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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Umbau und Erweiterung Uhland-Gymnasium

Plan 1

Plan 1

Anerkennung

Tobias Lammerich Architekt

Architektur

Erläuterungstext


Städtebauliche Konzeption
Die Erweiterung des Uhlandgymnasiums entsteht auf verbleibenden Freiflächen zwischen dem historischen Schulhaus, der zu erhaltenden Spielhalle und der benachbarten Sporthalle. Der Standort ist gekennzeichnet durch die lineare Aufreihung von Schulgebäuden entlang der Uhlandstraße, deren Vor- und Rücksprünge den Straßenraum gliedern. Der Erweiterungsbau des Uhlandgymnasiums greift dieses Thema auf und wird – die äußerste Flucht des Keplergymnasiums aufgreifend – als markanter Stadtbaustein nah an die Straße gesetzt. Gemeinsam mit dem Altbau wird ein gefasster Vorbereich für die Schule geschaffen.
Der Entwurf vereint alle neuen Funktionen in einem kompakten kubischen Baukörper. Das alte Schulhaus bleibt freistehend und wird über eine schmale Glasfuge mit der Erweiterung verbunden.
Die Spielhalle wird gemäß der Auslobung erhalten und in die Konzeption integriert und erhält eine bauliche Erweiterung auf der Westseite. Die Verdichtung der Bebauung im westlichen Bereich schafft Raum für einen großzügigen Pausenhof auf der Nordseite des Ensembles. Zugleich wird auch der Außenraum zur Sporthalle klar strukturiert. Die Erweiterung der Spielhalle nimmt Funktionen wie Bibliothek und Ruhe- und Leseraum ergänzt, die die besondere Lage des Baukörpers – direkt am Flutgraben mit wunderbarer Aussicht zu Altstadt und Platanenallee – durch großzügigen Ausblick nutzen.


Erschließung
Im viergeschossigen Erweiterungsbau befindet sich der Hauptzugang für alle Bereiche der Uhlandschule.
Im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss sind zentrale Einrichtungen (Aufenthalts-, Informations- und Ganztagesbereiche, Cafeteria, Bibliothek usw.) um die zweigeschossige Eingangs- und Pausenhalle gruppiert. Die Halle ist auch als Foyer für die Spielhalle nutzbar. Bei Theater- oder Musikveranstaltungen kann die Bewirtung durch die Cafeteria erfolgen.
Alt- und Neubau erhalten einen neuen gemeinsamen Treppenhaus- und Aufzugbereich am Übergang. Der Durchgang ist in allen Ebenen möglich. Die zentrale Lage des Aufzuges ermöglicht die barrierefreie Erschließung mit nur einem einzelnen Aufzug.
Die Spielhalle erhält einen neuen Eingang, Gymnastikraum und Zugang zu Umkleiden und WC´s auf der Westseite, so dass eine Nutzung unabhängig von der Öffnung der Schule möglich ist.


Funktionsverteilung
Im Altbau werden auf vier Ebenen (1.OG bis 4.OG) die Allgemeinen Unterrichtsbereiche mit 24 Klassenzimmern vorgesehen. Im Erdgeschoss liegt der Bereich Bildende Kunst mit einem ebenerdigen Außenbereich als „Skulpturenhof“, einem Teilbereich des Schulhofes.
Im Erweiterungsbau sind die übrigen Funktionsbereiche vorgesehen. Im EG und 1.OG liegen, um die Eingangs- und Pausenhalle, der Ganztagesbereich, der Aufenthaltsbereich, der Informationsbereich und der Lehrer- und Verwaltungsbereich. Die offene Halle dient dabei als „Marktplatz“ und Treffpunkt. Im 2. und 3.OG sind die naturwissenschaftlichen und musischen Unterrichtsbereiche geplant.


Konstruktion
Der Erweiterungsbau ist als rationeller Stahlbeton - Skelettbau mit massiven Kernen konzipiert. Die Bauweise ermöglicht großzügige Fensterbänder in den Unterrichtsräumen.


Fassaden
Die Fassaden des neuen Schulhauses sind als Vormauerungen mit sandfarbenem Ziegel oder Naturstein vorgesehen, der die Farbigkeit des alten Schulhauses auf den Neubau überträgt. Die Fassaden der Spielhalle werden nach heutigen energetischen Standards wärmegedämmt und sollen durch Ausführung in Holz ein Pendant bilden zur Platanenallee auf der gegenüberliegenden Neckarinsel.
Großer Wert wird auf Materialien gelegt, die bei geringem Instandhaltungsaufwand schön altern, also Patina entwickeln können.


Energiekonzept
Der Erweiterungsbau erhält eine kompakte Kubatur, um das beheizte Volumen gering zu halten. Die Transmissionswärmeverluste werden auf ein Minimum reduziert.
Für die Raumbeheizung und Warmwasserbereitung wird die Wärmeerzeugung mit regenerativem Brennstoff z.B. Holzpellets, ergänzt durch eine thermische Solaranlage auf der Dachfläche des Neubaus.
Den erheblichen Wärmeverlusten durch ungeregelte Fensterlüftung kann durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung entgegengewirkt werden.


Freiraumgestaltung
Die Außenräume werden neu gegliedert. Dabei werden drei Außenräume vorgesehen.
Der Vorbereich vor dem alten Schulhaus wird durch die Stellung des Neubaus zum Altbau gebildet und wird als Entrée gestaltet, mit begehbaren Belägen und durch Hecken gefasste Parkierungen für Fahrräder.
Der Raum zwischen Neubau und Sporthalle nimmt als kleiner Platz die Eingänge der Sporthalle, den neuen Eingang der Spielhalle und den Außenzugang der Cafeteria auf. Die Außenfläche der Cafeteria lässt einen Treffpunkt entstehen.
Im Bereich zwischen altem Schulhaus und Flutgraben entsteht ein großzügiger , vom Straßenraum abgeschirmter Schulhof mit hoher Aufenthaltsqualität.
Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3