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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2012

Neubau Gemeindezentrum Rheydt

Ankauf

hillekamp + weber architekturstudio

Architektur

Erläuterungstext

Identität ...
Die neue Begegnungsstätte ist der bauliche Abschluss eines Campusgedankens, der einer vielfältigen Gemeindearbeit gerecht wird und die Heterogenität zum Ausdruck bringt ...
Die verschiedenen Bauwerke auf dem Areal und insbesondere ihre unterschiedliche Nutzung ergeben städtisches Leben; alltäglich und unmittelbar ...
Hier vereint sich der soziokulturelle Treffpunkt der Kirchengemeinde mit Öffentlichkeits-wirksamkeit und der individuell, personenbezogene Beratungspunkt, der die Privatsphäre wahren soll ...
... denn, die Form sieht man mit dem Auge - die Gestalt mit dem Geist ...

Zu- und Eingänge ...
Die inszenierte Offenheit des gesamten Areals verhindert schwellenängste ...
Leichte Zugänglichkeit, Übersicht und öffentliche Wege lassen jedem seinen Raum für die persönlich individuelle Annäherung ...
Es gibt einen Zugang für die konzentrierte Gemeindearbeit mit den Büros und Besprechungsräumen auf der Nord-seite und einen Zugang mit Foyer für den Veranstaltungssaal vom öffentlichen Parkplatz auf der Südseite ...
... und alles selbstverständlich Barrierefrei ...

Parken ...
Gemeindearbeit, Veranstaltungen, Feste, Beratungen, Gespräche, Konzerte, Kindergarten, Sitzung ... Alles benötigt kurzweilig Parkraum und somit Platz ...
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man Plätze asphaltiert und diesen Raum nicht anders nutzen kann und auch sollte ...
Deshalb sehen wir eine größere gestaltete Platzfläche an der Wilhelm-Strauß-Strasse vor, auf denen die geforderten Parkplätze genauso Platz finden wie der »Dosen-werfen-Stand« beim Sommerfest und die »Auto-Stosszeiten« des Kindergartens ... Für mehr und alles andere ist der öffentliche Parkplatz an der Gracht ...
... Autos sind erlaubt, aber nicht präferiert ...

Freianlagen ...
Die Aussenbereiche gliedern sich in den großzügig gehaltenen Gemeindeplatz mit seinen wertvoll prägenden Bestandsbäumen, der Bezug herstellt zu Kindergarten und Jugendkirche ...
Und in die zum Blockinneren hin liegenden geschützten Garten- und Terassenflächen, die ohne zusätzlich abgrenzende Einfriedungen auskommen ...
Der Gemeindeplatz und der Innengarten bieten dabei jeweils vielfältige Möglichkeiten der Nutzung ... Ob für große Gemeinde- oder Familienfeste für alle, das intensive Gespräch zu zweit oder die Jugend- und Gruppenarbeit mit Grillplatz und Sitzmöglichkeiten ...
... urbanes Gemeindeleben findet Innen und Aussen statt ...

Material ...
Es soll ein robustes, warmes Gebäude sein aus haptisch erlebbaren Handformsteinen, in den Details einfach und zurückhaltend ... Und doch trotz dem Charme eines gelassenen »Understatements« ein signifikantes Unikat, identitätsstiftend ...
Die Massivbauweise gewährleistet im Zusammenhang mit optimierten Fenstern und einer Lüftungsanlage bestmöglichen Schallschutz bei jeder Veranstaltung gegenüber der direkten Nachbarschaft ...
Innen wie Aussen ist das Gebäude aus wenigen, echten und nachhaltigen Materialien, die mit Anstand alt werden ... Backsteine, Holzfenster, Terazzo, Eichenparkett ...
Zeitlos und inspirierend ...
... Einfachheit ist Programm ...

Innen und Aussen ...
Auch wenn viele Veranstaltungen und Gespräche hinter geschlossenen Türen stattfinden, ist uns aufgrund des Campusgedankens eine im alltag schnell herstellbare Verbindung von Innen und Aussen wichtig ...
Und das nicht nur optisch, sondern auch physisch, von vielen Eingängen und Austrittsmöglichkeiten aus ... Deshalb sind einige Möglichkeiten vorgesehen, Räume zu öffnen, zu erweitern, zu verbinden und zu bespielen ...
Multifunktional, dem Anlass entsprechend und atmosphärisch angepasst ...
Fließend oder begrenzend ...
... Innenräume können Aussenräume sein, privates Grün auch öffentlich ...

Foyer und Feuerplatz ...
Der Saal hat eine großzügige und naturbelichtete Vorzone, die den vielfältigen Anforderungen verschiedener Veranstaltungen gerecht wird und die Begegnungsstätte optimiert ...
Der Bereich ist multifunktional anwendbar, weshalb auch die Vorbereitungsküche und eine verschließbare Ausgabetheke hier ihren Platz finden ... Das bedeutet kurze Wege zum Saal, aber auch komplett unabhängiger Betrieb vom Veranstaltungsablauf (Vorbereitungen für Pausen, Spüldienste etc.) ... von Aussen anlieferbar ...
Auch der gewünschte Feuerplatz ist hier gut und richtig, verbindet Drinnen und Draussen und ermöglicht Gruppentreffen unterschiedlicher Größe ...
... ein atmosphärischer Raum ...

