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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Neubau 3-fach Turnhalle in Sirnach

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 28.000 CHF

CAVEGN ARCHITEKTEN

Architektur

Ingenieurbüro Harald Denifle

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektverfasser setzt das neue Bauvolumen ortsbaulich überzeugend am westlichen
Rand des Baufeldes zur Aussen-Sportanlage. Auf der Ostseite übernimmt der Neubau die
Flucht der bestehenden Sporthalle. Der vorhandene Pausenplatz wird auf der Nordseite mit einem Hartplatz und ostseitig mit einem Volleyballfeld erweitert. Die neuen Aussenräume werden mit einer Abschlussmauer gegen Norden und Osten zweiseitig gefasst. Südseitig begrenzt der neue Zugang mit Turm zu der bestehenden Zivilschutzanlage.

Durch die präzise Setzung des Volumens an den Westrand der Parzelle entsteht ein grosszügiger Freiraum, der den bestehenden Pausenplatz weiterführt und ergänzt. Der Aussenraum verspricht einen guten Zugang in die Haupthalle mit Zuschauerbereich. Die Fassung des Raumes mit einer zweiseitig umschliessenden Einfriedung ist architektonisch überzeugend gelöst und bildet einen guten Abschluss vor allem auch zu den östlich gelegenen Einfamilienhäusern. Die vorgeschlagenen Öffnungen in der Mauer erlauben einen Weitblick in die Landwirtschaftszone. Abschluss der Hofmauer bildet der markante Turm. Er verweist durch sein Zeichen auf die darunterliegenden Werk- und Zivilschutzräume.
Wünschenswert wäre noch eine Stärkung dieser Geste mit einem Zugang in die Tiefgarage.
Inwieweit die Einfriedung als genügend hoher Ballschutz für den Hartplatz genügt, wird
bezweifelt. Die Aussentreppe aus der Tiefgarage ist gut angeordnet und führt den Besucher direkt unter das Vordach zum Haupteingang.

Das Gebäude gliedert sich in zwei Ebenen. Auf dem Niveau der neuen Umfahrungsstrasse
sind die Tiefgarage die Sporthalle und sämtliche Nebenräume angeordnet. Auf der oberen
Ebene des Pausenplatzes der Hauptzugang mit Zuschauerbereich, Multifunktionsraum und Nebenräume. Das gut gegliederte Geschoss auf der Ebene des Pausenplatzes überzeugt mit seiner Klarheit.

Die untere Ebene ist in einzelne Raumgruppen wie Tiefgarage, Garderobenräume, Hallenbereich und Geräteräumen unterteilt. Im Bereich der Garderoben werden die fehlende Übersicht und der direkte Sichtbezug in die Halle vermisst. Leider führt die Haupttreppe in einen knapp dimensionierten, dunklen Vorbereich im Untergeschoss. Vielleicht könnte über die Aussentreppe zusätzliches Licht in diesen Bereich geleitet werden. Ebenfalls kritisch beurteilt wird eine Anlieferung über die Tiefgarage.

Für den Neubau der Sporthalle wird ein klares Konstruktionskonzept vorgeschlagen. Das
Sockelgeschoss in Beton ist folgerichtig aus der Konzeptidee entwickelt. Das aufgesetzte
Obergeschoss mit Aussenwänden und Hallendachkonstruktion in Holzbauweise ist raffiniert gestaltet.

Das Projekt Patio verspricht mit einer klaren Gliederung in der Gebäudestruktur eine wirtschaftliche Lösung mit durchschnittlichen Baukosten. Das Gebäudevolumen liegt im Vergleich der eingereichten Projekte im mittleren Durchschnitt. Einzelne Bauteile wie Einfriedung und Turm sind wichtiger Bestandteil des architektonischen Konzeptes.

Insgesamt überzeugt das Projekt Patio mit einer starken Grundidee. Der Vorschlag mit der ortsbaulich guten Anordnung der Gebäudevolumen und der sorgfältigen Ausgestaltung der gefassten Aussenräume verspricht eine gute Einordnung in die gesamte Schulanlage. Vor allem wird ein identitätsbildender Ort geschaffen, der die heterogene Schulanlage im Norden gekonnt abschliesst.