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Mehrfachbeauftragung im kooperativen Verfahren | 11/2015

Innenrenovierung und Mehrfachnutzung der Heilig-Geist-Kirche

Teilnahme

AAg Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf ist eine Synthese aus den drei wesentlichen Anforderungen:

Sakralraum Veranstaltungsraum Begegnungsraum

Verbunden mit den funktional-organisatorischen Notwendigkeiten eines Gemeinde- und Veranstaltungsortes kann er das zukünftige Zentrum der Gemeinde werden.

Der bestehende Kirchenraum wird auf sein essentielles Volumen zurückgeführt und gewinnt durch die klare und luzide Material- und Raumfassung Authentizität und eine spirituelle Ausstrahlung, die ohne weitergehende Ausstattungsgegenstände die Grundlage für die unterschiedlichen Bespielungen bilden kann.

Die Prinzipalien (Altar, Kanzel, Taufschale) können frei im Raum positioniert werden, unterschiedliche Bezugsräume können entstehen, der Raum lässt dem Nutzer die Freiheit, sein Vorhaben selbst zu verorten.


Hierzu schlagen wir folgende Maßnahmen vor:
- Rückbau der Empore einschl. Orgel
- Absenkung des besehenden Altarbereichs auf Raumniveau
- Schließung der Altarnische (Integration von Technik, Abstellräumen, Präsentationsflächen)
- Schließung der unteren Fensterreihen
- Abhängung einer geraden Decke mit Deckeneinbauleuchten (direkt), Stromschienen (Akzentbeleuchtung) und umlaufender Lichtfuge (indirekt)
- Einbau einer rückwärtigen Verfügungsbox für Behinderten-WC, Teeküche und Galerie
- Beibehaltung des historischen Eingangs durch den Turm
- Anfügen eines Anbaus für den (multifunktionalen) Kindergottesdienstraum mit Untergeschoss für WCs, Lager und talseitigem weiteren Eingang
- Einfügen einer Treppe in die Fuge zwischen Kirche und Anbau


Der Anbau integriert alle Funktionsräume und schafft mit dem Kindergottesdienstraum eine attraktive organisatorische Einheit, die den Freiraum für die Entwicklung der Qualitäten des Kirchenraumes schafft und parallelen oder unabhängigen Betrieb garantiert.
Die maximale Sitzplatzanzahl steht (fast) frei anordenbar zur Verfügung.
Eine zukünftige Orgel kann als Objekt an der Rückwand seitlich unterhalb der Rosette „schwebend“ angebracht sein, der separate Spieltisch kann frei nach Bedarf im Raum positioniert werden.

Der Kirchenraum ist in einem strahlenden weiß angelegt (fünfseitig projektionsfähig).
Der Boden bildet mit einem eingefärbten und geschliffenen Estrich den zurückhaltenden und verbindenden Untergrund.
Der Anbau kontrastiert die raue Sandsteinwand des Untergeschosses mit einem Holzbau des Erdgeschosses und der gläserne Fuge zum Bestand.

Die Technik ist im bestehenden Kellerraum erneut untergebracht und kann mit einer Holzpelletheizung alle Räume CO2-neutral versorgen (Fußbodenheizung).
Der alte Zugang dient hierbei als Einfüllöffnung.
Eine Anpassung der bestehenden Kirchenfenster erscheint uns im Zusammenhang des Umbaus energetisch und gestalterisch als sehr sinnvoll.

Der Aufgang in den Turm erfolgt über eine faltbare Leitertreppe, welche sich zusammen mit der Tür, an der sie befestigt ist, zum Raum hin öffnen und entfalten lässt.