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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Neubau eines Mensagebäudes

Ansicht Osten 1:100

Ansicht Osten 1:100

1. Rang

JF Architekten + Techniker

Architektur

Erläuterungstext

Architektur
Das Gebäude wird in Verlängerung des bestehenden 12-Klassen-Gebäudes in südlicher Richtung positioniert und direkt an diesen Gebäudeteil angeschlossen. Die vorhandenen Gebäudefluchten werden aufgenommen. Der Küchenbereich setzt sich als eigenständiger Kubus von dem Essraum sowohl in der Gestaltung als auch in der Höhe ab. Während der Küchenbereich die Gestaltung der bestehenden roten Wandscheiben aufgreift, ist für den Essraum eine Bekleidung mit Fassadenplatten geplant, die ebenfalls im Bestand bereits Verwendung fand.
Über eine Rampe wird der geplante Höhenunterschied zwischen dem Erdgeschoss des 12-Klassen-Gebäudes ausgeglichen. Der bestehende Höhenunterschied wird im Essraum aufgenommen und durch die Ausformung eines Höhenversatzes mit eine Treppenanlagen in eine Podiumsfläche umgesetzt. Diese Podiumsfläche schafft eine interessante Innenraumgestaltung für den Essraum, ermöglicht aber insbesondere eine vielfältige Nutzung dieser Fläche: So lässt sich die Podiumsfläche alternativ auch für Musik- und Theaterdarbietungen nutzen.
Im Küchenbereich sind die einzelnen Räume nach funktionalen Gesichtspunkten angeordnet: Die Küche verfügt über einen ausreichend großen Ausgabebereich. Die Rückgabe der Tabletts erfolgt in unmittelbarer Nähe zum Ausgangsbereich. Die Spülküche sowie ein Raum für die Konfiskatkühlung mit direktem Ausgang schließen sich an.
Sowohl eine Erweiterung in südlicher Richtung als auch eine Aufstockung des gesamten Gebäudes ist möglich. Je nach Art der Erweiterung kann die Podiumsfläche zu einem eigenständigen Raum umgenutzt werden. Es wird dann der Mensaraum nach Süden erweitert. Auch die bei einer Aufstockung erforderlich werdende Installation einer
(Außen-)Treppe als zweiter baulicher Rettungsweg kann problemlos realisiert werden.

Ausstattung
Der Essraum kann durch eine mobile Trennwand in zwei Bereiche unterteilt werden. So ist es möglich, parallel zum Mensabetrieb den kleineren Teilbereich z.B. als Gruppen- oder Besprechungsraum zu nutzen.
Für eine Nutzung des Essraumes für die o.g. Musik- und Theaterdarbietungen ist es möglich, die (Klapp-)Tische in den dafür vorgesehen Wandnischen zu lagern.

Freiflächen
Für die zwischen den beiden Baukörpern der Fachklassen und dem geplanten Neubau entstehende Freifläche werden Terrassen in verschiedenen Höhenlagen vorgeschlagen. Die einzelnen Flächen können als Sommerterrasse, aber auch als Freiklasse genutzt werden. Als Sitzstufen ausgebildete Geländeübergänge schaffen Sitzmöglichkeiten innerhalb der terrassierten Flächen.

Gebäudeökologie
Das Gebäude ist in seiner Ausformung als kompakt zu bezeichnen. Der direkte Anschluss an den Bestand reduziert die zu dämmenden Oberflächen zusätzlich.
Für den Küchenbereich ist eine konventionelle Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung geplant. Die große Deckenhöhe in der Küche kann dabei als Installationsraum genutzt werden. Für den Essraum ist eine natürliche Be- und Entlüftung möglich: Über die Fensterflächen in der Westfassade gelangt Frischluft in den Raum hinein. Die Abluft kann über Oberlichter abgeführt werden (Querlüftung). In Verbindung mit einer Gebäudeleittechnik ist die Nutzung dieses Prinzips auch für eine Nachtauskühlung anwendbar. Die geplanten massiven Stahlbetonwände sorgen hier für die erforderliche Speichermasse.
Auf den geplanten Flachdachflächen ist die Anordnung einer Photovoltaikanlage mit optimaler Südorientierung möglich.
Die Wärmeversorgung sollte vom Hauptgebäude aus erfolgen.

Wirtschaftlichkeit
Das kompakte Gebäude kann konventionell und sehr wirtschaftlich in Kalksandstein und Stahlbeton hergestellt werden. Die Wahl der Materialien sowie die Ausgestaltung der Dachflächen als Flachdächer ermöglichen eine spätere problemlose Aufstockung des Gebäudes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf fügt sich einerseits zurückhaltend in die Bestandssituation ein, andererseits ist die bauliche Ergänzung in ihrer Ausformung ablesbar und klar positioniert. Die Anbindung an den Bestand ist funktional und gestalterisch optimal gelöst. Der Anbau wirkt trotz seiner Eigenständigkeit als „Teil des Ganzen“. Diese Entwurfshaltung wird unterstützt durch die Aufnahme der im Bestand vorhandenen Materialien und Farben.

Die Anordnung des Neubauvolumens in der Gebäudeflucht des Bestandes ermöglicht eine unkomplizierte Aufstockung sowie Erweiterung in südlicher Richtung. Die Inanspruchnahme wertvoller Schulhofflächen wird auf das Nötigste reduziert bei gleichzeitiger Schaffung vom gut nutzbaren Teilaußenräumen.

Aus Sicht der Schulleitung bietet der Entwurf die besten Chancen für das gewünschte Nutzungsspektrum. So ist z. B. der Hauptraum der Mensa als Speiseraum, aber auch für Seminare, Arbeitsgruppen, Lehrerkonferenzen, kleinere Aufführungen etc. nutzbar. Dies gilt ebenso für die Freiraumangebote mit der vorgelagerten Sommerterrasse, den Freiklassen etc. Hier bestehen gute Chancen, dass die Schule sich das Gebäude und die Freiflächen aneignet und die neu zu schaffenden Angebote intensiv nutzt.

Auf Grund der im Vergleich aller Arbeiten günstigsten Verhältniswerte von Nutzfläche zu Gebäudevolumen ist eine wirtschaftliche Umsetzung des Vorhabens zu erwarten.
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