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3. Rang 4 / 4

Projektwettbewerb | 09/2020

Neubau Schulhaus in Schwerzenbach (CH)

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Niedermann Sigg Schwendener Architekten

Architektur, Landschaftsarchitektur

sonderegger baurealisation

Projektsteuerung

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

Abicht Gruppe

TGA-Fachplanung

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Zürich AG usic

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser erweitern die bestehende Schulanlage mit einem dreigeschossigen Neubau am nordöstlichen Rand des Schulareals. Die Setzung des Neubauvolumens orientiert sich an der orthogonalen Struktur der Bestandsbauten und bildet dabei einen präzisen städtebaulichen Abschluss der Gesamtschulanlage an der Schorenstrasse. Der aussenräumliche Kontext wird dadurch in seinen Grundzügen erhalten sowie Bestehendes und Neues auf selbstverständliche Art und Weise verknüpft. An dieser Schnittstelle gliedert und verbindet ein neues „baumhainartiges“ Pausendach im Zentrum räumlich geschickt den Allwetterplatz und die Spielwiese sowie den neuen Zugangsbereich als klare Adressierung für den Erweiterungsbau.

Der gut gegliederte Baukörper vermag auch mit seiner Grundrissorganisation und der Nutzungsverteilung zu überzeugen. Nebst dem südlich zur bestehenden Schulanlage gerichtetem Haupteingang erhält der Erweiterungsbau auf der Ostseite einen separaten Zugang für den Bereich des Kindergartens. Zusammen mit dem vorgelagerten Aussenraumbereich und dem inneren Abschluss kann dieser Bereich unabhängig von den restlichen Schulnutzungen erschlossen und betrieben werden. Angrenzend zum Haupteingang situiert sich mit guter Übersicht auf den Pausenplatz der Lehrerbereich. In den beiden Obergeschossen befinden sich im Vollausbau jeweils vier Klassenzimmer mit dazwischenliegenden Gruppenräumen. Jedes Klassenzimmer profitiert dabei über die jeweilige Ecklage von einer zweiseitigen Belichtung und Aussicht in die Umgebung. Der für den Brandfall abtrennbare Treppenbereich erlaubt es, die innere z-förmige Erschliessungsfigur ideal für den Schulalltag nutz- und bespielbar zu machen. Zweigeschossige Lufträume an den beiden Enden der nach Süd und Nord gerichteten Erschliessung etablieren zudem einen vertikalen räumlichen Bezug innerhalb der Geschosse. Leider vermag die zentrale Garderobensituation pro Geschoss aus betrieblicher Sicht nicht zu überzeugen. Dennoch wird der robusten aber räumlich doch sehr spezifisch ausgebildeten Clustereinheiten ein grosses Potential für zukünftige pädagogische Konzepte oder Nutzungsveränderungen attestiert. Sehr schlüssig wird auch die geforderte Erweiterungsetappe mit der horizontalen Ergänzung von jeweils einem Klassenzimmer und einem Nebenraum pro Geschoss an der Nordwestecke des Volumens gelöst.

Eine feingliedrige tektonische Fassade mit strukturierten Sichtbetonbrüstungen, Lisenen und Sichtbacksteinfilter prägen den sorgfältigen, aber sehr aufwendigen architektonischen Ausdruck des Neubaus. Die von den Projektverfassern postulierte Anlehnung an die ursprünglichen Sichtbetonfassaden der Schulbauten aus den 60er Jahren bleibt dabei unverständlich. Die sehr forcierte elaborierte Architektur des Erweiterungsbaus wirkt letztlich zu isoliert im Kontext der Bestandsanlage.

Das Projekt Tigerente ist ein sehr sorgfältiger und mit architektonischer Leidenschaft entwickelter Beitrag. Die städtebauliche Setzung, die hohe räumliche Qualität und die stringente Bearbeitungstiefe überzeugen. Der ambitionierte Ausdruck des Erweiterungsbaus vermag aber leider kaum Bezüge zum bestehenden Schulcampus aufzubauen und konnte das Beurteilungsgremium nicht überzeugen.

Die Anlage wird über ein Grünraumvolumen gefasst. Die schulischen Freiflächen werden im Innern angelegt. Ein neues Pausendach bildet einen zentralen Schwerpunkt im Gesamtgefüge und gliedert die Freiräume in angemessene und gut bespielbare Flächen. Das Freiraumkonzept besticht in seiner Stringenz handelt sich jedoch mit dem abgewandten Naturspielbereich ein Alltagsproblem der Pausenaufsicht ein.

_ In der Gesamtbewertung liegt das Projekt im oberen Bereich.
_ Bezüglich Volumenaufwand liegt das Projekt leicht über dem Durchschnitt.
_ Bezüglich Umsetzung HNF auf der Geschossfläche Aufwand Hülle zur Geschossfläche liegt es leicht unter dem Durchschnitt.
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