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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Neubau Berufsschulzentrum Konstanz

Neubau Berufsschulzentrum Konstanz mit Pausenhof

Neubau Berufsschulzentrum Konstanz mit Pausenhof

1. Rang

Preisgeld: 138.000 EUR

Franz&Sue

Architektur

Erläuterungstext

Zwei Schulen werden hier zum neuen gemeinsamen Berufsschulzentrum für 1.300 SchülerInnen und 160 Lehrkräfte zusammenwachsen. Neben Unterrichts- und Gemeinschaftsräumen sind eine Cafeteria, eine Sporthalle, Werkstätten und Räumlichkeiten für das Kreismedienzentrum und Kreisarchiv geplant. Unser Entwurf teilt die komplexen Nutzeranforderungen auf vier verbundene Baukörper auf, die neue Freiräume für Schule und Stadt ermöglichen.

Unser Campus, unser Platz

Die zwei Hauptgebäude der kaufmännischen und gewerblichen Schule ordnen wir leicht verschoben an, sodass ein Vorplatz zum zentralen Eingang entsteht. Dahinter werden das Werkstättengebäude und die Sporthalle gesetzt, die einen Puffer zum Wohn- bzw. Industriegebiet schaffen. In der Mitte des Ensembles entfaltet sich ein geschützter, grüner Pausenhof, der durch die Gebäudelücken und transparente Wände nach außen in den öffentlichen Raum ausstrahlt. Mit der gegenüberliegenden Gemeinschaftsschule Gebhard bildet das Berufsschulzentrum einen hochwertigen Ausbildungscampus, der selbstbewusst den Stadtteil prägen wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Zunächst kann der Entwurf aufgrund der neu geschaffenen stadt- und freiräumlichen Qualitäten überzeugen. Durch die wohltuend differenzierte Gliederung der Volumina kann sich der längs der Gustav-Schwab-Straße konzipierte Brückenplatz aufweiten. Das Ergebnis ist ein maßvoll dimensionierter Freibereich mit Potenzialen für die weiteren Bearbeitungsstufen. Beispielsweise könnte die bisher an anderer Stelle geplante Bushaltestelle hier ideal verortet werden. Dies hätte den Vorteil, dass die an dieser Stelle störenden Parkplätze entfallen müssen. Ein anderer positiver Effekt ist die Einbindung der bestehenden Gemeinschaftsschule als wichtige Raumkante. Sie wird zu einem selbstverständlichen Baustein des Gesamtensembles.
Ebenso überzeugend wie der straßenseitige Platzbereich erscheint der im Binnenbereich gelegene Pausenhof. Er wird mit seinen Großbäumen, den Sportangeboten und den Sitzmöglichkeiten zum zentralen Treffpunkt des Schulcampus. Der Vorschlag einer loggienartigen Struktur als überdachter Pausenhof wird zwar begrüßt, ob sie in dieser Form jedoch als Raumkante stark genug ist, wird in Frage gestellt.
Die innere Organisation des Schulkomplexes entwickelt sich folgerichtig. Das EG-Foyer dient angemessen großzügig dimensioniert als Gelenk zwischen den Außenbereichen und bietet als zentrales Element eine gute Orientierung. Die einzelnen Funktionsbereiche entwickeln sich folgerichtig zueinander. Im Falle einer weiteren Bearbeitung bietet der gewählte Typus eine gute Grundlage für weitere Optimierungen.
Die vorgeschlagene Abfolge der Bauabschnitte hat für den letzten Baustein Sporthalle ein zu langes Interim zur Folge. Das ist aus Sicht der Schulleitung problematisch.
Alle Teile des künftigen Schulcampus sind auf einer einfachen geometrischen Grundordnung aufgebaut und dürften aufgrund dessen mit konventionellen Konstruktionen wirtschaftlich zu realisieren sein. Aus ökologischer Sicht wird die weitere Optimierung empfohlen, beispielsweise in Richtung einer Holzkonstruktion.
Die raumhohen Verglasungen sind in den Klassenbereichen denkbar, nicht jedoch im Bereich der Werkstätten. Positiv ist anzumerken, dass die Gestaltung der Fassaden deutliche Bezüge zur benachbarten Gemeinschaftsschule aufnimmt und das Erscheinungsbild des insgesamt heterogenen Stadtquartiers beruhigt.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf um einen sehr guten Beitrag. Er ist aus dem Ort entwickelt, schafft qualitätvolle Außenräume und kann auch architektonisch und funktional überzeugen.
Schemen der Bauphasen

Schemen der Bauphasen

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Lageplan

Lageplan