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Offener Wettbewerb | 07/2012

Neues Bauhaus-Museum

Gewinner / Nach Überarbeitung

heike hanada laboratory of art and architecture

Architektur

Architekturbüro Benedict Tonon

Architektur

Erläuterungstext

Das Museum steht im Licht.
Sein Körper, eine Steinmasse aus gegossenem Beton, steht in der Erde im Park. Aus dem steinernen Sockel wächst der gläserne Block wie eine monolithische Raumskulptur. Im Innern des Hauses bildet die Steinmasse Raum und Struktur.
Nach außen leuchtet der Solitär. Seine Kanten und Oberflächen sind transluzent. Diffus die Übergänge. Auf Präzision und Klarheit in der städtebaulichen Setzung reagiert der Körper im Detail in seiner äußersten Schicht mit Unbestimmtheit und lichter Unschärfe. Diese komplementäre Haltung durchzieht das Konzept des Hauses. Optische Wirkung und technische Notwendigkeit, Wahrnehmung und Wirkung verschmelzen zu einer sich durchdringenden Einheit.
130cm schmale, opak satinierte Glasstreifen, horizontal angeordnet, liegen auf Metallkonsolen auf. Sie schweben frei ohne Rahmung und bilden eine gläserne Haut. Durch offene minimale Fugen streicht der Wind und die hinter der Südfassade befindlichen schwarzen Felder der Lüftungskollektoren erhalten frische Parkluft. Technik und optische Wirkung erzielen eine energetisch sinnvolle Symbiose.
Die Glastafeln bilden einen regelmäßigen horizontalen Rhythmus. Dieser ist mit einem zweiten Raster aus feinen, eingeätzten schwarzen Linien überlagert. Der klare Rhythmus wird hierbei scheinbar unregelmäßig gebrochen. Hinter dem satinierten Glas verstärken schwarze horizontale Felder aus gegossenem Beton und Lüftungskollektoren optische Verschiebungen. Der imaginäre und der reale Raum fließen ineinander über. Die nächtliche Beleuchtung unterstützt diesen Effekt. Schmale Streifen (17-30 mm breit) mit OLED-Folie, weniger als 1mm stark, wird mit Silikon auf die Glasscheiben angebracht. Die extrem lange Lebensdauer der OLED-Folie (ca. 30000h) garantiert eine nachhaltige und energiesparende Beleuchtung.
Die Eingangshalle verwandelt den zufälligen Passanten in einen Besucher des Bauhaus-Museums. Der Fußboden und die die Halle umgebenden Wände entsprechen in Materialität und Haptik dem äußeren steinernen Betonsockel des Museums. Innen und Außen treffen hier aufeinander. Die Halle ist Ausgangspunkt für alle entscheidenden Wege. Durch horizontale und diagonale Blickbeziehungen in die Lufträume wird der Besucher auf die unterschiedlichen Wege aufmerksam. Die räumliche Neugier ist geweckt.
Das Foyer ist so angelegt, dass sich ohne weiteres größere Gruppen versammeln bzw. kleinere Veranstaltungen stattfinden können. Das westliche große Fenster liegt dem Eingangsportal genau gegenüber. Dort könnte für eine spätere Erweiterung der Zugang geschaffen werden. Zwischen Foyer und Werkstätten befindet sich die Festebene als multifunktionaler Raum. Er ist temporär in unterschiedliche Zonen mit verschiebbaren bzw. aushängbaren Trennwänden unterteilbar. Ein transportables „Möbel“ ersetzt den geforderten sogenannten Bildstudioraum. Mit integrierten Beamer und Lautsprechern kann dieses Instrument überall in der Festebene eingesetzt werden bzw. in einem der seitlich angeordneten Lagern unter der Fluchttreppe untergestellt werden. Der 7m lange Counter dient als Kasse ebenso wie als Verkaufstisch für alle relevanten Ausstellungskataloge und Bauhauspublikationen und ersetzt den geforderten Bookshop. Als Ergänzung befindet sich auf der Galerie im 1. OG eine Lounge mit einem übergroßen Tisch, an dem alle Kataloge in Ruhe betrachtet werden können. Hier findet außerdem die Einführung zu der Ausstellung Raum. Die Kontrolle für die Schausammlung findet direkt an der Treppe zum 1. OG statt. Die Kontrolle für das Schaulager am Eingang im Untergeschoß.
Die Festebene hingegen ist ohne Ticket begehbar. Das Haus ist durchgängig barierefrei gestaltet.
Die Massen der Böden und unverkleideten Decken und Treppenwände bilden eine konstruktive Baumasse, die das Klima über ihre Speicher- und Absorptionsfähigkeit stabil halten. Eine Klimaanlage üblichen Zuschnitts mit großen Rohren, die viel Luft transportieren muss, um zu heizen oder kühlen, zu entfeuchten oder zu befeuchten, kann entfallen.
Die Decken der Ausstellungsräume in den Obergeschossen bestehen aus Licht. Barrisol-Lichtfolien sind flächenbündig über den Raum gespannt. In den doppelgeschossigen Räumen, im Schaulager und im Foyer liegen die Querrippen offen, wobei T5 Leuchtstoffröhren zwischen den Unterzügen liegen. Über den Leuchtstoffröhren wird über die Decke Luft zugeführt. Auch hier ergänzen sich intelligent technische Intervention und optische Wirkung.
Raumbreiten der Ausstellung wechseln zwischen 6m - 12m.
Die Zirkulation der Sammlung ist so konzipiert, dass der Besucher selbstverständlich über die Lufträume und Kaskadentreppen durch das Museum in die einzelnen Stockwerke geleitet wird. Die Fluchtreppe entlang der Westfassade ermöglicht dabei unterschiedliche Rundgänge und führt den Besucher auf geradem Weg wieder zurück ins Foyer.
Außenperspektive Nacht

Außenperspektive Nacht

Perspektive Foyer

Perspektive Foyer

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Geländequerschnitt längs

Geländequerschnitt längs

Geländequerschnitt quer

Geländequerschnitt quer

Grundriss Untergeschoss

Grundriss Untergeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 3. OG

Grundriss 3. OG