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Einladungswettbewerb | 05/2016

Neubau Pfarrheim St. Josef

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 830 EUR

Architekturbüro Ralf Badura

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf führt die vorhandenen Baufluchten fort, und fasst den Kirchplatz zu einem städtebaulich erlebbaren Raum. Die Höhenentwicklung berücksichtigt die übergeordnete Struktur.
Die Funktionsbereiche Verwaltung und Pfarrsaal sind in der Kubatur ablesbar, der optional separat zu erschließende Jugendbereich öffnet sich in der Fassade. Das Außengelände kann sowohl über den Pfarrsaal unmittelbar eingebunden, als auch gebäudeunabhängig separat erschlossen werden.
Der grenzbegleitende Gebäuderiegel bildet einen geschützten Gartenhof für Haus Hall.

Die Funktionsbereiche sind klar definiert und insgesamt barrierefrei gestaltet. Die Hauptfunktionsbereiche sind durch Flurzonen akustisch voneinander entkoppelt, um zeitgleiche Nutzungen unterschiedlicher Lautstärken und Schutzbedürfnisse zu vereinfachen.

Die Anordnung im Gebäude ermöglicht die gewünschte Erschließung des Jugendbereichs, unabhängig der Gebäudezugänge für Verwaltung und Pfarrsaal. Die Sanitärbereiche können wechselseitig zugeschaltet werden und stehen zentral zur Verfügung.

Pfarrsaal und Gruppenbereich sind räumlich direkt an die Küche angebunden. Der Zugang der Küche zur Terrasse ermöglicht die Nutzung im Rahmen von Außenveranstaltungen, die Andienung kann zudem über die Karl-Liebknecht-Straße erfolgen.

Der Pfarrsaal bindet den Außenbereich unmittelbar ein, die Terrasse wird durch die Baukörper zu einem Platz gefasst. Die Zonierung optimiert die Freiraumqualität der Kirchwiese.

Eine direkte Anbindung der Kirche ist nicht vorgesehen, bleibt aber ohne konzeptionelle Änderung des Neubaus möglich.

Der Funktionsbereich der Verwaltung orientiert sich offen zum Foyer, beide Büros könnten optional über direkte Zugänge zur Flurzone erschlossen werden.

Die Planung kommt - auch in wirtschaftlicher Abwägung - ohne grundsätzliche Neuordnung des vorhandenen Platzes aus.
Die Fläche nach wie vor frei von aktivem und ruhendem Verkehr zu halten, wird als zentrale Qualität beibehalten. Fußläufig erfolgt die Erschließung vom Kirchplatz und direkt von der Karl-Liebknecht-Straße.
Die Wegeführung öffnet sich zum Wohngebiet hin, betont den Gemeindebezug und erweitert den Gedanken der "katholischen Marktzeile" um die Zentralrendantur. Flächen für den ruhenden Verkehr sind an der Karl-Liebknecht-Straße und an der Wiesenstraße angeordnet.

Dem Wunsch nach geringen Folgekosten wird mit traditioneller Massivbauweise nachvollziehbar begegnet:
- Massivbauweise - Mauerwerk, Stahlbeton
- Geneigtes Dach mit hochwertig gestalteter Ziegeldeckung
- Flachdach als zuverlässige Stahlbeton-Warmdachkonstruktion
- Fassaden aus Klinker-Verblendmauerwerk

Die prägenden Strukturen sind in erprobten Bausystemen zuverlässig umsetzbar, die Verbreitung konventioneller Bauweise trägt der Wirtschaftlichkeit Rechnung:
- Holzfenster
- Glas-Aluminium Eingangsfassade (Pfosten-Riegel Konstruktion)
- Materialgerechte, schlichte Gestaltung der raumbildenden Oberflächen

Der vorgesehene Haustechnikraum wird dem Platzbedarf thermodynamischer Solarnutzung gerecht.

Die Massenstudie "Haus Hall" setzt den Ausdruck der Wohnbebauung an der Karl-Liebknecht-Straße fort. Der zusätzliche Flächenbedarf der Tischgemeinschaften wird in einem gestalterisch untergeordneten Baukörper realisiert. Die Kubatur des Tagesstrukturzentrums leitet über zur Bebauung des Pfarrheims.
Die Abstufung der Volumina lässt zu, sich im Bereich der Tagesstruktur der Gestaltung des Pfarrzentrums anzugleichen, gleichzeitig jedoch die Fassaden des Wohnbereichs in der Straßenflucht der Karl-Liebknecht-Straße klassisch beizubehalten und von der öffentlichen Platzwirkung zurückzunehmen.
Im Städtebaulichen Zusammenhang mit dem Neubau des Pfarrheims entsteht ein geschützter Gartenhof, der dem Bedürfnis nach Privatsphäre gerecht wird. Die eingeschossige Randbebauung wahrt dabei weitgehend die Besonnung der Freiflächen.
Die Erschließung kann sich aus der Gebäudestruktur heraus in die Außenflächen fortsetzen, und eigenständige Gartenbereiche der Tischgruppen ermöglichen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Planung beider Gebäude auf dem Grundstück und deren Ausrichtung ist sehr gelungen.

Der verbleibende Kirchplatz hat eine verbindende Funktion, die gemeinsame Gestaltung ist jedoch nicht erkennbar.

Der offene Durchgang zur Kirchwiese ist angemessen proportioniert und erfüllt die gestellte Aufgabe. Die verbleibende Festwiese ist angemessen dimensioniert.

Fraglich ist, ob die neue Fassade zu jeder Jahreszeit ausreichend Sonnenlicht erhält.

Der Planverfasser greift die Dachform des Kircheneingangsbereichs auf, in dem er die Satteldachform beim Pfarrheim über dem Saal aufnimmt. So soll ein Bezug zur Kirche hergestellt werden.

Die verbleibenden Freiräume sind gut proportioniert. Die Kirchwiese ist zusätzlich geschickt vom Parkplatz erschlossen.

Die 3 geforderten Funktionsbereiche werden gut angeordnet. Sie sind auch einzeln erschließbar. Die innere Wegebeziehung ist zu aufwendig. Die Ausgabe der Küche ist nur dem Saal zugeordnet; Positiv ist deren direkter Zugang nach außen.

Negativ ist der lange unbelichtete Erschließungsflur.

Der zentrale Foyerbereich bietet eine gute Sammel- und Aufenthaltsfunktion.

Bedenklich ist der obere Abschluss der mobilen Trennwand im Saal gegen die Schrägdachflächen.

Die Ausrichtung der Wohnstätte Haus Hall parallel zur Karl-Liebknecht-Straße ist gestalterisch und funktional gelungen. Sie ermöglicht eine gute Organisation der geplanten Wohngruppen.

Lediglich der kleine Querriegel ist funktional in Frage zu stellen (Tischgemeinschaften).

Die angebotene Parkierung ist insgesamt gut gelöst.

Die geforderte Wirtschaftlichkeit ist scheinbar gut erfüllt.
Ansicht Nordwest

Ansicht Nordwest

Grundriss

Grundriss

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Ansicht Nordost

Ansicht Nordost

Ansicht Südost

Ansicht Südost

Ansicht Südwest

Ansicht Südwest