Aufgrund der aktualisierten Rahmenbedingungen der Hochhausrichtlinien wird die Gesamthöhe von FORTEPIANO auf 60 Meter reduziert. An der grundsätzlichen städtebaulichen Setzung mit der orthogonalen Stellung zu den historischen Bauten des Schlachthofs, an der ausgeprägten Silhouette, der grossen, intensiv begrünten Terrasse und am optimierten Fussabdruck halten die Projektverfassenden richtigerweise fest. Statt einer öffentlichen Terrasse auf dem Dach des Hochhauses bietet sich die begrünte Dachterrasse im 3. Obergeschoss als öffentliche Quartierterrasse an.
Die klare Adressierung des Stadtarchivs mit der grosszügigen Eingangshalle an der Hohlstrasse wird beibehalten und folgerichtig auf eine Überhöhe des Erdgeschosses verzichtet. Hingegen halten die Verfassenden an der zweigeschossigen Ausstellungshalle im 2. Obergeschoss fest und bilden eine attraktive Stadtfassade hin zur Hohlstrasse aus. Auch der Haupteingang zur Wache West unter dem weit auskragenden östlichen Vordach ist weiterhin klar artikuliert.
Betrieblich verliert das Projekt im Bereich des Archivs an Effizienz, da ein Teil der Magazinräume im Untergeschoss untergebracht ist. Dies entspricht nicht dem gewählten Low-Tech-Ansatz für die klimatisch kontrollierten Magazinräume. Der Bereich der Magazinräume kann potenziell optimiert werden, sodass der Platzbedarf für das Archivgut in der weiteren Projektierung auch auf einem reduzierten Flächenanteil erfüllt werden kann. Noch nicht gelöst sind die Übersichtlichkeit, Überwachbarkeit und Sicherheit im öffentlichen Bereich des Lesesaals und der Bibliothek. Bei der Wache müssen einige Flächen näher zur Fahrzeughalle verschoben, die Raumanordnung insgesamt betrieblich optimiert und gemäss Funktionendiagramm und Betriebskonzept umgesetzt werden.
Diese betrieblichen Mängel müssen in enger Zusammenarbeit mit den Betriebsverantwortlichen gelöst werden.
Durch die generelle Optimierung konnten die geschätzten Erstellungskosten markant reduziert werden. Das Projekt hat durch eine durchdachte Anordnung der Regale und Ausnützung der Flächen im Magazinbereich vor allem im Untergeschoss noch weiteres Optimierungspotenzial, was sich neben den Kosten auch positiv auf die Nachhaltigkeit auswirken wird.
Die grosse Substratschicht wie auch die üppig angedachte Begrünung auf dem Hauptdach und auf der Dachterrasse im Bereich des 3. Obergeschosses sind ein wertvoller Beitrag bezüglich Biodiversität für das ganze Schlachthofareal und schaffen mit den grossen Bäumen eine hohe Aufenthaltsqualität.
Mit der neuen Höhenjustierung gewinnt das Projekt an städtebaulicher Qualität, und mit dem grosszügigen Sockel entsteht eine schlüssige Massstäblichkeit zur denkmalgeschützten Schlachthof-Anlage. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Schlachthofareals schafft FORTEPIANO als Erstsetzung eine sehr gute Ausgangslage, an der sich die zukünftigen Bausteine orientieren können.