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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Bildungscampus Algersdorf

1. Rang / Gewinner / 1.Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Hans Mesnaritsch

Architektur

Erläuterungstext

Der Neubau bildet im Osten eine straßenbegleitende ruhige Bebauung, die sich nach Westen hin zum Schulgelände in mehrere Baukörper auffächert und eine Verschränkung mit dem Freiraum herstellt. Durch diese Gliederung des Baukörpers entstehen wohlproportionierte, Milieu-bildende Freibereiche, die sich in weiterer Folge zu den Spielwiesen und Freisportanlagen öffnen.

Das Bestandsgebäude der NMS wird freigestellt, behält seinen städtebaulichen Charakter und bildet den dominierenden Solitär in der Anlage.

Im Westen wird eine Arena ins Gelände geschnitten, die den unteren Teil der Pausenhalle mit dem Freiraum verbindet und deren gedeckter Teil den Zugang zu den Garderoben bildet.

Vom Vorplatz gelangt man direkt in die Pausenhalle, die durch einen großen Deckenausschnitt mit einer breit angelegten Sitztreppe das untere Geschoß miteinbezieht – die Turnsaalebene, die Garderoben und die vorgelagerte Arena.

Durch den Luftraum wird die Halle in 3 Bereiche gegliedert:
- die Vorhalle, das Foyer

- die Sitztreppe und die untere Ebene der Pausenhalle mit Außenraumbezug zur Frei- Arena (ein Begegnungsort und ein Veranstaltungsort im Freien, geeignet für Aufführungen und Feste, aber auch ein Pausenaufenthaltsort, ein Sitzforum und ein Treffpunkt)
- der Aula-Bereich: Begegnungsraum für Schüler, Eltern und Lehrer, ein Raum für Veranstaltungen, ein Festplatz und Verkehrsknotenpunkt für alle Wege innerhalb des Gebäudes.

Von der Aula aus werden auf 2 Ebenen die einzelnen Cluster erschlossen, die dem Gebäude seine charakteristische Kammstruktur verleihen.

Die Wege zu den Clustern sind abwechslungsreich mit Ausblicken in begrünte Höfe und Freiterrassen und Einblicken in Unterrichtszonen und Allgemeinflächen.

Die Cluster – Bildungseinheiten aus je 4 Klassen und einem Lehrerzimmer – haben jeweils einen großzügigen Allgemeinbereich mit locker abgetrennten Gruppenräumen und einen frei strukturierbaren „Marktplatz“. Sie sind dreiseitig belichtet und haben direkt vorgelagerte Höfe mit Terrassen.

Die Unterrichtsräume sind mit transparenten und opaken Schiebe- und Faltwänden ausgestattet und können mit dem offenen Lernbereich zu unterschiedlichen Raumverbänden zusammengeschlossen werden.

Im straßenbegleitenden Trakt sind die gemeinsam genutzten Räume wie Kreativräume mit Frei Terrasse, Bibliothek, Medienraum und die den Clustern jeweils zugeordneten Sanitärbereiche untergebracht.

Mitarbeiter:
Arch. DI Franz Georg Spannberger
DI Michaela Zopf
DI Johanna Kliment

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Kriterien
Die Zugangssituation bildet mit dem Bestand und dem neuen Turnsaal NMS im Norden eine großzügige Platzlösung.
+ Durch die Bebauung wird der Grundgedanke des Bildungscampus unterstützt.
+ Die kammförmige Grundtypologie wird von der Jury äußerst positiv bewertet.
+ Die straßenbegleitende Bebauung wirkt als Schallschutzriegel zur Algersdorfer Straße.
+ Der Baukörper öffnet sich kammartig nach Westen und ermöglicht so eine differenzierte Verzahnung mit den Außenbereichen.
+ Vorgaben Verkehrsplanung können prinzipiell eingehalten werden.
+ Aus städtebaul. Sicht lässt sich der 2.BA (Cluster4) problemlos ergänzen.
+ Die Ausgestaltung des südlichen Freibereiches als geschützter Aufenthaltsbereich mit Fahrradabstellmöglichkeiten wird positiv bewertet.

Architektur / baukünstlerische Kriterien
+ Die Gleichwertigkeit der Klassen und der Cluster ist generell gegeben.
+ Jede Klasse ist gleichwertig nach Süden orientiert.
+ Die 3 Cluster des 1. Bauabschnittes haben einen direkten Außenbezug (Hof- bzw. Terrassenfläche).
Für den Cluster4 (Bauabschnitt 2) wird eine Freiklasse in Form einer Terrasse vorgeschlagen.
+ Der Eingangsbereich mit der Sitztreppe ins UG (2geschossiger Luftraum) wird von der Jury äußerst positiv bewertet.
+ Starker Außenraumbezug aller Funktionsbereiche der Schule.
+ Aufwertung des UG durch abgesenkte Arena.

Funktionelle Kriterien
+ Durch die großzügige Verbindung von EG zu UG (große Sitzstufenanlage) kann das Foyer und der GTS-Bereich in Verbindung mit der Turnhalle vielseitig bespielt werden.
- Die westliche Zugangssituation zur Garderobe bzw. die Dimension und Situierung der Arena wird seitens der Jury kritisch bewertet, da diese in das Nachbargrundstück einschneidet.
- Die 2te Fluchtwegsmöglichkeit bei BA2 (Cluster4) ist nicht ausgewiesen.
- Der barrierefreie Zugang ist zwar zum EG gegeben, der externe Zugang zum Turnsaal (externe Turngruppen) und der direkte Zugang zur SchülerInnengarderobe sind nicht barrierefrei. Eine barrierefreie Umkleide- und Sanitärmöglichkeit ist ebenfalls nicht ausgewiesen.

Ökonomische Kriterien
+ Das Projekt liegt knapp oberhalb des vorgegebenen Kostenrahmens (ca. +2%).

Ökologische Kriterien
+ Betreffend Energieeffizienz liegt das Projekt im guten Bereich.