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Offener Wettbewerb | 10/2014

Neubau einer Gemeinschaftsschule mit öffentlicher Bücherei

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 2.200 EUR

Klein + Sänger Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene Gebäude besetzt mit seiner großen Grundfläche das Zentrum des Geländes.

Die Verfasser entscheiden sich für verhältnismäßig kleinteilige Außenräume, was für die Gesamtanlage kontrovers diskutiert wird. Das Konzept der Verfasser (ein gemeinsamer großer Vorplatz (parken), die pavillonartige Struktur mit bewusst kleineren Aussenhöfen mit unterschiedlich gestalteten Raumqualitäten wird dabei von der Jury, ebenso wie die Qualität der formalen Ausbildung des 2-geschossigen Baukörpers gewürdigt (z.B. Proportionsbildung, Ausbildung der Dachlandschaft, Anbindung an Bestand und Integration der aussenliegenden Treppen uam.).

Trotzdem hat der Entwurf bezüglich seiner Einfügung in den städtebaulichen Kontext, Nachteile, da nach Auffassung der Jury unnötig viel Grundfläche überbaut wird. Dies liegt offenbar auch an der weit überdurchschnittlichen Flächenbilanz (incl. B-Flächen), was sicher vermeidbar gewesen wäre. Es stellt sich daher die Frage der angemessenen Massstäblichkeit.

Die Bücherei ist gut positioniert und gut erreichbar, sowohl in den öffentlichen Raum als auch in das Raumgefüge der Schule überzeugend eingebunden.

Die Verfasser entscheiden sich aus konzeptionellen Gründen gegen den Versuch, den Bestand während der Bauzeit noch zu erhalten und gehen von einer Interimslösung aus.
Die Verfasser beschränken ihre architektonischen Elemente auf wenige Maßnahmen, die das Erscheinungsbild des Gebäudes prägen:
- Auskragende Decken des konsequent vorgetragenen 2-geschossigen
Gebäudes mit abgerundeten Ecken.
- Raumbildende geschosshohe Lamellen, die eine in der Tiefe gestaffelte Fassade schaffen,
- ein durchgehender Umgang (incl. fluchtfunktion), der bei aller Reduktion der Gestaltungselemente vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (und damit Identifikationsmöglichkeiten) gewährleistet, (Farbgebung, Abstand, Formgebung)

Zu den freiräumlichen Qualitäten werden nicht viele Aussagen gemacht. Prägendes gestalterisches Element hinsichtlich des Aussenbezuges und damit dem Zusammenspiel von Innen- und Aussenräumen ist die die beide Bereiche verwebende Fassade. Die Verfasser bieten an, die Außenräume in geschützten Bereichen auch als Lehr- und Lernräume zu nutzen.

Die Erfüllung des Raumprogrammes und die Ausbildung der Grundrisse im Bezug auf das gewünschte pädagogische Konzept überzeugen. Die Anordnung der geforderten Räume in EG und OG ist gut gelöst und schafft sinnvolle Zuordnungen.

Den Verfassern gelingt es den Pavillon-Gedanken (ablesbare Raumeinheiten/ Cluster) erkenn- und erlebbar zu entwerfen und dabei trotzdem ein zusammenhängendes Raumgefüge (1 Gebäude) zu erhalten, was natürlich auch funktionale Vorteile hat. Dies wird insbesondere im OG deutlich, in dem weitgehend ohne Einschränkungen der Cluster-Gedanke umsetzbar ist und mit vielen Gelegenheiten und Möglichkeiten erlebbar sein wird. Die erläuternden Texte geben hier wertvolle inhaltliche Hinweise, die nicht in Plattitüden und Behauptungen stecken bleiben. Das EG überzeugt nicht gleichermaßen.

Leider schaffen sich die Verfasser durch Mehrflächen und damit durch Ihre Flächenbilanz (das Maximum aller Arbeiten) selbst erhebliche Akzeptanzprobleme, die den zu würdigenden Ansatz erheblich schwächen.

Positiv wird bewertet, dass durch die im EG vergleichsweise hohe Lichte Höhe (li. 3,70m) eine Variabiltität der Nutzung auch für zukünftige Konzeptionsänderungen möglich wird, die auch hinsichtlich einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit zu würdigen ist. Die Lichte im OG (mit nur 2,70) muss dagegen auf Machbarkeit überprüft werden.

Hinsichtlich der vergleichsweisen Wirtschaftlichkeit steht dem Entwurf seine sehr ungünstige Flächenbilanz im Wege.
Die Verfasser erkennen zu Recht, dass das Gebäude bei dem erforderlichen Energiestandard mit einer effektiven Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet werden muss. Ein solche Anlage wird im Ansatz beschrieben. Dabei wollen die Verfasser auf ein aufwendiges Luftkanalnetz ( und damit U-decken) verzichten, in dem die lauft entlang der Magistrale (Erschliessungszonen) im EG und OG eingebracht und mittels Unterdrucksystem abgesaugt wird. dieses Konzept kann u.U. Vorteile generieren, die sich für die Wirtschaftlichkeit positiv auswirken können. Der Aufwand für die auskragendenen und umlaufenden Betondecken wird im Hinblick auf den Wirtschaftlichkeit im Zusammenhang mit Einsparungen beim Sonnenschutz ua. ( z.B. Fluchtwege) bewertet.

Insgesamt bietet der Entwurf einen Beitrag mit wertvollen Beiträgen, leider aber auch mit Nachteilen, die vor allem in seiner Größe begründet liegen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Ansichten

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