Neubau Bildungscampus Nordbahnhof

Das Projekt zeigt bereits im Erstentwurf eine sehr differenzierte Entwicklung der Baukörper, die in eine Topographie aus Rampen, Terrassen und Erdkörpern eingebettet werden und nicht zuletzt mit der Integration des großen Volumens der Dreifachturnhalle in das Gesamtensemble überzeugen können. Die diversen funktionellen und organisatorischen Problemstellungen, die aus den noch skizzenhaften Biber-Grundrissen abzuleiten waren, wurden von den Verfassern in der Überarbeitung bereinigt und ein Biber-Konzept vorgelegt, dass qualitativ überzeugen kann. Trotz der engagierten Weiterentwicklung des Projekts sieht das Preisgericht einen sehr hohen Überarbeitungsbedarf, um die noch verbliebenen kritischen Details zu lösen. In diesem Sinne wird vor allem die innere Erschließung angesprochen, die zwar im Erdgeschoß mit der Erweiterung der Zugangsmöglichkeiten und einer klaren Disposition der Treppen gut funktioniert, aber durch die fehlende Verbindung der Bauteile in den Obergeschoßen den notwendigen Austausch zwischen den Bildungsbereichen der Volksschule und Neuen Mittelschule behindert.
In den Fassadenansichten, die auffallend von der Charakteristik des Modells abweichen, ist die horizontale Schichtung der Ebenen nur andeutungsweise in Form von Sonnenschutzelementen erkennbar. Eine Überarbeitung der Fassaden, die zu der im Modell gezeigten Qualität führen könnte, erscheint aber aufgrund der Flächenanforderungen nicht möglich bzw. nur mit sehr hohem Aufwand umsetzbar zu sein.
Im Freibereich bleiben die Qualitäten aus der ersten Stufe erhalten; die kritisch angesprochenen Anschlußbereiche an die Wohnbebauung im Westen des Bauplatzes wurden entsprechend abgeändert.