Errichtung eines Bücherdepots in Wien (AT)

Die Büro- und Sortierflächen sind gut proportioniert und werden großzügig belichtet. Lediglich der nicht ausreichend definierte Garderobenbereich sowie der lange Weg vom Eingang zu diesen wird bemängelt. 

Die vertikale Erschließung mit zwei Treppenhäusern wird getrennt von der Lage der Aufzüge entwickelt. Somit gelingt es auf kurzen Transportwegen den Sortierbereich mit den Depotflächen in zentraler Lage im Gebäude zu verbinden. 

Die Depotflächen sind gut organisierbar und ausreichend dimensioniert. Lediglich die unterschiedliche Ausrichtung der Regalsysteme wird im Arbeitsablauf kritisch betrachtet. Eine Erweiterbarkeit des Projekts ist gegeben und könnte bei laufendem Betrieb einfach realisiert werden. Die dafür vorgehaltene Freifläche im Westen bleibt in der ersten Ausbaustufe jedoch ohne Bezug zum Gebäude, da sich sämtliche Mitarbeiterbereiche im Erdgeschoß entlang der angrenzenden Lagerflächen im Osten orientieren. 

Die von den VerfasserInnen vorgeschlagene Bauweise mit Stahlbeton-Decken und -Stützen sowie vorgefertigten Holzaußenwänden wird positiv bewertet. Ebenso wird der Umgang mit der vorgeschlagenen Holzfassade gewürdigt, wo durch einfache Vor- und Rücksprünge das Gebäudevolumen angenehm proportioniert wird. 

Der kompakt ausgeführte Stahlbetonbau besitzt eine vorgehängte Holzfassade, die thermische Konditionierung erfolgt über Fernwärme und eine Sole-/Wasserwärmepumpe mittels an den Decken angebrachte Fancoils. Zusätzlich stützt die Lüftungsanlage sowohl Heizung und Kühlung, eine am Dach befindliche PV-Anlage (120 kWp) hilft bei der Abdeckung des Strombedarfs. 

Das Projekt stellt mit seinem einfachen, prägnanten Zugang einen wertvollen Beitrag zur Bauaufgabe dar und wird daher von der Jury gewürdigt.