drei westlichen GebÀudeteilen
nutzungsbedingt Sinn macht, ist die ZweckmÀssigkeit des Bauelements beim östlichen
GebÀudearm in Frage gestellt, zumal das Dach hier durch die GebÀudehöhe bedingt sehr
hoch angeordnet ist.

Die zwischen Strasse und GebÀude aufgespannten FreiflÀchen können von den
dahinterliegenden RĂ€umen gut genutzt werden und es entsteht ein Arbeits- und
Aufenthaltsraum, der fĂŒr den Ort angemessen charakterisiert ist.

Durch die Verdichtung im Bereich der westlichen Erweiterung wird der bis dahin dĂŒnn
in Erscheinung getretene Verbindungsgang in das GebÀude integriert und es entsteht
so eine kompositorische Anlage, welche die eigentlichen ArbeitsrÀume aufnimmt.
Die Raumabfolgen sind logisch angedacht und die lineare Anordnung der Nutzungen
entlang des bestehenden Verbindungsganges fĂŒhrt zu einer aus betrieblicher Sicht guten
Organisation. Im Erschliessungsbereich der ĂŒber zwei Geschosse organisierten Druckerei
werden DeckendurchbrĂŒche vorgesehen welche zu einer rĂ€umlichen QualitĂ€t fĂŒhren.
Die Anordnung der Cafeteria an der SĂŒdwestecke ist attraktiv und sie erhĂ€lt hier einen
angemessenen Aussenraum.

Die WeiterfĂŒhrung der DepotrĂ€ume in der gleichen Art wie im Bestand ist gut und wird aus
betrieblicher Sicht begrĂŒsst. Durch die gute topografische Einbettung des GebĂ€udetraktes
ist es möglich, das Erdgeschoss und das Obergeschoss direkt von Aussen zu erschliessen.

Der LKW-Zugang zum bestehenden Osthof wird in seiner heutigen Form erhalten und
funktioniert auch in Zukunft gut. Die Anlieferungszone ist grundsÀtzlich zentral und gut
platziert, jedoch ist die Anbindung des 1. Obergeschosses nicht ideal. Die Erschliessung
und Anordnung einiger RÀume könnten aus betrieblicher Sicht noch optimiert werden. Der
Umfang und Ablauf des Eingriffs an der bestehenden Anlage ist unklar.

Die bestehende Fassadenkonstruktion aus rostigen Stahlplatten wird in Àhnlicher Art
weitergefĂŒhrt und der Neubau unterscheidet sich so nur minimal vom Bestand. Zwar
ist diese Haltung nicht unmöglich, sie wurde aber vom Beurteilungsgremium kontrovers
diskutiert.

Das kompakte GebĂ€udevolumen fĂŒhrt zu niedrigen Erstellungskosten und ist aus
ökologischer Sicht ein positiver Beitrag.

Der Entwurf vermag dem Preisgericht leider erst mit seinem Endausbau zu ĂŒberzeugen
- der Stand der ersten Etappe lÀsst am Schluss zu viele stÀdtebauliche Fragen offen.
Die dichte und seriöse Ausarbeitung des Projektes auf allen Ebenen wurde vom
Beurteilungsgremium aber sehr geschÀtzt.