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Einladungswettbewerb | 03/2007

Fischereimuseum Bergheim

Blick aus der Ferne

Blick aus der Ferne

2. Preis

npa - nebel pössl architekten

Architektur

Erläuterungstext

Thema: Im Korb

Es entsteht ein Haus, in dem Körper in einem Stabwerk hängen. Die Hülle ist durchlässig: Innenräume verbinden sich mit den Außenräumen, die Holzfassade lässt Licht wie Wasser durch die einzelnen Stäbe fließen. Das grundlegende Holztragwerk und die Holzhülle bilden ein Geflecht.

Der pädagogische Anspruch, kein Schautafelmuseum zu schaffen, sondern einen Erlebnis- und Erfahrungsraum, in dem Erkenntnis als Begreifen stattfindet, fängt sinnlich schon bei der Raumhülle an. Bestandteil des Rundgangs sind: Schauen, Wind oder Tiere hören, Wärme und Kälte erfahren, Gerüche des Naturraums empfinden. Die Lage zum Ufer fordert dazu heraus, die wirkliche Natur zur Veranschaulichung ins Museum zu holen, um sie zu untersuchen und zu begreifen. Am Ende dieses Prozesses wird wieder auf die Siegaue verwiesen, so dass das Museum und das Lernen der Besucher immer im Kontakt zur natürlichen Umgebung und damit zur Wirklichkeit bleiben.
Verdeutlicht wird dieser Bezug durch die offene Bauweise der ineinander verwobenen Baukörper, die vor allem zur Wasserseite durchlässig sind. Jede Museumsebene hat einen Loggia- bzw. Terrassenraum, der mit der Ausstellungsfläche offen verbunden werden kann. Der Treppenraum liegt deshalb wasserseitig, die körperliche Bewegung entspricht der Uferbewegung.

Es wird ein Gebäude geschaffen, das die Funktionalität von innen und außen aufweicht und einen spielerischen und damit erlebnisorientierten Umgang ermöglicht. Spezifische Nutzungen des Raumprogramms passen sich wie Lebewesen ihrem Lebensraum an, und dieser wirkt zurück als gelebte Evolution. Ausstellungsbereiche können Orte für Seminarbetrieb werden, Mehrzweckangebote werden zur Ausstellung. Die Wahrnehmungskanäle werden miteinander verstrickt, um den Wissenstransfer spielerisch und eingängig zu gestalten. Diesem Vorhaben wird ein Raum für sinnliche Erfahrung angeboten, wodurch die Gedächtnisfunktion gefördert wird und ein bleibender Eindruck entsteht.

Der erlebnispädagogische Raum erhält eine Barfußwanne, in der die Kinder mit Wasser, Gerät, ggf. auch Sand hantieren können. (Der ganze Raum lässt sich per Schlauch säubern). Pflanzen und Lebewesen werden draußen gesucht und im Raum untersucht. Mit Hilfe eines fahrradbetriebenen Elektromotors pumpen die Kinder Wasser in die Wasserrinne und erfahren am eigenen Körper den Zusammenhang zwischen Wassermasse, Fließen und Kraft.
Die Übergeordneten Themen sind der Mensch, das Wasser und die Lebewesen im Wasser. Die Wirkungszusammenhänge sind sehr komplex und werden in ihrer Vernetzung aufgezeigt.

Durchlässigkeit prägt das Raumkonzept. Die Multifunktionalen Räume entsprechen dem multisensorischen Erkenntnis-Ansatz: Sinnliches Wahrnehmen und Untersuchen als wesentliche Elemente des Lernens.
Durch die Vernetzung der Wahrnehmungskanäle ebenso wie durch die Vielseitigkeit des Innen- und Außenbezuges, werden die musealen Inhalte vielschichtiger erfahren und somit nicht zuletzt kognitiv besser verarbeitet.
Die Aneignung von Wissen findet ebenfalls durchlässig statt, je nach Altersgruppe (Kindergarten versus Sekundarstufe) und Themenstellung (Unsere heimische Natur versus Wasserlandschaft und Fischerei) und Besuchssituation (Freizeit versus Schule) werden sehr unterschiedliche Lernfelder abgedeckt. Im Vordergrund stehen das Erleben und Begreifen.

Ein mögliches Motto: Wasserlandschaft begreifen, vernetzt denken.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Schnitt

Schnitt

Eingang

Eingang

Foyer

Foyer

Modell

Modell