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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Freie Waldorfschule - Gebäude für die Ganztagsschule Klassen 1 – 3 und die Eingangsklasse

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Süd

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Süd

2. Preis

Preisgeld: 2.000 EUR

wolfgang latzel architekten

Architektur

Erläuterungstext

1.0 GRUNDGEDANKEN
-Spirale : Von innen nach Aussen entwickeln sich spiralförmig und skulptural die Raumfolgen und Baukörper.
-Innen, Aussen: Der Aussenraum wird in den Innenraum integriert, der Innenraum öffnet sich dem Aussenraum.
-Licht, Sonne, Natur: Der Lauf der Sonne bildet sich im Innenraum ab und wird vielfältig erlebbar. Die Morgensonne belichtet das Foyer und wandert stetig erlebbar durch den Innenraum, der Aussenraum wird teil des Innenraumes.
-Bewegung: Die Kinder erleben im der Raumfolge die eigene Bewegung sowie ihre eigene Entwicklung. Durch den sich bewegenden Benutzer werden die Räume vielfältig erlebbar.
-Entwicklung: Die Entwicklung der Kinder aus der behüteten Umgebung zur freien, eigenständigen Person wird in der Abfolge der Räume unterstützt. In der Waldklasse wird das Bedürfnis nach Umhüllung deutlich erfahrbar, die erste Klasse liegt im inneren Zentrum der Raumkomposition, in der zweiten Klasse wird dieser Weg fortgesetzt um mit der dritten Klasse an der Schwelle zu einer neuen Welt, am Ausgang in die nächste Entwicklungstufe zu erfahren.
1.1 STÄDTEBAU
-Genius Loci: Das Baufenster am südöstlichen Rand des Grundstückes wird als Kraftpunkt aufgefasst, von dem sich ein Raum für zukünftige Bebauung bis zum KPU Gebäude spannt. Das Gebäude sammelt spiralförmig drei unterschiedliche skulpturale Baukörper „Halbmond“, „Turm“ und „Trompete“ und strahlt weit in das Gelände aus.
-Das Grosse im Kleinen: Das Dorfmodell des gesamten Geländes wird im Kleinen wiederholt. Um einen Dorfplatz herum sammeln sich unterschiedliche Gebäude: Der halbrunde Klassentrakt, der „Halbmond“ beginnt niedrig am Eingangsbereich und erhebt sich leicht zum alles überragenden „Turm“ der Waldklasse. Dieser bildet einen Kontrapunkt zu den dynamischen Körpern der Klassenräume und der Fachklasse. Mit der ansteigenden Form des Fachklassengebäudes, der „Trompete“ wird die zukünftige Folge der Baukörper an der Nordflanke des Grundstückes eröffnet.
-Bezug zum Bestand: Am Ende der Gasse der dorfartigen Bestandsgebäude wird das neue Gebäude als Flucht- und Augpunkt erlebt. Leicht aus der Achse der Gasse der Bestandsgebäude herausgedreht, öffnet sich der grosszügige Eingangsbereich des neuen Gebäudes und bildet einen Abschluss dieser Blickachse.
-Bezug zu Naturraum: Der halbrunde Klassentrackt folgt der Bewegung des Waldrandes und öffent sich zu den Freiflächen. Der längliche Fachklassenkörper, die „Trompete“ entwickelt sich entlang der Eichenalle und bildet einen starken Rücken. Der Waldklassenturm ist zum östlichen Freiraum ausgerichtet.
-Freiraum: Die umgebenden Freiräume bilden eine optische Verlängerung der Innenräume.
1.2 ERSCHLIESSUNG UND RÄUMLICHE ANORDNUNG
-Ein Turm für die Waldklasse: Der Bereich der Waldklasse wird abseits des Hauptzuganges, in einer empfangenden Geste am unteren Ende der Eichenallee erschlossen. Ein helles Foyer im Übergang der „Trompete“ zum „Turm“ empfängt die kleinsten Schüler, um dann in das Rund der Waldklasse überzuleiten.
-Ein Dorfplatz für die Klassen 1-3: Das neue Schulgebäude und damit der zentrale „Dorfplatz“ wird mittels einer neuen Öffnung in der bestehenden Mauer, nördlich des Gebäudes, über die Eichenallee erreicht. Betreten wird der „Dorfplatz“ über eine grosszügige, torartige Eingangssituation zwischen dem Klassentrakt und dem Fachklassenbereich. Eine spiralförmige Rampe leitet auf diesen Ort, wie eine Intarsie in den Boden eingelegt, hin.
Der neue Dorfanger bildet den Kern der Anlage und ist „Marktplatz“ für die Zeit vor, zwischen oder nach dem Unterricht. Das kreisrunde, mit Sitzstufen gefasste Foyer bietet Raum für den Morgenkreis, für gemeinsame Veranstaltungen und nicht zuletzt für einen kleinen Plausch unter Eltern nach Beginn des Unterrichtes. Über die Balustrade im 1.OG lässt sich dieser Bereich wie von einem Balkon aus betrachten und erleben. Die Balustrade ist neben der Treppe mit einem Aufzug erschlossen und bietet barrierefreien Zugang zum Obergeschoss des Turmes. (Auf der Balustrade lassen sich auch die Lese- und Kuschelecken der Klassen 1-3 einsehen.)
-Klassenräume: Die Klassenräume sind kreisförmig um den Marktplatz angeordnet. Sie entwickeln sich auf unterschiedlichen Höhen entlang der dem Gelände folgenden Rampe. Im Inneren bieten sich differnzierte Entfaltungs- und Erlebnismöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen: dem eigentlichen Klassenbereich, der Empore sowie einer Lese- und Kuschelecke im 1.OG. Im Zugangsbereich befindet sich die separate Garderoben und Lagerzone. Die 1. Klasse erschleßt auch von hier aus ihren separten Pausenbereich.