Saal ...
Zentraler Ort dieses Gemeindezentrums ist der multifunktional nutzbare 20 x 12m
große Veranstaltungsraum ...
Er ist für konzertante Highlights ebenso geeigenet wie für die Chorproben der Kantorei und den Kirchenkaffee ... Und auch für Präsentationen und Vorträge, Familienfeste und Hochzeiten, für Konferenzen und Gruppentreffen ...
Als großer Saal ist er ablesbar höher als das barrierefrei eingeschossige Zentrum ...
Er ist in die Baukörperstruktur ablesbar eingestanzt und auch von innen aufgrund der Oberlichsituation in der Tageslichtfuge ablesbar ...
Viele Zugänge ermöglichen unterschiedliche Nutzungsvarianten und für eventuelle kleinere Raumgrößen ist auch die geforderte Raumtrennwand eingeplant ...
... ein vielfältiger Saal mit Charakter ...

Licht ...
Als Besonderheit für den Saal stellen wir uns keine »Blackbox« vor, sondern ermöglichen über zwei Lichtbänder in der Decke an den Längsseiten natürlichen Tageslichteinfall ... Somit verändert sich mit dem Sonnenlauf der Lichteinfall auf der Oberfläche der erlebnisreichen Backsteinwände, wodurch wechselnde Stimmungen erzeugt werden, die jede Tagesveranstaltung eindrucksvoll inszenieren ...
Abgehängte Pendelleuchten erzeugen bei kleineren Festen und Kaffeeveranstaltungen eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre ...
Dimmbare Lichtbänder in den Fugen der Deckensegel stellen jede gewünschte Grund-helligkeit für diverse Veranstaltungen ... Darüber hinaus erforderliche Licht- und Veranstaltungstechnik kann bei Bedarf unkompliziert mit Traversen an unsichtbaren Seilzügen in den Deckenfugen realisiert werden ...
... Vorhang auf ...

Nachhaltigkeit und Energie ...
Die in der Auslobung angefügten Leitlinien der Landeskirche von 2003 werden heutzutage allgemein anwendbar als »Green Building Standard« bezeichnet und sollten hier angewendet werden ... Damit ist optimale Nachhaltigkeit, geringe Unterhaltskosten und effizienter Energieeinsatz garantiert ...
Sämtliche dafür notwendigen Weichenstellungen sind im Entwurf berücksichtigt ...
Die Gebäudehülle ist hochwärmegedämmt, aus robustem und wartungsfreiem Klinkermaterial, die Dachflächen sind begrünt und bieten Platz für solare Nutzung ...
Nach den Vorgaben der neuen ENEV und auch aus Schallschutzgründen ist davon auszugehen, dass das Zentrum mit einer Lüftungsanlage inkl. Wärmerückgewinnung ausgestattet werden sollte ... Notwendige Lüftungsleitungen und Technikzentrale sind ausreichend dimensioniert schon im Entwurf berücksichtigt ...
... Sparsamkeit ist Programm ...

Akustik ...
Das gesprochene Wort beim Vortrag ist aus akustischer Sicht maßgebend für den Saal und seine Raumakustik ... Dafür ist eine Nachhallzeit von ~1,0 Sekunden anzustreben, für konzertante Musikaufführungen dagegen von ~1,5 Sekunden ...
Um beiden Anforderungen gerecht zu werden, sind Maßnahmen ergriffen wzB. die als Absorber wirkenden Akustik-Deckensegel ... Besondere akustische Qualität erhält der Saal auch durch die diffus reflektierenden rauhen Backsteinwände und durch die Resonanzvolumen der Türnischen ...
Als weitere Maßnahme kann mit einem preiswertem Akustikvorhang die Nachhallzeit wunschgemäß zwischen den Idealwerten eingestellt werden ... Mit diesem Vorhang, idealerweise an allen Wänden und in allen Fugen der Deckenelemente verfahrbar, kann die atmosphärische Raumstimmung verändert werden ...
... Ton ab ...

Besprechung und Sitzung ...
Sämtliche Büros und Besprechungsräumlichkeiten sind vor Einblicken abgeschirmt und mit bodentiefen Fenster zum Innengarten orientiert ... Selbst eine geschützt liegende Aussenterasse findet sich in der Nähe zur Teeküche ...
Die Wohnung für den Küster und die Sitzungszimmer der evangelischen Gemeinde sind im Obergeschoss platziert ... Diese Maßnahme ist ein fließender Übergang zur viergeschossigen Wohnbebauung und erzeugt eine markante Optik für den Eingang zum »Gemeindetrakt«, der das Areal umfasst und abschliesst ...
Als Besonderheit bietet das Sitzungszimmer einen »gerahmten Ausblick« auf den Turm der Hauptkirche am Marktplatz und stellt so nicht nur gedanklich eine Verbindung her ...
... Weitsicht ...

Beurteilung durch das Preisgericht

liegt nicht vor