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2. Rang 3 / 3

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 10/2020

Neubau der Schulanlage Birchlen in Dübendorf (CH)

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

BGM ARCHITEKTEN BSA

Architektur

Gschwind Architekten

Architektur

Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

GMS Partner AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

aux quatres coins

Das städtebauliche Konzept besteht aus einer präzisen Setzung von drei gedrungenen Volumen. Der pavillonartige Neubau besticht mit seiner klaren Haltung im heterogenen Umfeld. Die Volumen sind nach einem orthogonalen Prinzip angeordnet und mittels Laube über Eck verbunden. Sie definieren wohlproportionierte Aussenräume als Übergang zur Umgebung und den angrenzenden Bauten.
Die Höhenentwicklung mit zwei bis drei Geschossen wirkt wohltuend und schafft einen kindergerechten Massstab. Die zentrale Adressbildung über den Pausenplatz an der Kirchstrasse überzeugt.

So bestechend der Städtebau ist, so schwieriger erscheint die vollständig unterirdische Anordnung der Turnhalle über drei Untergeschosse unter dem Schulhof. Weder von der Nutzung noch von der Wirtschaftlichkeit erscheint dieser Ansatz sinnvoll. Die selbstverständliche städtebauliche Haltung wird mit einer problematischen Setzung der Turnhalle erkauft.

Die Aussenräume sind klar definiert und verzahnen sich schön mit der Umgebung. Die Wegführung ist stimmig. Der räumliche öffentliche Anschluss zur Kirchbachstrasse mit dem gefassten Pausenplatz überzeugt, auch atmosphärisch. In diesem Zusammenhang ist die angedeutete Belichtung der darunter liegenden Turnhalle unklar und dessen Qualität sowohl für die Turnhalle wie auch dem Pausenplatz fraglich. In einer schönen Geste öffnet sich das Areal an der Kreuzung Birchlenstrasse-Kirchbachstrasse mit einem Pocketpark zum Quartier.

Die Nutzungsverteilung ist bis auf die Turnhalle gut gelöst, die Anordnung der Aussenräume ebenfalls sinnvoll. Die leichte Erhöhung des Pausenplatzes zur Umgebung entspricht dem heutigen aufgeschütteten Terrain. Das teilweise überhohe Erdgeschoss überzeugt, die Ausarbeitung eines Hochparterres ermöglicht gute Belichtungssituationen der Untergeschosse wie zum Beispiel bei der Küche. Sowohl Kindergarten wie auch Betreuung haben klar zugewiesene Aussenräume.
Die Ausarbeitung als pavillonartige Schule führt dazu, dass die einzelnen Bauten zwar mittels Laube über Eck zusammengebaut sind, aber nur über den Aussenraum und Untergeschoss miteinander funktional verbunden sind. Dies ist aus Nutzersicht nicht praktikabel und wird als grosses Manko des Projektes angesehen.

Aufgrund der konsequenten Umsetzung als Holzbau, was sehr begrüsst wird, sind die inneren Wände auf einem klaren Raster angeordnet. Die Verengungen zwischen den Nutzereinheiten in den Obergeschossen erscheinen räumlich zu knapp.
Der hohe Glasanteil der Ost und West Fassaden zusammen mit der vorgelagerten Balkonschicht werden kritisch beurteilt wegen der Interaktion zwischen Innen- und Aussenraum, den gegenseitigen Einsichten und allfälligen Störungen des Unterrichts. Der Nutzen als sommerlicher Wärmeschutz und für die Reinigung der Fassade wird hingegen positiv beurteilt.

Alles in allem ein in seiner Einfachheit und Klarheit bestechender Entwurf. Man hätte sich zugunsten einer spielerischen Höhenentwicklung eine andere Anordnung der Turnhalle gewünscht und eine bessere Antwort für den funktionalen Zusammenhang der drei pavillonartigen Schulbauten erwartet.
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