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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Erweiterungsbau der Erich-Kästner-Schule

Lageplan

Lageplan

ein 3. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

AG5 Architekten + Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser entwickelt aus der Analyse der städtebaulichen Situation ein- und zweigeschossiger Solitärbauten im Schulareal eine konsistente Entwurfsidee, die sich in Typologie und Durcharbeiten stringent an den Bestandsbauten orientiert. Durch die Aufgliederung des Bauvolumens in zwei quadratische Kuben, die an der Nahtstelle zentral von zwei Seiten erschlossen werden, gelingt die Differenzierung des Raumprogramms in zwei maßstäbliche Volumen. Diese definieren durch ihre versetzte Anordnung unterschiedliche Außenräume, die sinnfällig den jeweiligen Nutzungsbereichen zugeordnet sind. Wie selbstverständlich umfasst dabei das Bauensemble den bestehenden Pavillon der Mobi Sky:l, ohne dass dieser im Kontext als Fremdkörper wirkt. Vielmehr gelingt durch die gleiche Typologie des Neubaus als leichtem Pavillon die selbstverständliche Verwebung des Neubaus mit dem Vorhandenen.

Im Erdgeschoß nach Norden liegen interne Nutzungen für Lehrer und Verwaltung, nach Süden allgemeine Funktionen für Mensa, Aufenthalt und Veranstaltungen. Zentral erfolgt die Erschließung über die mistige Eingangshalle zwischen den Baukörpern mit Treppe und Aufzug. Dabei sind die Nutzungsbereiche kompakt und zweckmäßig, gleichwohl jedoch durch Glaswände und innenliegende Lichthöfe mit differenzierten Raumqualitäten gestaltet. Sämtliche Klassenräume befinden sich im Obergeschoss, dass durch seine Zweiteilung optimale Orientierbarkeit und Identitätsbildung der einzelnen Klassen ermöglicht. Auch hier wird die einfache Grundrissdisposition durch intelligente Variationen mit Lichthöfen, Loungebereichen und Glaswänden überzeugend aufgelockert. Insbesondere die Kombinationsmöglichkeiten der Klassen- mit Differenzierungsräumen mit überschaubar nutzbaren (weil nur von wenigen Klassen frequentierten) Erschließungsflächen, ohne direkte Anbindung an das Haupttreppenhaus, versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität und demzufolge gute Umsetzbarkeit des geforderten pädagogischen Konzeptes. Überzeugen können ebenfalls die Bespielungsmöglichkeiten der Bereiche Mensa, Foyer und Mehrzweckraum.

Demgegenüber werden als nachteilig die sehr beengte Erschließung der zu kleinen Eingangshalle, die unterdimensionierte Treppenanlage und zu kleine Toilettenanlagen gesehen. Die Technikflächen im Untergeschoss sind deutlich zu klein bemessen. Die Fassadenausbildung wird durch ein einfaches Stahlstützenraster der Grundkonstruktion des Holzhybridbaus geprägt. Horizontal gliedern die Geschossübergänge die Baumasse und lassen das Haus nochmals filigraner erscheinen. Holz als Baustoff für Wände, Decken und Fassaden, auskragende Deckenelemente als Schattenspender und raumhohe Fassadenelemente versprechen ein lichtes Haus, das dennoch durch die beschützenden Kranelemente und die haptischen Qualitäten der eingesetzten Materialien nicht kalt oder steril wirken wird.

Dem Anspruch des Einfachen im Großen, das sich im Kleinen differenziert folgt auch die Gestaltung der Freiräume, die selbstverständlich und angemessen den jeweiligen Nutzungsbereichen im Innern zugeordnet sind. Dabei wird vor allem der wertvolle Baumbestand des Platanenhains vollständig erhalten und gemäß seiner besonderen Qualität in den Pausenhof einbezogen. Typus und Bauweise lassen auf eine hohe Energieeffizienz, bei wirtschaftlichen Erstellungs- und Unterhaltskosten schließen.

Insgesamt stellt der Entwurf einen intelligenten, sparsamen und architektonisch qualitätvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Schnitt

Schnitt

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Nord-Ost

Ansicht Nord-Ost