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Offener Wettbewerb | 06/2020

Neubau der Grundschule Donaustauf mit Sportanlagen

Anerkennung

Preisgeld: 5.667 EUR

Gruber + Gruber

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept der ein- und zweigeschossigen Schule im Westteil des Grundstücks überzeugt in der kompakten Anlage die nicht in den Hang eingreift. Die öffentliche Durchwegung im Süden ist gewährleistet. Die Notwendigkeit des zweiten Weges im Norden wird hinterfragt. Die Aufteilung der Stellplätze auf Ludwig- und Jahnstraße wird positiv bewertet. Der externe Zugang zur öffentlichen Bibliothek neben dem Haupteingang im Westen ist gut auffindbar, externe Zugänge für die Sporthalle sind gegeben. Die Pausenhalle als innere Haupterschließung der Schule in West-Ost-Richtung bündelt übersichtlich die einzelnen Funktionen und ermöglicht kurze Wege. Lediglich der Aufzug zum Obergeschoss ist abseits angeordnet. Die Sporthalle liegt nahe an den Außenspielflächen, der Sportplatz ist von der Wohnbebauung abgerückt. Das Lernhauskonzept ist im Wesentlichen umgesetzt, lediglich die kleinen Lichthöfe schränken dessen Nutzung ein. Die Räume der offenen Ganztagsschule und der Verwaltung im Obergeschoss sind sinnvoll angeordnet. Die Möglichkeit, die mit einer Bühne ausgestattete Turnhalle mit Pausenhalle und Mehrzweckraum zu verbinden wird begrüßt. Der Pausenhof im Süden ist dem Mehrzweckraum zugeordnet und kann durch Segel und Bäume verschattet werden. Der Hof im Norden steigert die Attraktivität des Speiseraumbereichs. Speiseraum und Küche liegen auch günstig bei Veranstaltungen in Turnhalle oder Mehrzweckraum. Raumqualitäten im Innen- und Außenbereich sind erkennbar. Die Außenerscheinung wirkt insbesondere mit der mächtigen Attikaausbildung eher wuchtig, nicht leicht und spielerisch, wie man sie für eine Grundschule erwarten würde. Die Konstruktion als Stahlbetonbau des zweigeschossigen Turnhallentraktes und der eingeschossigen Baukörper als Holzständerbau ist nachvollziehbar, die Holzverkleidung angemessen. Insgesamt erscheint der Entwurf wirtschaftlich umsetzbar, die Angaben zur Nachhaltigkeit und zum energetischen System sind angemessen. Der Altbestand kann während des Neubaus uneingeschränkt genutzt werden.
Die Konzeption der Lernhäuser ist schlüssig, das gewünschte Lernhauskonzept wird allerdings durch die Anlage der beiden Lichtinnenhöfe durchbrochen. Dies geht zu Lasten der Übersichtlichkeit und ist mit Flächenverlust verbunden. Die räumliche Anordnung von Klassenzimmern und Gruppenräumen im Wechsel entspricht den pädagogischen Anforderungen des Lernhauskonzepts.
Die Integration der Bühne am nördlichen Turnhallenende scheint ohne zusätzlichen Raumbedarf gelungen. Die Außenfarbgestaltung ist sehr dunkel gehalten. Für eine Grundschule wäre eine helle freundliche Farbgebung wünschenswert gewesen.
Das Freihalten der nördlichen Hangfläche von Baukörpern wird gewürdigt, ein Aufgreifen der Bestandsvegetation in der gestalterischen Ausformulierung wird aber vermisst. Die Anordnung der lärmintensiven Sport- und Spielflächen zwischen Kita und Krippe ist positiv bewertet. Ein Aufteilen der Parkplätze im Osten und Westen verteilt das Verkehrsaufkommen auf beide Straßen, jedoch stößt die nicht vorhandene Wendemöglichkeit bzw. Umfahrung im Stellplatzbereich auf Bedenken. Kritisch gesehen wird die zu knappe Dimensionierung und die Anordnung des Kiss&Ride- Streifens auf dem Vorplatz zwischen Bushaltestelle und dem Fußweg für die Grundschüler zum Haupteingang. Das Formen- und Gestaltvokabular der Höfe ist nicht ganz nachvollziehbar, grundsätzlich werden die Außenräume aber im Zusammenspiel mit dem Gebäudeinneren positiv bewertet. Einen überdachten Freiraum bietet der Entwurf nicht an.
Der Beitrag stellt aus Sicht des Preisgerichts insgesamt eine angemessene Lösung für die Aufgabe dar.
Modell

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