Neubau der Volkshochschule Dortmund

Die Verfasser schlagen einen wohlproportionierten, skulpturalen Baukörper vor, der die städtebauliche Situation angenehm fasst. Der neue Baukörper schafft einen respektvollen und gelungenen Umgang mit den Kubaturen in der Umgebung. Er verstellt keine Sichtbeziehungen und schafft eine gelungene Platzsituation. Die auffälligen Balkone erfüllen keine nachvollziehbare Funktion, sind aber gestalterisch durchaus begründet.
Die architektonische Gestaltung, die Auswahl der Fassadenmaterialien und die Gliederung der Volumen sind überzeugend. Die Ausbildung als Hochhaus wird jedoch hinsichtlich der brandschutztechnischen Anforderungen kritisch diskutiert.
Die Eingangssituation ist großzügig gestaltet, eine unmittelbare Erreichbarkeit von Bistro und Kochbuchmuseum ist gegeben. Die Beratungs- und Informationsbüros liegen teilweise etwas versteckt im Altbau. Die Mehrzweckräume und die Gesundheitsräume sind über mehrere Ebenen verteilt und für die praktische Umsetzung wenig sinnvoll verortet.
Die Erschließungsflächen sind für den Lehrbetrieb teilweise zu knapp bemessen, insbesondere vor den Seminarräumen gibt es kaum Aufenthaltsqualität.
Das innenliegende Atrium, welches sich geschossweise vergrößert, bietet einen spannenden Innenraum mit vielfältigen Sichtbeziehungen. In den oberen Geschossen erscheint der Luftraum jedoch fast überdimensioniert.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist der Übergang zum Altbau durch die Ausbildung der Balkone nicht ausreichend formuliert. Das Versatzstück des frei gestellten Giebels in der Südansicht ist nicht befriedigend.
Die Kennwerte- insbesondere die Bruttogeschossflächen und der Bruttorauminhalt- liegen deutlich über dem Durchschnitt. Die Flächeneffizienz ist sehr ungünstig, das A/V-Verhältnis ist gut. Zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie fehlt ein wegweisender Vorschlag.
Insgesamt ist die Arbeit trotz der funktionalen Schwächen ein wertvoller Beitrag zur gestellten Aufgabe.