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Einladungswettbewerb | 12/2015

„Luther und die Deutschen“ - Nationale Sonderausstellung Luther 2017

2. Preis

Correll und Glass RÄUME UND KOMMUNIKATION

Szenographie

Erläuterungstext

Die nationale Sonderausstellung "Luther und die Deutschen" setzt in drei sich zeitlich überlagernden Ausstellungsblöcken jeweils andere Schwerpunkte der Lutherinterpretation. 

Wir nutzen die zeitlichen und inhaltlichen Überlagerungen der Narration, um mit wechselnden und neue Blicke eröffnenden Innenarchitekturen, Licht und Medien die Themen zu reflektieren. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt visuell und akustisch durch Überlagerung, Projektion und Perspektivwechsel.

Projektion, Überlagerung und Perspektivwechsel erfolgen subtil, lassen sich gegenseitig Raum und eröffnen dem Publikum Sichtweisen, bei denen es nicht nur Rezipient des Dargebotenen ist, sondern sich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen kann.

Die Szenografie im Parcours reguliert den Besucherfluss und fokussiert den Blick des Publikums auf die Exponate. Die Innenarchitektur wirkt ruhig und elegant.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit von Correll und Glass besticht durch eine poetische wie sensible Herangehensweise an die Aufgabe. Das Team zeigt ein hohes Maß an Verständnis für den übergeordneten Kontext „Wartburg“ und ein spannendes Repertoire an Möglichkeiten, die unterschiedlichen Räumlichkeiten der verschiedenen Gebäude zu bespielen. Gleichzeitig gelingt es, das komplexe Thema „Luther“ logisch und stufenweise zu inszenieren. Beispielsweise ist an einem „Zeit-Tunnel“ (begehbare Schatulle) bereits an der zweiten Torhalle der Beginn des Ausstellungsrundganges schon von Weitem sichtbar. Weitere Zeittunnel gliedern den Parcours nach Inhalten: Das „Eintauchen“ des Besuchers in verschiedene Kapitel der Ausstellung kann so räumlich erlebbar gemacht werden. Stimmige, multifunktionale Einbauten werden sinnvoll um die zentralen Säulen der Palas-Räume gruppiert, ohne in Konkurrenz zu den teils üppig gestalteten Wandflächen des Bestandes zu treten. In den bestehenden Museumsräumen treten die durch Farbe und Formen wiedererkennbaren Informationsträger in Erscheinung. Außergewöhnlich erscheint die Idee, das Reich und den Bauernkrieg mit beweglichen Elementen (Litfaßsäulen und begehbares Drehpodest) dynamisch darzustellen. Das Farb- und Materialkonzept ist geschmackvoll und wirkt durch den sparsamen, aber gezielten Einsatz liturgischer Farben sehr harmonisch.