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7. Rang 8 / 8

Offener Wettbewerb | 06/2016

Neubau Schulanlage Freilager

LERNBALKEN

8. Rang

Wydler und Wydler Architekten

Architektur

PR Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Lernbalken bettet den schlanken Riegel in beeindruckender Art und Weise in den Grünzug ein: Durch die leichte Verdrehung des Schulhauses öffnet sich der Freiraum sukzessiv von Osten nach Westen, wodurch eine sehr schöne und gut gedachte städtebauliche Figur entsteht. Dank der Ausrichtung des Baukörpers entstehen grosszügige und zusammenhängende Freiflächen, wie auch eine Verlängerung des Bachwiesenparks als offener Grüngürtel. Dort sind Allwetterund Rasenspielfeld sinnvoll integriert. Die lineare Setzung der Bäume, die fragmentarische Wirkung der Heckenkörper und die unklare Zonierung der Hartflächen überzeugen dagegen nicht ganz und verlangen nach einer Präzisierung. Auch die doppelte Wegführung beim Freilagerweg und die Platzierung der Abstellplätze (PKW und Velo) werden in Frage gestellt. Die räumlich wichtige Gehölzpflanzung südwestlich des Gebäudes müsste hinsichtlich der Unterkellerung überprüft werden. Die Höhenentwicklung ist, wie auch die Anmutung des Schulhauses, sehr gut gelungen, scheint es sich doch um einen pavillonähnlichen Bau zu handeln, der mit dem Grünraum eine selbstverständliche Einheit darstellt. Die Erschliessung des Objekts erfolgt stimmig an der Nordseite. Der Zugang von Süden her ist ebenso möglich. Allerdings sollten die Eingangsbereiche zur Schule markanter herausgearbeitet sein. Die unübersehbaren städtebaulichen Vorteile werden aber durch einen räumlichen Kniff erreicht, der hinsichtlich der pädagogischen Nutzung Nachteile birgt. So fällt auf, dass es zwischen den Plänen wie auch dem Modell kleine, aber wesentliche Unterschiede in der Ausformulierung der Belichtung des Hangoder Untergeschosses gibt. Davon betroffen ist die Schwimmund Doppelsporthalle und – was noch schwerer wiegt – die anschliessenden Räume, die dem dauernden Aufenthalt dienen. Einmal ist dort ein (notwendiger) Lichtgraben gezeichnet, einmal ist dieser zugunsten anderer Elemente nicht dargestellt. Was sich aber konzeptbedingt als wesentlicher Nachteil herauskristallisiert, betrifft die Vorstellung, das Gebäude über die gesamte Längsachse in zwei Hälften zu teilen: An der Südseite sind im Obergeschoss die geschlossenen Räume angeordnet, wie z.B. die Klassenzimmer, während nach Norden hin ein durchgehender Grossraum für Aufenthaltsflächen, Gruppenarbeiten und ähnliches platziert wird. Hier wird es nötig werden, einzelne Räume akustisch und visuell trennen zu können, womit die notwendige Transparenz und Durchsichtigkeit dieses Trakts nicht mehr gegeben sein wird. Vielmehr würde dadurch ein zweibündiger Grundriss entstehen, der in dieser Form dem Entwurfsgedanken widerspricht. Vor allem die den Klassenräumen vorgeschalteten Gruppenräume wären in einem solchen Fall von einer nicht akzeptablen Belichtungssituation betroffen. Einerseits besticht das Gebäude durch einen einfachen Holzelementbau, der sich einem Baukasten gleich über dem Erdgeschoss aus Stahlbeton erstreckt. Andererseits wird ein wesentlicher Teil der geforderten Flächen in den zwei über den Fussabdruck des Gebäudes hinausgehenden Untergeschossen untergebracht. Erscheint der Schulbau auf den ersten Blick einfach zu errichten und damit kostengünstig zu sein, kehrt sich dieser Eindruck durch die komplett unterirdische Anordnung der Hallen und einiger Schulräume ins Gegenteil. Geringe, aber korrigierbare Überschreitungen gibt es bei den Verkehrsbaulinien. Insgesamt eine sympathische Arbeit den Städtebau betreffend, aber mit erheblichen Nachteilen bezüglich der Schulnutzung.
7. Rang 8 / 8