Projektwettbewerb | 11/2020
Neubau der Schulanlage Saatlen in Zürich-Schwamendingen (CH)
©indievisual / VPA ARCHITEKTUR
Blick in den grosszügigen Schulhof
2. Rang / 2. Preis
ryffel + ryffel Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen
TGA-Fachplanung
Energieplanung
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH
Bauphysik
Erläuterungstext
Die neue Schulanlage Saatlen besteht aus vier Baukörpern, die jeweils um 90 Grad gedreht und leicht versetzt zueinander angeordnet sind. Vorspringende Stirnfassaden wechseln mit zurückgesetzten Längsfassaden. Niedrige, eingeschossige Gebäudeteile gehen in bis zu viergeschossige Gebäudeteile über. Die Schulhäuser gruppieren sich um den zentralen, in den Ecken offenen Schulhof. Durch diese städtebauliche Setzung bildet das Ensemble keine abgeschlossene Grossform, sondern einen offenen, mit dem Quartier volumetrisch und aussenräumlich verwobenen Schulcampus. Diese vier Gebäude bilden die Schulhäuser für die Primarschule mit Kindergarten, für die Sekundarschule und für die SKB-Schule. Im vierten Gebäude, dem Gemeinschaftshaus, sind alle gemeinschaftlichen Nutzungen untergebracht. Dank der räumlichen Disposition mit dem durchfliessenden Aussenraum und dem umlaufenden Baumkranz erfüllt die Schulanlage weiterhin ihre Funktion als wichtigen Teil der drurchgrünten Gartenstadt und des geschützten Grünzugs Schörli – Saatlen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Es ist den Projektverfassenden in der Überarbeitung gelungen, auf etliche der angebrachten Kritikpunkte einzugehen und das Projekt in wesentlichen Bereichen zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise die Neuorganisation des Gemeinschaftshauses, die eine deutliche Optimierung der betrieblichen Abläufe und Synergien ermöglicht, sowie der beispielhaft organisierte und zentral angeordnete Bereich für die Lehrenden im Erdgeschoss des Primarschulhauses. Die Identität des grossen Schulhofes wurde gestärkt. Die grosse Abgrabung auf der Westseite des Sekundarschulhauses erscheint im Kontext etwas unangemessen, als ebenfalls störend wird nach wie vor die Lage der Einfahrt zur Garage
in der südwestlichen Ecke des Areals empfunden, weil der gesamte Verkehr so durch die Schörlistrasse geführt werden muss. Als schwerwiegender Nachteil wird die Ausrichtung der Verpflegungsräume mit den vorgelagerten gedeckten Aussenbereichen nach Norden beurteilt. Die Jury befürchtet, dass diese Orientierung die Aufenthaltsqualität insbesondere der gedeckten Vorzone aufgrund fehlender Sonneneinwirkung massgeblich einschränkt.
Durch die einheitlichere Farbgebung entwickelt das Projekt eine stärkere gestalterische Homogenität, die der Bedeutung der grossen Anlage im Kontext dieses sich verändernden Quartiers von Zürich besser zu entsprechen vermag. Mit dem leichten Zurückversetzen des Gemeinschaftsgebäudes gegenüber der südlich angrenzenden Wohnüberbauung kann die Nähe zu den kleinmassstäblichen Nachbarhäusern leicht entschärft werden. In der neuen Visualisierung wird jedoch auch deutlich, dass das Gemeinschaftsgebäude mit seiner Dachstruktur des Aussenspielplatzes über der Turnhalle viel weniger offen erscheinen wird, als dies im Modell der ersten Stufe, das nur die offene Tragstruktur ohne Photovol-taik-Abdeckung aufweist, ersichtlich war. Die Angemessenheit und Dauerhaftigkeit dieser Struktur in Holz wird in der Jury kontrovers diskutiert. Das Photovoltaikdach wird die natürliche Belichtung der nach Süden orientierten Zimmer im 1. Obergeschoss des Gemeinschaftsgebäudes deutlich einschränken.
Bezüglich Aussenraumgestaltung hat das Projekt an Klarheit gewonnen. Die Vorzonen zu den einzelnen Gebäuden sind eindeutiger und die Zwischenräume grosszügiger ausformuliert. Der grosse Fussabdruck des Projekts wird zwar durch den Hartplatz auf dem Sporthallendach in Angebot und Freiflächenbilanz kompensiert, führt aber leider bei den ebenerdigen Freiräumen zu beengten Situationen. Dies zeigt sich vor allem in der Platzierung der Laufbahn in der Mitte der Anlage, die zu einer starken Zäsur zwischen Gebäudeensemble und dem Freiraum im Anschluss des Saatlen-Grünzugs führt.
