Neubau einer Mensa für die Ludwig-Uhland-Schule in Gießen

Städtebau
Die Gebäudestruktur passt sich gut in das städtebauliche Umfeld ein. Der Rücksprung am Aulweg markiert schlüssig den Hauteingang. Durch das erhöhte Gebäudevolumen der Mensa wird die Eckesituation zwischen Auweg und Wartweg folgerichtig akzentuiert. Das Schulgelände erhält weitere kleinere Zugänge zwischen den Bestands-bauten und dem Neubau.

Architektur
Das Gebäude gibt sich asketisch und streng nach außen. Die klaren Linienführungen in Kombination mit Sichtbetonelementen und Stahl-Glasfassaden unterstreichen das. Hier würde man sich eventuell noch etwas mehr „Material-Wärme“ wünschen. Das Gebäude besitzt einen durchgängigen Sockel als Pendant zur Attika. Die groß-flächigen Öffnungen wirken dadurch wie präzise gesetzte Felder in den Ansichten.

Erschließung
Durch die mittig liegende Zugangssituation wird westlich der Betreuungsbereich und die Schulküche angebunden. Östlich liegen die Mensa / Aula mit zuschaltbarem Musikraum sowie der Küchen und Anlieferungsbereich. Rational gut...Kritisch wird gesehen wird das schmale Foyer, das gleichzeitig als Hauptzugang zum Schulgelände fungieren soll.

Räumliche Qualität
Mensa und Haupterschließungsflur liegen folgerichtig zum Schulhof orientiert und sind dahin verglast. Der höhere Raum der Mensa / Aula erhält durch eine Tägerrostkonstruktion eine besondere Ausbildung. Zusätzlich wird dies durch Oberlichter unterstützt. Dies verspricht ein interessantes Raumwirkungspotential.

Funktion
Die funktionalen Anforderungen sind erfüllt. Die Lernküche liegt ungünstig weit weg von der Mensa. Säuleneichen: Hier werden nur 3 von 7 Bäume erhalten. Hier wäre eine Optimierung wünschenswert / notwendig (es wäre u.U. vorstellbar, dass das gesamte Gebäude etwas nach Süden verlagert werden könnte, eventuell könnte der Flurbereich weniger breit gestaltet werden)

Wirtschaftlichkeit
Die Raumprogrammflächen liegen leicht über dem Sollwert. Die Mensa / Aula weist zu viel Fläche aus (zur Verbesserung ließe sich die Fassadengrenze u.U. etwas nach Osten verschieben) und der Verkehrsflächenanteil liegt deutlich über dem Durchschnittswert (siehe Flurbreiten).

Nachhaltigkeit
Durch die Sahlbeton-Konstruktion und die Verwendung der Sichtbetonfassadenelemente sind relativ energieaufwändige Baustoffe gewählt worden. Allerdings entsteht hierdurch auch eine sehr langlebige Bauweise. Dies wirkt sich ausgleichend auf die Nachhaltigkeit aus.