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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Erweiterung (Zubau) HAK (Handelsakademie) I + II

3. Preis

Hans Mesnaritsch

Architektur

Erläuterungstext

Dem massiven weit in den Hof ragenden Gebäude an der Herrengasse wird ein kompakter Baukörper als Ge-gengewicht gegenübergestellt. Die daraus entstehende Einschnürung des Hofes mit einer Durchfahrtsbreite von ca. 5,5 m erzeugt eine spannungsreiche außenräumliche Situation.
Durch das Absenken des Erdgeschosses werden innerhalb der zulässigen 13,0 m Höhe (ab Hofniveau) 4 Ge-schosse untergebracht.
Das rückspringende Erdgeschoss liegt auf Niveau des KG des Bestandes und hat durch die terrassiert abge-stufte Hoffläche direkte Ausgänge zu den Freiflächen. Die Erschließung erfolgt über eine leicht fallende Rampe von der Stelzhammerstraße her und bildet den barrierefreien Haupteingang des Zubaus.
Die rückspringenden Geschosse im unteren (EG) und im obersten (4. OG) Bereich des Gebäudes geben dem Baukörper seine plastische horizontale Gliederung welche durch die großen länglichen Fenster in der Fassa-de betont wird und dem Gebäude ein ruhiges und klares Erscheinungsbild verleiht.
Die Struktur des kompakten Baukörpers besteht aus einem zentralen Stiegenhauskern mit anliegendem Luft-raum über alle Geschosse mit einem Oberlicht.
Rund um das Stiegenhaus sind die Unterrichtsräume angeordnet – mit der Folge kurzer Wege und guter Orien-tierbarkeit. Jeweils 4 bis 6 Klassen bilden mit den vorgelagerten Marktplatzbereichen einen Cluster, wobei jedem Cluster ein BWZ zugeordnet ist.
Die Unterrichtsräume können von den vorgelagerten Bereichen mit transparenten und opaken Schiebe- und Faltwänden abgestuft getrennt oder mit ihnen verbunden werden. Die Marktplätze sind so dimensioniert und gestaltet, dass an verschiedenen Stellen Rückzugsbereiche und Gruppenbereiche eingerichtet werden können und insgesamt eine abwechslungsreiche, räumlich ineinander fließende, kommunikative Lernlandschaft mit heller und freundlicher Atmosphäre entsteht.
EG und 1. OG liegen auf gleichem Niveau wie die jeweiligen Bestandsgeschosse. Die Niveauunterschiede im 2. und 3. OG werden durch Verbindungstreppen ausgeglichen. Bei Bedarf könnten diese mit Treppenliften oder Hebebühnen ausgestattet werden.
Der im EG abgesenkte Mehrzweckbereich ist auch vom Bestand her barrierefrei erreichbar. Zwischen der Eingangshalle und dem Mehrzwecksaal ist eine Sitztreppe angelegt, die zwischen den beiden Hallenräumen einen fließenden Übergang herstellt.
Die Eingangs- und Pausenhalle ist von 3 Seiten und von oben her belichtet und hat an 2 Seiten – durchbin-dend – Anschluss und Zugang zu den Freiflächen.
Die HAK I mit 5 Stammklassen ist im 1. OG, die 12 Stammklassen der HAK II sind im 2. und 3. OG und im stark zurückspringenden 4. OG (Dachgeschoss) sind die Naturwissenschaftlichen Räume untergebracht und ring-förmig um Stiegenhaus und Luftraum gruppiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt mit einem klaren Gebäudekörper und einer klar ausformulierten Fassade zur Hofeinfahrt im Süden des Geländes. Das zentrale Foyer zwischen Nordtrakt des Bestandsgebäudes und dem Mehrzwecksaal, der zentral im Erdgeschoß liegt, das dem Untergeschoß des Bestandgebäudes entspricht, verbindet die Stelzhamerstraße mit dem Hof der Schulen. Durch Absenkung des Erdgeschoßes auf Ebene des Kellergeschoßes des Bestands entsteht ein niedriger, eleganter Baukörper, der eine klare Fassadenrhythmik und Proportion aufweist. Die Grundrisse überzeugen durch ihre räumliche Offenheit und die Möglichkeiten für offene Lernzonen. Bemängelt wird die Aufteilung der BWZ auf 4 Geschoße, vor allem HAK1 BWZ 1 im EG (= UG Bestand). Durch die Nähe des Neubaus zum Turnsaalgebäude entsteht eine teilweise problematische Belichtungssituation für Klassenräume.
Der Anschluss an den Bestand im Norden funktioniert nur durch neue Treppen im Bestand,
an den südlichen Gebäudeteil und an die Turnsäle gibt es keinen Anschluss, was dem Anspruch kurzer Wege nicht entspricht. Die durch großzügige Flächen gestaltete Offenheit schlägt sich in der Wirtschaftlichkeit nieder.