Neubau des Agrarbildungszentrums in Waizenkirchen (AT)

Das dreigeschossige Schulgebäude ist von der Straße zurückgesetzt und in das Gelände gut eingefügt. Der Solitär, der gleich einem Vierkanthof ausgebildet ist, wird von Norden erschlossen und mit Hilfe einer Rampe an der Westseite beliefert. Der Entwurf spielt auf raffinierte Weise mit dem vorhandenen Gelände. Auf der obersten Ebene befindet sich das großzügige Internatsgeschoss, darunter sind die Theorieklassen, welche für die große Anzahl an Schülern sehr gut proportioniert sind. Ebenerdig zur Straße befinden sich die Seminarräume, der Speisesaal, die Küche und die Verwaltung. Im Untergeschoß die Anlieferung und die Praxisräume. Die innere Struktur der Erschließung, das Spiel zwischen offenen und geschlossenen Außenflächen, die Sichtbeziehungen zwischen Mehrzwecksaal und Bibliothek lassen auf eine große Auseinandersetzung mit der Entwurfsaufgabe schließen. Die ausschließliche Belichtung der Praxisbereiche über den viergeschossigen Innenhof wird von der Jury sehr kritisch gesehen, auch die sehr langen, einseitigen, fensterlosen Erschließungsgänge werden kontrovers diskutiert. Die Fassade wird von den dahinterliegenden Funktionen strukturiert, was dem Gebäude einen eher unruhigen Charakter verleiht. Die Außenraumgestaltung, besonders in Bezug auf etwaige Aufenthaltsflächen für die Internatsschüler, ist nur sehr marginal dargestellt.