-Fachklassen Malen / Werken und Handarbeit: Auch die Fachklassen werden direkt über das Foyer betreten. Der Mal- und Werkraum liegt von aussen einsichtig neben dem Eingangsbereich und lässt einen spannende Blick zu auf die entstehenden Arbeiten der Benutzer. Der Handarbeitsraum öffnet sich mit einem grossen Fenster zur Eichenallee. Beide Räume sind an den Nebenraum angebunden und in ihrer Funktion austauschbar.
-Fachklasse Bewegung und Musik: Im Obergeschoss des Turmes gelegen, erschlossen über die Balustrade bietet sich eine stimmige Raumform für Tanz, Bewegung und musische Tätigkeiten.
1.3 KONSTRUKTION UND OBERFLÄCHEN
-Tragende Konstruktion: Das Gebäude ist als Mauerwerksbau mit statisch erforderlichen Betonbauteilen auf einer Betongründung geplant. Die Dachkonstruktion wird in einer Sparrenlage aus Holzleimbindern vorgesehen.
-Oberflächen: Aufgrund der eindrücklichen Formensprache der Baukörper- und Wandformen kann bei der Wahl der Oberflächenmaterialien auf eine zurückhaltende Ausgestaltung mit einfachen und kostensparenden Ausbau- und Fassadenmaterialen gesetzt werden.
-Fassade: Die Fassadekonstruktion besteht aus einer hinterlüfteten Holzverschalungen in unterschiedlicher Anordnung, Farbigkeit und Holzart. Der Halbmond des Klassentraktes erhält eine vertikale, auberginefarbig lasierte, sägeraue Holzverschalung. Der Turm ist mit Schindeldeckung in Naturfarbigkeit vorgesehen. Die Trompete, also der Nordtrackt, wird mittels weiss lasierter horizontal ausgerichteter Holzverschalung vorgestellt.
-Wand, Boden, und Deckenoberflächen: Auch die inneren Wandoberflächen sind aufgrund der ausdruckstarken Gesamtgestalt einfach und kostengünstig gehalten: Ein farbiger Anstrich, wenn irgendmöglich ohne Putz, auf Mauerwerk gewähren einen zurückhaltenden, freilassenden Eindruck. Die Fussböden der Klassen- und Fachklassenbereiche sind, entsprechend dem Bauherrenwunsch, mit hochwertigem Eichenparkett vorgesehen. Das Foyer, also der Marktplatz, erhält einen, für den Aussenraum gebräuchlichen, Kleinpflaster-belag aus Naturstein. Der Sitzstufenring wird durch eine Holzauflage veredelt. Die Nebenräume sind in ihren Oberflächen einfach und funktional gehalten und werden in erforderlichen Bereichen mit Fliesenbelag versehen. Ansonsten wird ein entsprechender Anstrich vorgesehen. Die Decken bleiben im Wesentlichen in ihrer Konstruktion aus lasierten Holzleimbinder mit aufliegender lasierter Holzverschalung, sichtbar erhalten. Lehmputz, Elternarbeit: Im Rahmen von Eigenleistunen können einzelne Flächen der Klassenräume mittels Lehmputz behandelt werden, hier sind insbesondere die Flächen am Aufgang zu den Kuschel und Leseecken sowie diese selbst prädestiniert.
-Dach: Das Foyerdach ist in einer Deckung mit extensiver Begrünung vorgesehen. Die Klassenbereiche erhalten eine Metalldeckung. Das Turmdach wird entsprechend der Fassade mit Schindeln gedeckt.
-Energetische Gesichtspunkte: Öffnung des Gebäudes nach Süden, weitgehende Schliessung nach Norden. Wärmeschutz gemäss ENEV.
-Kostensparende Entwurfselemente: Die vorgelegte Entwurf ermöglicht es einfache, kostensparende Ausbaumaterialien einzusetzen. Es wurde auf geringen Flächen- und Raumverbrauch geachtet. Die bauherrenseitig geforderten Mindestgrössen der HNF wurden nahezu erreicht.
-Kostenschätzung: Die vorgenommene Kostenschätzung basiert auf der Datenbank des BKI 2012, Baukosten Gebäude, allgemeinbildende Schulen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Protokoll der Jurysitzung wird baldmöglichst nachgereicht
Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Ost, Waldklasse

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Ost, Waldklasse

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Foyer für Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Foyer für Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Nord, Eingang Waldklasse

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Nord, Eingang Waldklasse

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Süd, Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht Süd, Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht West, Eingang Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Ansicht West, Eingang Klasse 1-3

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Konzeption Volumen und Grundriss

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Konzeption Volumen und Grundriss

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Städtebau

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Städtebau

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Grundriss EG, UG

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Grundriss EG, UG

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Grundriss OG, Schnitt

Waldorfschule Kleinmachnow, 2.Preis wolfgang latzel architekten, Grundriss OG, Schnitt