modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Neubau Berufsschulzentrum Konstanz

Anerkennung

Preisgeld: 36.000 EUR

campus GmbH Bauten für Bildung und Sport

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1007 ordnet drei Gebäude als gegenüber der bestehenden Gebhardschule an und bildet so ein Gesamtensemble „Schulcampus“. Ein gewisser Widerspruch im Gesamtentwurf wird jedoch deutlich durch die Visualisierung mit der bestehenden Gebhardschule, die suggeriert, dass hier in der Pestalozzistraße die „Musik“ spielt.
Der Zugang zum Campus ist jedoch sehr rückwärtig angeordnet. Die Verfasser*innen schlagen ein Gebäude vor mit kaufmännischer und gewerblicher Schule in einem Gebäude. Im Erdgeschoss der Schule sind die gemeinschaftlich genutzten Räume und die Verwaltung gut zugänglich platziert. Die Eingangshalle ist so großzügig angelegt, dass sie auch für kleinere Versammlungen genutzt werden könnte. Von der Eingangshalle gehen jeweils Treppen hinauf in die verschiedenen Schultypen. Im südlichsten Bereich des Erdgeschosses ist die Cafeteria mit vorgelagertem Außenbereich richtig angeordnet. Die Innenhöfe sind ordentlich proportioniert, allerdings wird die Anordnung der Klassen im 1.OG an den Innenhöfen eher kritisch gesehen. Zweifel bleiben bei dem Vorschlag der Position für die Erweiterung. Die Gesamtschule wirkt in ihrer Dimensionierung schon sehr massiv und ungegliedert. Eine stärkere Differenzierung hätte mehr Möglichkeiten im Außenraum schaffen können.
Der Eingang zum zweigeschossigen Werkstattgebäude erfolgt richtig vom gemeinsamen Zugang zum Campus aus. Die Anlieferung erfolgt richtig von der Pestalozzistraße über den Bauhof. Die Anordnung der Werkstätten um den Bauhof herum ist gut gelöst.
Das 3. Gebäudeelement beherbergt die Sporthalle und das Kreismedienzentrum. Die Sporthalle wird vom Campusschulhof von Süden erschlossen und ist funktionabel. Das Kreismedienzentrum, durch einen Lichthof von der Sporthalle getrennt, wird ebenfalls vom Schulcampus von Süden aus zugänglich. Obwohl es mit der Sporthalle in einem Gebäude beherbergt ist hat es organisatorisch seine Eigenständigkeit. Die bauabschnittsweise Realisierung bei diesem Entwurf bedeutet für die Sporthalle, dass eine lange Interimsnotwendigkeit gefunden werden muss.
Städtebaulich wirken die Außenräume etwas unentschlossen durch die sehr ähnlichen Abstände zwischen den einzelnen Gebäuden und sind wenig differenziert dargestellt.
Sehr kritisch gesehen wird die Tiefgarage im Untergeschoss des Schulgebäudes, da Tiefgaragen teuer sind und der Mehrwert im oberirdischen Bereich nicht erkennbar ist. Zudem wird sich hoffentlich unter ökologischen Gesichtspunkten der Bedarf an Stellplätzen in den nächsten Jahren reduzieren – dann ist der Nutzen der Tiefgarage in seiner Größe nicht mehr gegeben.
Die drei Gebäude sind von ihrem Verhältnis Bruttogrundfläche zum Soll-Entwurf positiv zu bewerten. Ebenso beim Verhältnis der Nutzfläche. Allerdings wird die Wirtschaftlichkeit durch die vorgeschlagene Tiefgarage leider negativ beeinflusst.
Insgesamt stellt die Arbeit einen kompetenten und stimmigen Vorschlag für den Standort dar, der an einigen Stellen noch verbesserungsfähig ist.