In einer Überprüfung im Stadtmodell 1:1000 der Stadt Zürich konnte die Jury auch die städtebaulichen Setzungen der überarbeiteten Projekte eingehend prüfen und vergleichen. Dabei erhärtete sich die Erkenntnis, dass der vorliegende städtebauliche Ansatz des Projekts SAX mit der Halbierung des Areals in einen unbebauten östlichen Teil sowie einen bebauten Teil im Westen den umlaufenden Grünraum stark beeinträchtigt und die Grosszügigkeit und Tiefe des Areals beschneidet, womit eine wesentliche Qualität des Freiraums in diesem Quartier verloren ginge. Die Jury schliesst daraus, dass die räumliche Dimension zwischen der Saatlenstrasse und der Schörlistrasse in Zukunft weiterhin erfahrbar bleiben muss.
Das Projekt SAX hat in der Überarbeitung an betrieblicher und architektonischer Qualität gewonnen. Der Projektbeitrag erlaubte der Jury, die Qualitäten und Schwächen der verbleibenden Projekte im Vergleich untereinander sorgfältig auszuloten und intensiv zu diskutieren. Dabei konnten trotz der vielen Qualitäten des Projektes die erwähnten Vorbehalte nicht ganz ausgeräumt werden.
in der südwestlichen Ecke des Areals empfunden, weil der gesamte Verkehr so durch die Schörlistrasse geführt werden muss. Als schwerwiegender Nachteil wird die Ausrichtung der Verpflegungsräume mit den vorgelagerten gedeckten Aussenbereichen nach Norden beurteilt. Die Jury befürchtet, dass diese Orientierung die Aufenthaltsqualität insbesondere der gedeckten Vorzone aufgrund fehlender Sonneneinwirkung massgeblich einschränkt.
Durch die einheitlichere Farbgebung entwickelt das Projekt eine stärkere gestalterische Homogenität, die der Bedeutung der grossen Anlage im Kontext dieses sich verändernden Quartiers von Zürich besser zu entsprechen vermag. Mit dem leichten Zurückversetzen des Gemeinschaftsgebäudes gegenüber der südlich angrenzenden Wohnüberbauung kann die Nähe zu den kleinmassstäblichen Nachbarhäusern leicht entschärft werden. In der neuen Visualisierung wird jedoch auch deutlich, dass das Gemeinschaftsgebäude mit seiner Dachstruktur des Aussenspielplatzes über der Turnhalle viel weniger offen erscheinen wird, als dies im Modell der ersten Stufe, das nur die offene Tragstruktur ohne Photovol-taik-Abdeckung aufweist, ersichtlich war. Die Angemessenheit und Dauerhaftigkeit dieser Struktur in Holz wird in der Jury kontrovers diskutiert. Das Photovoltaikdach wird die natürliche Belichtung der nach Süden orientierten Zimmer im 1. Obergeschoss des Gemeinschaftsgebäudes deutlich einschränken.
Bezüglich Aussenraumgestaltung hat das Projekt an Klarheit gewonnen. Die Vorzonen zu den einzelnen Gebäuden sind eindeutiger und die Zwischenräume grosszügiger ausformuliert. Der grosse Fussabdruck des Projekts wird zwar durch den Hartplatz auf dem Sporthallendach in Angebot und Freiflächenbilanz kompensiert, führt aber leider bei den ebenerdigen Freiräumen zu beengten Situationen. Dies zeigt sich vor allem in der Platzierung der Laufbahn in der Mitte der Anlage, die zu einer starken Zäsur zwischen Gebäudeensemble und dem Freiraum im Anschluss des Saatlen-Grünzugs führt.
In einer Überprüfung im Stadtmodell 1:1000 der Stadt Zürich konnte die Jury auch die städtebaulichen Setzungen der überarbeiteten Projekte eingehend prüfen und vergleichen. Dabei erhärtete sich die Erkenntnis, dass der vorliegende städtebauliche Ansatz des Projekts SAX mit der Halbierung des Areals in einen unbebauten östlichen Teil sowie einen bebauten Teil im Westen den umlaufenden Grünraum stark beeinträchtigt und die Grosszügigkeit und Tiefe des Areals beschneidet, womit eine wesentliche Qualität des Freiraums in diesem Quartier verloren ginge. Die Jury schliesst daraus, dass die räumliche Dimension zwischen der Saatlenstrasse und der Schörlistrasse in Zukunft weiterhin erfahrbar bleiben muss.
Das Projekt SAX hat in der Überarbeitung an betrieblicher und architektonischer Qualität gewonnen. Der Projektbeitrag erlaubte der Jury, die Qualitäten und Schwächen der verbleibenden Projekte im Vergleich untereinander sorgfältig auszuloten und intensiv zu diskutieren. Dabei konnten trotz der vielen Qualitäten des Projektes die erwähnten Vorbehalte nicht ganz ausgeräumt werden.
©x-frame / VPA ARCHITEKTUR
Blick auf das Gemeinschafts- und Sporthaus mit seiner aussenliegenden Treppenanlage
©x-frame / VPA ARCHITEKTUR
4-fach Turnhalle mit 600 Tribühnenplätzen
©x-frame / VPA ARCHITEKTUR
Schulcluster - jeweils 4 Klassenzimmer gruppieren sich um die gemeinschaftlich genutzten Räume
©VPA ARCHITEKTUR
Erdgeschossgrundrisse mit Umgebung
©VPA ARCHITEKTUR
Modellbild SAX