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Einladungswettbewerb | 04/2010

Kloster Lorsch

3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

PETER SAS ARCHITECTEN

Architektur

Michael van Gessel

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das landschaftsarchitektonische Konzept geht von der Gesamtlandschaft um Lorsch herum aus und bindet die beiden Welterbestätten darin ein. Der Grundgedanke zum Umgang mit der Gesamtanlage lautet ‚use it’.
Landschaft und Topografie sind sorgfältig beobachtet, beschrieben und analysiert. Der Hügel ist als besonderer Ort mit besonderer Vegetation definiert und stellt Assoziatio-nen zur Vegetation als Bedeutungsträger her. Der Ort des Klosters ist aus dem Orts-bild der Stadt herausgenommen und als selbständige Insel dargestellt. Der Entwurf arbeitet überzeugend mit der Landschaft und nicht gegen sie. Der Entwurf bietet ein hohes Maß an Flexibilität und erlaubt, auf die Wünsche der Träger einzugehen.
Es werden drei verschiedene Flächen angeboten: Wassergebundene Flächen, ge-mähter Rasen und Blumenwiesen. Spätere Veränderungen, z.B. im Bereich der evan-gelischen Kirche, werden akzeptiert und in das Konzept eingebunden. Die Lage des Parkplatzes ist sehr konkret angegeben, jedoch wird seine Lage in der Sichtachse Kloster – Altenmünster als problematisch angesehen, aufgrund der vorgeschlagenen Einfassung durch Deiche könnte dieser Vorschlag jedoch durchaus diskussionswürdig sein. Die Lage des Parkplatzes erscheint nicht zwingend. Aus der Lage des Parkplat-zes erschließt sich der Standort des Besucherzentrums. Es gibt dem Besucher Ent-scheidungsmöglichkeiten für seinen Weg.
Die Wiederherstellung des alten Landgrabens als Aufgreifen landschaftstypischer Elemente (Entwässerungssysteme) wird positiv bewertet.
Die Nibelungenstraße soll zu einer Allee umgestaltet werden, mit der der Verfasser die nördliche Hälfte des Klostergeländes an das südliche anbinden möchte. Die Bebauung auf der Nordseite wird dadurch verdeckt, die Aufenthaltsqualität erhöht, es ist jedoch zu befürchten, dass die Allee die Trennwirkung verstärken wird.
Der Rundweg entlang der Klostermauer stellt einen konsequenten Gedanken dar, der auch im Norden ausgeführt werden sollte.
Der Vorschlag, ein Modell aufzustellen, wird aus verschiedenen Gründen (Unsicher-heit der Rekonstruktion, hoher Aufwand, keine Veränderbarkeit nach neuestem Er-kenntnisstand) als problematisch angesehen. Auch wird es nur als ein Accessoire empfunden.
Der Aufgang von der Piazza zum Kloster steht nicht in historischem Kontext der Klos-teranlage, spielt jedoch für das Gesamtkonzept keine erhebliche Rolle. Der Entwurf selbst ist in der vorgestellten Form nicht akzeptabel.
Die Verglasung des Kirchenfragmentes ist abgeleitet von einem Schrein – dies ist nicht nachvollziehbar und als Grundlage des Konzeptes nicht akzeptabel. Der Über-gang Atrium – Benedektinerplatz westlich der Torhalle ist nicht weiter ausformuliert. Detailpunkte, z.B. Höhenversprünge, werden nicht behandelt und erläutert. Aus der Darstellung wird nicht deutlich, wie die Details konkret ausgeführt werden und dort, wo konkretere Aussagen geliefert werden, bestehen Zweifel, ob diese so im Kloster ver-wendet werden sollen.
Vor dem Hintergrund der Welterbeverträglichkeit wurde der Ort richtig verstanden. Die Arbeit ist stark auf die Düne des Klosters konzentriert.
In Bezug auf die Realisierbarkeit lässt sich feststellen, dass der Entwurf auf den Flä-chen grundsätzlich zügig umsetzbar ist, jedoch muss vorher ein intensiver Planungs-prozess stattfinden. Die architektonischen Vorschläge sind so nicht realisierbar und auch nicht wünschenswert. Der Pflegeaufwand kann relativ niedrig gehalten werden.
Insgesamt wird die Herangehensweise an den Entwurf als hervorragend und überzeu-gend empfunden, die Durcharbeitung der einzelnen Entwurfsideen ist nicht in glei-chem Maße überzeugend