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Mehrfachbeauftragung im kooperativen Verfahren | 11/2015

Innenrenovierung und Mehrfachnutzung der Heilig-Geist-Kirche

Teilnahme

Architekturbüro Stocker BDA

Architektur

Erläuterungstext

2. Platz

Städtebauliche Einbindung

Die Kirche Heiliggeist II liegt an einem besonderen Ort im Siedlungsgefüge von Dillweißenstein.
Burg und Kirche bildeten die Pforte zum Umlauffelsen auf dem der alte Ortskern Weißenstein liegt.
Einige der ältesten Häuser von Pforzheim sind hier zu finden. Die Errichtung der steinernen Brücke mit Durchstich des Umlauffelsens änderte die Erschliessungssituation des alten Siedlungsgebietes, welches auf natürliche Weise einen Schutzraum im Schwarzwald geboten hatte. Die Eigenheit dieser Position im Wald als Pforte und Hort einer menschlichen Niederlassung bildet den Ort. Die Kirche als Zeuge weist darauf hin.

Der Ort vor Kirche und Burg ist Ortsbild prägend gewesen. Die Kirche selbst hatte einen Vorläufer auf dem ehemaligen Gottesacker, jetzt Kinderspielplatz, die Kapelle „unsere lieben Frauwen“ aus der wahrscheinlich der Taufstein als ältester Stein der Kirche stammt.

Der Blick auf den Schwarzwaldhang, die Reaktivierung des alten Vorplatzes und die Bewusstmachung des Kirchengrundrisses von Heilig Geist I sind Ausgangspunkt für die Gestaltung der Innenrenovierung und Mehrfachnutzung der Kirche.

Kirchgarten

Der Garten hinter der Kirche wird durch eine klassische Anordnung mit einem zentralen Apfelbaum (malus floribundus in der Hauptsache mit reicher Blütenpracht) als Erweiterung des Kirchenraumes angeordnet. Der Kulturbaum im Schwarzwald soll diesen besonderen Ort bezeichnen.Farb- und Materialkonzept

Der Kirchenraum wird durch weiss geputzte Wände und einen natürlichen Dielenboden aus Nadelholz geprägt. Die bestehende Decke wird weiss lasiert und mit Ergänzungen im Randbereich versehen, die einen gewölbeartigen runden Abschluss herstellen. Der Taufstein aus roten Sandstein und die Prinzipalien aus Akazienholz ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Eine umlaufende hölzerne Sitzbank wird mit grauem Sattelfilz bestückt. Die Stühle aus Holz sind weiss lasiert. Eisenprofile und Griffe werden mit dunklem Eisenglimmer beschichtet. Weitere Schwerpunkte können durch Glasbilder in der Fenstergruppe im Osten (rundes Fenster mit drei rechteckigen Fenstern darunter) und durch Bildwerke an den Flügeln der Fensterladen in Altarwand geschaffen werden.

Erläuterungsbericht: Flexible Nutzung, Öffnung zu Garten und Vorplatz

Der Wunsch der Gemeinde „Überrascht – Offen –Unfertig“ wird konsequent umgesetzt. Der Kirchenraum ist eine Ebene mit einem robusten Dielenboden, der temporäre Fixpunkte möglich macht. Einzig der Taufstein, der aus der Kapelle „unsere liebe frauwen“ stammt erhält einen festen Punkt in der Eingangsachse durch den Turm von 1783. Eine umlaufende Bank sorgt für Sitzmöglichkeiten entlang der Außenwand. Große Fenstertüren zum Garten und kleinere Glastüren zum Vorplatz öffnen den Raum. Die Türen zum Vorplatz/Parkplatz kann durch eine Holzklappe bis auf einer Sichthöhe geschlossen werden, die der jetzigen Fensterbrüstung entspricht.
Durch die neue Eingänge, Innen- und Außenräume wird die flexible Mehrfachnutzung möglich. Die Abteilung eines Funktions- und Kindergottesdienstraumes auf der Chorseite ermöglicht einen Nebeneingang am Kirchenvorplatz. Der Kindergottesdienst wird im Obergeschoß stattfinden. Dieser Raum wird über ein Schallschutzdoppelfenster und Doppeltüren mit der Empore verbunden. Dadurch sind fexible Bestuhlungen möglich. Die Sakristei wird abgerissen und durch einen doppelt so großen Multifunktionsraum ersetzt. Diese dient als Sakristei/ Bistrobereich/Lager/ Jugendraum. Ein großes Fenster verbindet diesen Raum mit einem Vordach zu dem Garten mit verschiedenen Sitzgelegenheiten, z.B.: der runden Sitzbank unter dem Apfelbaum.

Farb- und Materialkonzept

Der Kirchenraum wird durch weiß geputzte Wände und einen natürlichen Dielenboden aus Nadelholz geprägt. Die bestehende Decke wird weiß lasiert und mit Ergänzungen im Randbereich versehen, die einen gewölbeartigen runden Abschluss herstellen. Der Taufstein aus roten Sandstein und die Prinzipalien aus Akazienholz ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Eine umlaufende hölzerne Sitzbank wird mit grauem Sattelfilz bestückt. Die Stühle aus Holz sind weiß lasiert. Eisenprofile und Griffe werden mit dunklem Eisenglimmer beschichtet. Weitere Schwerpunkte können durch Glasbilder in der Fenstergruppe im Osten (rundes Fenster mit drei rechteckigen Fenstern darunter) und durch Bildwerke an den Flügeln der Fensterladen in Altarwand geschaffen werden.