modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Entwicklung des Schulstandortes Gymnasium Linkselbisch-Ost (LEO) in Dresden

Engere Wahl

O+M Architekten BDA

Architektur

LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter

Landschaftsarchitektur

PENZL. Ingenieure Tragwerksplanung

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Martin Hänig

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Grundlegender Entwurfsgedanke für das städtebauliche Konzept ist die Verankerung des Schulneubaus mit seiner Hauptfassade am Vorplatz zur Bodenbacher Straße und die damit verbundene Öffnung und Orientierung des Pausenfreiraums in die Tiefe des Grundstückes hinein.

Auftakt
Als Gebäude mit besonderer Nutzung übernimmt der neue Schulbau eine Orientierungsfunktion im Stadtraum. Betont wird diese Bedeutung durch die Ausformulierung eines Gebäudekopfes. Die Nähe des Gebäudes zur Straße als auch die Betonung des Vorplatzes durch den Rücksprung der Eingangsfassade im Erdgeschoss unterstützen das Ziel der visuellen und funktionalen Verankerung des Gebäudes im öffentlichen Raum der Bodenbacher Straße.

Baukörper- und Außenraumzonierung
Der sich in der Grundstücksbreite verringernde Querschnitt des Bauplatzes wird – kombiniert mit der Platzierung des Hauptbaukörpers – zur Zonierung der Außenräume genutzt. Es entsteht eine nach außen geöffnete Eingangsseite und eine von Lärm und Verkehr geschützte Hofseite. Die Eingangsseite übernimmt als belebter Vorplatz die Haupt-Erschließungsfunktion und verbindet den Straßenraum mit dem Gebäude. Hofseitig entwickeln sich die Aktivitäts- und Aufenthaltsflächen des Pausenhofs. Diese werden durch Schulgebäude und Sporthallenanbau gerahmt. Die Schallemission in die umliegenden Wohnbereiche wird durch diese bauliche Fassung deutlich reduziert. Im Zusammenspiel mit der Böschung zum Sportplatz wird der Pausenhof räumlich definiert und wirkt atmosphärisch als großes Außenzimmer der Schule. Der viergeschossige Hauptteil des Schulbaus wird im Nordwesten vollständig von der zu erhaltenden Baumreihe flankiert und wahrt so die räumliche und psychologische Distanz zum Wohnumfeld. Der Baumstreifen wird als Puffer vollständig erhalten.

Baukörper
Der Schulneubau besteht aus den beiden Baukörpern der Schule und der Sporthalle. Diese sind durch einen leichten Verbindungsbau ebenerdig und im Untergeschoss gekoppelt. Das Hauptgebäude besitzt drei Obergeschosse. Die Hauptnutzflächen der Sporthalle befinden sich auf dem Niveau des Untergeschosses des Schulbaus. Hierdurch wird die Höhe der Sporthalle gegenüber der Wohnbebauung reduziert. Es entsteht eine aus allen Richtungen wirksame aufgelockerte Ensemblestruktur der Baukörper mit unterschiedlichen Gebäudehöhen und -kubaturen.
Sporthalle, Verbindungsbau und Schulgebäude dienen durch ihre Lage als wirksame abschirmende Elemente gegenüber der Wohnbebauung.

Organisation Schulgebäude
Die Organisation des Schulgebäudes folgt dem Prinzip einer zentralen Mitte, dem Forum, um das sich alle Funktionen gleichermaßen gruppieren und zu dem sie sich orientieren. Das Schulforum tritt damit als zentrales Element in Erscheinung und ist gemeinsam mit dem alle Geschosse umfassenden Luftraum das Herz der Schule.
Auf diesen Raum beziehen sich alle Bereiche des Gebäudes: Im Erdgeschoss formieren sich hier die gemeinschaftlichen und kulturellen Nutzungen wie Mensa, Mehrzweckraum, Musik- und Kunstcluster sowie großzügige Erschließungselemente mit identitätsstiftender Aufenthaltsfunktion. Außenräume werden durch vielfältige Sicht- und Wegebeziehungen in die Gesamtatmosphäre dieses Volumens einbezogen. Die Obergeschosse sind über den Luftraum ebenfalls in das Forum eingebunden. Die Belichtung des Raumes erfolgt einerseits über das Oberlicht im Dach. Transparente Raumabtrennungen wie die der Mensa, der Kunsträume und des überdachten Außenbereiches im 1. OG erweitern die Belichtungsmöglichkeiten. Entsprechende Verschattungsmöglichkeiten sind an den jeweiligen Glasflächen angeordnet.
Die Haupttreppe als alle Ebenen erschließendes Element bildet im Gegenüber mit der einladenden Sitztreppe zum 1. OG eine Amphitheater-Situation. In Kombination mit der flexiblen Bühne und den angrenzenden Nutzungen ist eine Vielzahl von Konstellationen für kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse umsetzbar. Es entsteht ein mannigfaltiger Bereich, der ganz im Sinne einer Willkommenskultur zu Aufenthalt und Austausch einlädt.