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Offener Wettbewerb | 06/2020

Neubau einer Schulerweiterung in Bludenz (AT)

Modell

Modell

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Bernardo Bader Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Ein Baustein der Gesamtanlage
Der bestehende, aus dem Jahre 1886 stammende, neomanieristischen Volksschulbau soll durch einen Erweiterungsbau ergänzt und erweitert werden. Während sich der Bestand an der Seite zur St. Peterstraße eher geschlossen und dekorativ präsentiert, ist die Nordseite / Schillerstraße bis auf den Eingang schlichter gehalten und zudem mit einem fast gleich langen Flügelbau ausgeführt worden. Die bestehende Anlage wird durch einen punktförmigen Baukörper, der in seiner Längenausdehnung exakt der des nord-westlichen Seitenflügel entspricht ergänzt. Durch das Bezugnehmen auf bestehende Gebäudekanten und das konsequente, barrierefreie anbinden aller Geschoße an die Bestandsniveaus wird an der Gesamtanlage weitergebaut und die historisch begründet asymmetrische Anlage zu einer annähernd aymmetrischen erweitert. Aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten rückt der neue Erweiterungsbau um etwa zwei Meter vom Bestandsgebäude ab und bildet somit mittels Fuge eine Zäsur zwischen Alt & Neu. Die thermisch konditionierte Anbindung erfolgt über eine gläserne Verbindung zwischen Alt- und Neubau.
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Der Erweiterungsbau materialisiert sich als massiver, in warmen Grautönen scharrierender und gestockter Sichtbeton Baukörper und vermittelt somit in seiner steinernen Präsenz zwischen Alt & Neu. Der in seiner Erscheinung ruhig und zurückhaltend agierende Neubau ordnet sich dem Bestand unter und entspricht der in ihrer Anmutung schmuckloseren Rückansicht des neomanieristischen Bestandes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag beinhaltet die Übernahme der Gebäudekante des Westflügels und die präzise Setzung eines viergeschossigen kubischen Volumens als klarer und eindeutiger Erweiterungsbaukörper und als Neuinterpretation des fehlenden Ostflügels. Der mit leichtem Abstand zum Haupttrakt positionierte Solitär wird über ein kurzes Verbindungselement auf allen Hauptebenen niveaugleich an den Bestand angebunden. Die extern zugänglichen Sonderfunktionen werden im UG vorgeschlagen, deren Belichtung erfolgt über einen abgestuften Lichtgraben. Die Klassengeschosse werden sinnvoll an jene des Bestandsbaus angeschlossen. Die Grundrisse sind sehr einfach durchkomponiert, die Organisation ist klar und übersichtlich, die Sprache des Erscheinungsbildes sympathisch und angemessen, der Umgang mit der Topografie logisch und selbstverständlich, der Gesamtansatz sehr pragmatisch und unaufgeregt, alles Aspekte, die von der Jury grundsätzlich sehr positiv gewertet und gewürdigt werden, wenngleich die Pragmatik in Teilbereichen auch über der Poesie steht. Die Konzeption kann zwar als beste und klarste ihrer Typologie überzeugen, jedoch vermag sie leider im Dialog mit dem Bestand und in ihrer städtebaulichen Disposition als Typologie im Kontext dieser komplexen Aufgabenstellung und im Vergleich zu kompakteren Gesamtlösungen nicht die gewünschte und erzielbare Reaktion darstellen.
Modell

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