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4. Rang 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Neubau Ersatzschulhaus Nefenfeld / Schlatt (mit öffentlicher Tiefgarage)

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 4.000 CHF

180 Grad Architekten GmbH

Architektur

CDS Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

OE-PLAN GMBH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Campus schlägt vor, die bestehende Anlage mit zwei Neubauten zu ergänzen, welche mit dem alten Schulhaus ein Ensemble bilden. Mit der Aufteilung des Programms auf drei Baukörper wird eine Lösung erreicht, die sich gut in den ortsbaulichen Kontext einfügt: Mit der Positionierung des Aulagebäudes an der Kreuzung und dem Schulgebäude entlang der Rütistrasse wird die Schulanlage gegen aussen räumlich definiert und im Innern der Anlage werden Aussenräume mit unterschiedlichen Qualitäten gebildet. Die räumlich stark definierten Pausenplätze zwischen den Gebäuden und die eher landschaftlich geprägten Spielbereiche gegen den Friedhof hin, bieten ein vielseitiges und attraktives Angebot an Aussenräumen. Im Kontext sowie im Verhältnis der Bauvolumen zueinander wirkt das Schulgebäude zu dominant. Mit einem dreigeschossigen Bau wäre vermutlich eine bessere Lösung erzielt worden. Die Aufteilung der Nutzungen auf drei Volumen ist wohl ortsbaulich ein Gewinn, hat jedoch funktional Nachteile. Die Anordnung der Nutzungen in drei Gebäuden ist für eine Grundstufe organisatorisch problematisch und die vorgeschlagene Grösse und die prominente Position des Aulagebäudes für eine Schulaula kaum zu rechtfertigen. Das Schulgebäude bietet in den Obergeschossen eine sinnvolle Anordnung von Schul- und Gruppenräumen mit grösszügigen Erschliessungsbereichen an. Allerdings ist die Belichtung der Erschliessungszone ausschliesslich indirekt über Unterrichtsräume nicht überzeugend. Zudem ermöglicht die zentrale Lage der Erschliessungskerne wenig Flexibilität oder Anpassung an neue Unterrichtsmodelle. Sehr kritisch wird das Erdgeschoss beurteilt: Die Anordnung von Veloräumen an dieser Stelle ist nicht verständlich und auch die Ausbildung von geschlossenen Aussenwänden zum gedeckten Pausenplatz hin stellt eine unattraktive und der Situation nicht angemessene Lösung dar.

Das bestehende Schulhaus, das neu für den Kindergarten und die Spezialräume genutzt wird, erfährt nur wenige Veränderungen. Es werden einzig ein Lift und neue Nasszellen eingebaut. Der rücksichtsvolle Umgang mit der bestehenden Substanz wird grundsätzlich begrüsst, da jedoch nicht berücksichtigt wurde, dass es sich beim EG um ein Hochparterre handelt und das Haus damit trotz Lift weiterhin für Behinderte nicht zugänglich sein wird und die Kindergärten keinen direkten Zugang zum Aussenraum haben, kann der Vorschlag für die neue Nutzung des Schulhauses insgesamt nicht überzeugen.
Zusammengefasst ein Projekt, das auf der Ebene der Situationslösung einen interessanten Beitrag leistet, bei genauerer Betrachtung jedoch nicht zu überzeugen vermag. Neben den erwähnten funktionellen Mängeln ist das Projekt trotz dem Erhalt des bestehenden Schulhauses durch das überdurchschnittliche Volumen und die Aufteilung auf drei Baukörper als eher unökonomisch zu beurteilen.
4. Rang 5 / 5