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Einladungswettbewerb | 09/2008

Aussegnungshalle Katzwang

Modell

Modell

1. Preis

raum3architekten

Architektur

Erläuterungstext

Zwischen Abschied und Erinnerung

Die Kirche unterstützt den trauernden Menschen beim Abschiednehmen. Sie bietet ihm Raum für Dialog und Reflektion. Über das gemeinschaftliche Erleben und dem gemeinsamen Verarbeiten der Trauer begleitet sie die Hinterbliebenen auf dem Weg zurück in den Alltag. Die neue Aussegnungshalle wird diesen Dialog unterstützen.

Die Form des Gebäudes greift Zelt und Tumulus gleichermaßen auf, Leichtigkeit und Erdgebundenheit sind gewollte Assoziationen des Transitorischen. Durch die Wahl des Materials, Stampfbeton mit Sandzuschlägen aus der Region, wird die Bodenhaftigkeit und der Ortsbezug hergestellt. Wie ein Tuch faltet sich das Saturnblei über die Dachfläche. Über eingelegte Glasplatten als Ziegel gelangt ein diffuses Licht in das Innere der Räume. Diese Lichtschlitze ziehen sich über das Gebäude und verdichten sich im Dach über dem Altar. Die Struktur und lebendige Anordnung dieser Elemente wechselt in der Front des Foyers und zum Hof ihre Transparenz und transformiert in vielschichtig gestrahltes Glas. Ein in den Stampfbeton eingelegtes Lichtkreuz im Foyer ist sowohl von innen als auch außen ablesbar.

Das Bauwerk steht als monolithischer Solitär. Jede Fassadenseite hat ihre Funktion und innere Gliederung. Die Bereiche der Trauer, der Aufbahrungsraum und die Aussegnungshalle, liegen räumlich voneinander getrennt und ergeben zwei unterschiedliche Topoi des privaten sowie gemeinsamen Abschiednehmens. Der Abschiedsraum im Norden ist ein Ort der Ruhe und Intimität, fern von der Hauptdurchwegung des Friedhofes. Sein Innenraum wirkt in sich gekehrt und hat keine großen Öffnungen nach außen. Das gemeinsame Abschiednehmen findet auf der Südseite statt. Auf dem Vorplatz, von der Straße her kommend, sammelt sich die Trauergemeinde. Über das Foyer, das mittels flexibler Elemente der Halle zugeschaltet werden kann, gelangt sie in den hellen, großen Raum der Aussegnungshalle. Von außen nicht einsehbar, besteht dennoch die Möglichkeit diesen über ein großes Tor zum Hof hin zu öffnen und so eine Erweiterung nach draußen zu schaffen. Der Hof ist teilweise überdacht und wird durch die Linde und einen Brunnen mit der darüber positionierten Glocke gefasst. Hier nimmt der Weg zum Grab seinen Anfang, hier findet das Beisammensein danach, ein Ausklang nach der Abschiednahme, statt, hier ist der Treffpunkt der Hinterbliebenen, die sich um die Grabpflege kümmern und die Möglichkeit zum Austausch finden. Die öffentliche Durchwegung, die über den Hof führt, fördert die gewünschte Kommunikation.
Die dienenden Bereiche im Inneren sind klar funktional organisiert. Sie verbinden die beiden Abschiedsbereiche und erschließen über eine Treppe die Empore für die Chormitglieder und Musiker sowie den Sozialraum für die Mitarbeiter. Der Technikraum ist an den Sozialraum angegliedert.
Plan

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Ansicht

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