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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 11/2014

Neubau Sekundarschulhaus und Sporthalle

6. Rang

Preisgeld: 15.000 EUR

Meyer Gadient Architekten AG

Architektur

Rogger Ambauen AG

Projektsteuerung

Hüsler + Hess AG

Landschaftsarchitektur

ewp

Bauingenieurwesen

Wirkungsgrad Ingenieure AG

TGA-Fachplanung

B+S Elektro Engineering AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt situiert sich im Westen des Perimeters, zurückversetzt von der Bertiswilstrasse und in direkter Nachbarschaft zum Schulhaus Konstanzmatte. Zwischen dem Neubau der Sporthalle und der Kantonsstrasse wird die Sportwiese angeordnet, deren Lage von der Jury aber als kritisch erachtet wird.

Die Verfasser schlagen zwei Gebäude vor, was aus betrieblicher und auch städtebaulicher Sicht gut nachvollziehbar ist. Die beiden Volumen sind so zueinander angeordnet, dass sie einen grosszügig dimensionierten Pausenplatz aufspannen. Dieser wird im Westen von der Konstanzmatte und im Süden durch die Schulhausstrasse begrenzt und die beiden Schulen treten so in einen Dialog, welcher aus Sicht der Schulleitung möglich ist.

Der durch die beiden Neubauten aufgespannte Pausenhof wird zusätzlich durch ein Dach mit einem sehr grossen, integrierten Loch überdeckt. Diese Geste ist für den Ort fremd und stützt die städtebauliche Idee nicht und die Gesamtanlage würde durch das Weglassen des Daches nur gewinnen.

Die urbane Situation gliedert sich aus Sicht des Aussenraumes nur sehr bedingt in die umgebende Landschaft ein, der Bezug zwischen Schulstrasse und Landschaft geht verloren. Die Stärkung der Schulstrasse selbst durch eine Baumreihe ist positiv zu werten. Das Prinzip der Baumreihe wiederholt sich auch in der offenen Wiese nordwestlich des Neubaus, die in Reaktion auf die Parzellenstruktur von einem dichten, teilweise von Bäumen gesäumten Wegnetz durchzogen ist. Ob diese Zerschneidung der offenen Wiese zur Erschliessung der Schule wirklich nötig und sinnvoll ist, und ob die Setzung vereinzelter Baumgruppen den angestrebten Parkcharakter schaffen kann, ist jedoch anzuzweifeln. Auch der Parkplatz folgt in seiner Anlage dem Raster-Prinzip, was im Kontext des Entwurfes denkbar ist.

Die beiden Volumen werden richtigerweise über den neu geschaffenen Platz betreten, die beiden Eingänge sind aber sehr zurückhaltend ausformuliert. Dass das aufwendige Dach genau an den Stellen der Eingänge maximal verdünnt ist, zeigt die Unsinnigkeit dieses Elementes exemplarisch auf.

Das Schulhaus ist gut und einfach organisiert und funktioniert aus der Sicht der Schulleitung. Die geschaffene Innenhalle ist auf dem Eingangsgeschoss und auch den Schulgeschossen vorstellbar und als Lernlandschaft denkbar. Leider partizipieren sich aber nicht alle Klassenzimmer an diesen Lernlandschaften. Die beiden Lichthöfe zonieren in den Obergeschossen den Raum und versorgen ihn mit ausreichen Tageslicht.
Es entstehen dabei aber zu wenige geschützte Bereiche und ein ruhiges, ungestörtes Arbeiten ist in dem grossen Raum schwer vorstellbar. Die doch eher unruhige architektonische Ausformulierung dieses Raumes lässt eine ruhige Raumstimmung zusätzlich vermissen.

Die Sporthalle ist ebenfalls einfach und gut organisiert. Durch die vernünftige Setzung in der Topografie kann der Aushub klein gehalten werden.

Der Haupteingang über das Treppenhaus ist leider nicht sehr grosszügig ausformuliert und man wünscht sich hier eine dem Eingang angemessenere Geste. Die überhöhte Zuschauergalerie ist schön angedacht und steht in einem guten Verhältnis zur Turnhalle. Die Oblichter bespielen den Raum und versorgen ihn und auch die Turnhalle mit zusätzlichem Tageslicht.

Die Fassadengestaltung übernimmt Elemente der bestehenden Bauten und übersetzt diese in die neue Zeit. Grundsätzlich ist diese Haltung möglich und nachvollziehbar, es stellt sich aber auch hier die Frage, ob nicht weniger Themen ausreichen würden.

Der vorgegebene Minergie-P-Standard ist mit Optimierungen erreichbar. Augenscheinlich ist die aufwändige Dämmung der Fassade mit den vorhandenen Wärmebrücken. Steigzonen sind nur im Erdgeschoss ersichtlich. Diese sind in den übrigen Geschossen durchgängig zu planen, mit Verlust von Nutzfläche.

Die tiefe Geschossfläche und das geringe Gebäudevolumen spiegeln sich in den gering höheren Baukosten über den Zielvorgaben wieder. Auch lässt dieser Projektvorschlag durch die Kompaktheit der Gebäudevolumen auf tiefe Unterhalts- und Betriebskosten schliessen.

Das Projekt „Campus“ mag die Jury in vielen Bereichen zu überzeugen. Die städtebauliche Setzung wird als mögliche Lösung angesehen, sie weist aber doch zu viele Fragen auf. Ebenfalls wird die Anordnung des Sportplatzes direkt an der Bertiswilstrasse in Frage gestellt.

Der Entwurf ist sensibel und in vielen Punkten gut organisiert und angedacht. In seiner Gesamterscheinung weist das Projekt aber zu viele Themen auf, welche sich teilweise sogar konkurrenzieren.
5. Rang 6 / 6