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6. Rang 7 / 7

Offener Wettbewerb | 10/2020

Neue Sekundarschule Im Isengrind in ZĂŒrich-Affoltern (CH)

Situationsmodell KINOKO

Situationsmodell KINOKO

7. Rang / 7. Preis

Eggli de Beer GmbH

Architektur

GOLDRAND Landschaftsarchitektur & Szenografie

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt KINOKO reagiert mit einem niedrigen, quadratischen Baukörper auf die grossmassstĂ€bliche Bebauung der Umgebung. Diese wird als durchgehender Parkraum mit einzelnen Punktbauten interpretiert. Der Projektvorschlag übernimmt die geometrische Ordnung der bestehenden Primarschule «Im Isengrind » und schafft damit einen Abschluss zur Quartierstrasse. In selbstverstĂ€ndlicher Weise entsteht ein wohlproportionierter Pausenraum mit dem Sportplatz und weiteren Aufenthaltsorten. Diese einfache Ausgangslage überzeugt in ihrer prĂ€gnanten Volumetrie. Die Zuordnung der verschiedenen AussenrĂ€ume und die Massnahmen, diese ins GelĂ€nde einzufügen sind jedoch nur bedingt nachvollziehbar. Der Übergang der Schule zum abgesenkten Pausen- und Sportplatz über Treppen und Rampen steht im Widerspruch zum gewünschten durchgehenden Aussenraum, der Vorplatz mit den ParkplĂ€tzen und dem Aufgang zur neuen Schule wirkt beengt. Aufgrund der knappen PlatzverhĂ€ltnisse und der geforderten HartflĂ€chen fehlt der notwendige Umschwung, um das Konzept eines durchgehenden Parkraums überzeugend umzusetzen. Der Sporthof bildet das Herz der Schulanlage und ist als Platz mit Brunnen, Sitzelementen und BĂ€umen ausgestaltet. Die RĂ€nder werden mit einer üppigen Baumpflanzung aufgewertet, jedoch fehlt die WeitlĂ€ufigkeit. Mit einer Vielfalt von heimischen Parkbaumarten wird auf selbstverstĂ€ndliche Art und Weise an den Baumbestand angeknüpft. Die innere Struktur wird über eine ringförmige Nutzungsschicht und zwei diagonal versetzte Erschliessungskerne gegliedert. Im Erdgeschoss sind die HaupteingĂ€nge über Eck angeordnet, die Schülerinnen und Schüler gelangen in eine grosszügige Eingangshalle. Die Mitte der Halle wird durch den Mehrzwecksaal und zwei skulpturale Treppen besetzt, die von den RĂ€umen der Verpflegung sowie der Betreuung gerahmt werden. Der Mehrzwecksaal wird aus Betriebsgründen jedoch mehrheitlich geschlossen sein, was die Grosszügigkeit dieser Mitte stark beeintrĂ€chtigen wird. Um die Turnhalle und die RĂ€ume der Musikschule unabhĂ€ngig zu erschliessen und um die Entfluchtung der Obergeschosse zu gewĂ€hrleisten, sind zwei zusĂ€tzliche Treppenkerne notwendig. Die Effizienz der vorgeschlagenen Erschliessung wird von der Jury kritisch beurteilt, zumal aufgrund der Distanzen noch weitere Fluchttreppen notwendig wĂ€ren. Die Mitte des Baukörpers wird in den Obergeschossen durch einen nach unten trichterförmig abgestuften Hof gebildet. Dieser Pausenhof im GebĂ€udeinnern wird als üppige, exotisch anmutende Grünkulisse ausgestaltet und verspricht, ein atmosphĂ€risch dichter Aufenthaltsraum für die Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler zu werden. Der Hofraum und die diagonal versetzten Treppenanlagen schaffen spannungsvolle und gut nutzbare Clustereinheiten. SĂ€mtliche Klassenzimmer sind im 1. und 2. Obergeschoss angeordnet. Die Jury beurteilt die engen PlatzverhĂ€ltnisse und kleinen Lichthöfe als kritisch. Das 3. Obergeschoss mit den ArbeitsplĂ€tzen des Lehrpersonals sowie den SpezialrĂ€umen zeigt das Potential der Grundrisse und wirkt bezüglich Belichtung und Orientierung wesentlich überzeugender. Die unter dem GebĂ€ude vorgesehene Turnhalle ermöglicht zwar eine Bepflanzung auf Erdgeschossniveau, die aufwendigen Abfangungen ziehen aber auch hohe Kosten nach sich. Der allseitige Rücksprung, die horizontale Schichtung sowie die prĂ€gnanten, technischen Elemente prĂ€gen den Ausdruck des GebĂ€udes und verleihen dem Schulhaus einen adĂ€quaten öffentlichen Auftritt im Kontext der umgebenden Bauten. Der Entwurf KINOKO besticht durch eine einfache, volumetrisch klare Situation und die spannende Raumanordnung von Hof und Treppenanlagen. Die Verortung im GelĂ€nde gelingt jedoch nur bedingt. Die von den Verfassenden formulierte Absicht, einen durchgehenden Parkraum und einen fliessenden Übergang ins GebĂ€ude zu schaffen, wird nur fragmentarisch eingelöst. Auch die Organisation der Grundrisse ist im Ansatz spannend, jedoch im Betrieb kompliziert und teilweise labyrinthisch.
6. Rang 7 / 7