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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2020

Neubau eines Schulzentrums in Aspach (AT)

Lageplan

Lageplan

ein 3. Preis

Preisgeld: 4.125 EUR

pora architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Aspekte
Der zum Ortszentrum orientierte, bestehende 3-geschossige Baukörper der NMS wird mit einem 2-geschossigen Zubau erweitert. Die beiden Einschnitte für die Freiterrassen im OG der VS nehmen die Kleingliedrigkeit der umliegenden Gebäudestrukturen bezüglich Größe und Richtung auf und stellen so ein dezentes Eingreifen in die Dorfstruktur dar. Raumplanerisch wichtig erscheint die Beibehaltung des Grünraum Durchzugs in Ost-West- Richtung. Das in diesem Bereich durchlässige EG mit der darin befindlichen Aula und der Bibliothek belässt die Blickverbindung talwärts Richtung Westen und unterstreicht diese städtebauliche Idee.

Formale Aspekte
Durch sorgfältigen Umgang mit den anschließenden Geländehöhen wird der neu zu planende Turnsaal abgesenkt. Dadurch kann das Dach des Turnsaals bespielt werden und ein neuer Schulhof nahe der NMS generiert werden. Zusätzlich werden Teile des Erdgeschoßes, wie Aula und Bibliothek abgesenkt, um eine größere lichte Raumhöhe für Veranstaltungen zu erreichen. Die neue VS schlängelt sich im OG dem Bauplatz entlang und ermöglicht so großzügige Freiterrassen. Dadurch können innovativ offene Lernlandschafen entstehen. Durch diese Maßnahmen konnte der Neubau sehr kompakt in nur 2 Geschossen organisiert werden. Die Aula im Neubau wird mit dem neuen Herz der NMS und dem Bestand verbunden. Dieser Verbindungsgang bietet in allen Geschossen attraktive Ein- und Ausblicke. Die Turnsäle sind gegeneinander höhenversetzt und jeweils im oberen Wandteil zum Verbindungsgang hin großzügig offen gestaltet, sodass die sportliche Betätigung im Blickfeld bleibt und so mehr in den Mittelpunkt des Schulalltags rückt. Die im höheren Bereich des Turnsaals angeordneten Kellerwände unterstützen dieses Anliegen. Sowohl die Klassenräume, als auch die Lernbereiche sind offen und wohnlich gestaltet, um klassenübergreifendes Lernen und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. Die zwischen den variabel genutzten Schrankelementen platzierten Glasflächen bieten immer wieder freie Durchblicke und zusätzliche Belichtungsmöglichkeiten.

Funktionelle Aspekte
Den Mittelpunkt des Schulzentrums bildet die neue Aula, welche mit 2 Eingängen ausgestattet ist. Sowohl von der östlich gelegenen Schulstraße, als auch von den westlich gelegenen Sportflächen ist die Aula gleichermaßen erreichbar. Weiteres der Aula direkt angeschlossen ist die Bibliothek, der Musikraum der NMS sowie die Aufwärmküche mit der Ausspeisung. Durch das Öffnen der mobilen Trennwand des Musikraumes entsteht ein großzügiger Veranstaltungsraum. Die vom OG der VS herabgleitende Sitztribüne unterstreicht die Vielseitigkeit dieses Raumverbundes. Dieser kann auch als Nachbarschaftszentrum generationenübergreifend fungieren oder Treffpunkt für Künstler sein. Die Garderoben und die Turnsäle beider Schulen sind sowohl von der neuen Aula, als auch über eigene getrennte Eingänge von außen erschlossen.
Die Lernbereiche der beiden VS-Cluster im OG sind in Längsrichtung durchgesteckt angeordnet und von den Klassen gleichermaßen erreichbar. Getrennt sind die beiden Cluster durch eine freie Lernterrasse. Die Abtrennung zwischen den Klassen und den Lernbereichen erfolgt mit bespielbaren, vielseitig nutzbaren Schrankmöbeln. Zusätzlich bieten die offenen Lernbereiche erhöhte Lerninseln mit einem Wasseranschluss. Die zweite einspringende Freiterrasse im OG ist den Lernbereichen der NMS zugeordnet und entwickelt sich über eine Treppenanlage hinunter zum Schulhof. Diese bietet ausreichend Platz um den Bewegungsdrang der NMS Schüler gerecht zu werden. Durch das punktuelle Aufbrechen der Nordfassade der NMS im Anschlussbereich des Neubaus konnte ein neues Zentrum für die NMS gebildet werden. Aus einer traditionellen Gangschule konnte dadurch eine Clusterbildung erreicht werden. Die Lernbereiche der NMS sind in diesem Zentrum rund um einen neuen Erschließungskern angeordnet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeichnet sich durch seine klare, stringente, architektonische Haltung aus. Der klar konzipierte Grundriss spiegelt sich in seiner funktionalen Aufteilung wieder. Das aufeinanderfolgen spannender räumlicher Sequenzen, die verschiedene Ein- und Durchblicke zulässt, wurde von der Jury lobend hervorgehoben. Auch die städtebauliche Eingliederung des Baukörpers, mit der Inbezugnahme der Nachbarschaft durch die eingeschnittenen Innenhöfe erzeugen hohe Aufenthaltsqualitäten.
Entwurfsidee

Entwurfsidee

Grundrisse 1.OG+2.OG

Grundrisse 1.OG+2.OG

Schnitte+Ansichten

Schnitte+Ansichten