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3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2016

Neubau Klassentrakt Schulhaus Wallrüti

Perilun

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 27.000 EUR

Guignard & Saner

Architektur

ASP Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Steiner Hutmacher Bauleitung

sonstige Fachplanung

Ernst Basler + Partner

Bauingenieurwesen, Fassadenplanung

Lemon Consult GmbH

Energieplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Perilun setzt ein quadratisches Gebäude mit sechs Geschossen im Norden mit einem grosszügigen Abstand als Solitär vor die bestehende Anlage. Die Konzentration des Programms in einen in der Höhe halbierten Würfel ist spannend. Das Gebäude wird von der Zivilschutzanlage abgesetzt, der Graben dazwischen wird mit einer Brücke überquert, womit das Gebäude auch vom oberen Niveau des Pausenplatzes erschlossen wird. Eine weitere Erschliessung des Gebäudes erfolgt über das Erdgeschoss vom Niveau der Guggenbühlstrasse her. Das Gebäude ist sehr klar um die zentrale, doppelt geführte Wendeltreppe strukturiert. Das Tragkonzept ist als Grundgerüst sehr flexibel. Die Lage der Kerne schränkt die Flexibilität dann aber ein, und das Layout ist für den Schulbetrieb wenig anpassbar. Für die Schule ist der Betrieb über sechs Geschosse eher schwierig und die Ausbildung eines Attikageschosses nicht gewünscht. Die Anordnung der Gruppenräume ist nicht flexibel, die Erschliessung über die Lagerräume nicht geglückt. Die markante Treppenanlage ist skulptural interessant, erschwert durch die Punktsymmetrie jedoch die Orientierung und führt zu schlecht nutzbaren Zwischenräumen. Das Gebäude zeigt eine sorgfältig differenzierte Fassade, die einen industriellen Charakter auf- weist. Sie wirkt im Ausdruck aufwendig, könnte aber kostengünstig erstellt werden und ist im Unterhalt sehr unterhaltsarm. Aus einer genauen Lektüre des Orts wird die Charakteristik des Parkbandes Wallrüti herausgearbeitet und aus dieser Erkenntnis ein zurückhaltendes Freiraumprojekt vorgeschlagen, das Vieles zu leisten vermag und einen grossen Spielraum für zukünftige Schulhausentwicklungen lässt. Mit der Weiterentwicklung der Schulanlage wird das Zentrum der Schulanlage nach Norden verschoben. Durch die neue Lage der Turnhalle ganz im Norden wird der Klassentrakt freigespielt und es entsteht dannzumal ein attraktiver Vorplatz. Im Süden werden Punktbauten vorgeschlagen, die über ein mäandrierendes Wegenetz erschlossen sind und den öffentlichen Charakter des Parkbandes nicht schmälern. Die Wohnüberbauung fügt sich gut in die Massstäblichkeit des Quartiers ein. Das Freiraumangebot im Schulareal ist vielfältig und bietet den Schülerinnen und Schülern sowie den Quartierbewohnern verschiedene, attraktive Möglichkeiten des Aufenthalts. Dies gelingt mit moderaten Eingriffen im Bestand und mit einem Kunstgriff, der vorsieht, die drei alten Eingangshallen in drei Pausendächer mit Tribünentreppen umzugestalten. Es entsteht eine glückliche Verzahnung von naturnahen Parkbereichen und gebauten Pausenflächen. Leider gelingt es den Verfassern jedoch nicht, das neue Hauptgebäude mit dieser entwurfsprägenden Selbstverständlichkeit zu erschliessen. Dem Brückenzugang fehlt es dazu an Grosszügigkeit. Mit dem sorgfältig ausgearbeiteten Projektvorschlag können die Ziele des SIA-Effizienzpfads sehr gut erreicht werden. Der Ressourcenaufwand für die Erstellung ist tief, was auf die hohe Kompaktheit des Baukörpers und den angemessenen Fensteranteil zurückzuführen ist. Die eher ressourcenaufwendige Bauweise kann mit dieser Ausgangslage gut kompensiert werden und verspricht eine hohe Beständigkeit. Der hohe Dämmstandard und die gute Gebäudehüllzahl führen zu einem tiefen Heizwärmebedarf. Das durchdachte Gebäudetechnikkonzept und die für eine einfache Medienführung geeignete Struktur gewährleisten auch eine Systemtrennung für eine spätere Anpassbarkeit. Das Projekt Perilun hat die geforderten Werte bei der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sehr ernst genommen. Es handelt sich um ein sehr sorgfältig entwickeltes Projekt, welches zusammen mit der Freiraumgestaltung eine überzeugende Komposition vorschlägt, gekonnt Altes mit Neuem verbindet und die Schule überzeugend im Parkband integriert. Bei den betrieblichen Belangen der Schule vermag der Vorschlag jedoch nicht vollends zu überzeugen.
2020

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2030

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