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Offener Wettbewerb | 11/2020

Realisierung des Bildungscampus / Stadtquartiers Bruck an der Mur (AT)

2. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Kaltenbacher ARCHITEKTUR ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Einfügung des erforderlichen Bauvolumens des Bildungscampus in die bestehende Ortsbildstruktur ist das erklärte Ziel des Entwurfes.
Zwischen dem neuen Schulplatz und der Dr. Theodor-Körnerstraße werden dabei die einzelnen Schulcluster am trapezförmigen Grundstück versetzt zueinander angeordnet, um an der Körnerstraße mit einer 3geschoßigen städtischen Fassade homogen abzuschließen. Unterbrochen werden sie dabei von geschickt zwischen die Gebäudevolumen platzierte Höfe. Diese ermöglichen nicht nur eine großzügige und beidseitige Belichtung sämtlicher Schulcluster, sondern auch der zentralen Schulaula.
Dabei schlagen wir vor, die beiden südlichen Clustertrakte um 1,5m abzusenken, um an der Dr. Theodor-Körner Straße ortsbildgerechte Traufhöhen und Proportionen zu ermöglichen. Die für Handelseinrichtungen üblichen Raumhöhen von 3,5-4,0m samt Haustechnik in der Zwischendecke sind damit weiterhin gewährleistet und dabei wird ein ungenütztes Bauvolumen von rund 3.500 m³ eingespart.
Ein wichtiger Entwurfsparameter ist die Schaffung eines großzügigen Schulplatzes, ohne dabei eine Schwelle zur nördlichen Bebauung herzustellen. Durch geschickte Anrampung des Platzverlaufes gelingt es dabei mit einer geringen Zahl an Stufen den Niveauunterschied zum Kirchenplatz zu überbrücken. Der Schultrakt schließt diesen Platz nach Süden ab, die Sporthalle bildet den Abschluss an der Nordwestecke und formt als 3geschoßiger Baukörper mit seiner homogenen Fassade eine klare städtebauliche Kante. Die bestehende ostseitige Bebauung wird freigespielt und bildet den Abschluss zum Kirchenplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt gliedert sich in 5 Baukörper. Die städtebauliche Körnung fügt sich sehr gut in die umgebende Stadtstruktur ein. Die Höhenentwicklung im nordwestlichen Bereich (Turnsäle) wird nachteilig gesehen. Die zwischen den Häusern liegenden Innenhöfe erscheinen schmal - speziell der vierseitig eingeschlossene Hof wird hier eng empfunden.
Hervorgehoben wird die klare Erschließung der 5 Häuser über die von Nord nach Süd verlaufende Magistrale. Bemängelt wird die Aufenthaltsqualität des Foyers, das sich in einem funktional sehr umspülten Bereich befindet.
Der innovative Ansatz, die Baukörper über eine Split-Level-Erschließung zu verbinden, schafft eine erlebnisreiche und funktional sehr attraktive Zone. Die Anordnung der Cluster mit den im direkten Anschluss zu den Klassen und sehr gut belichteten und beruhigten Lernlandschaften ist ideal umgesetzt.
Der fehlende Gruppen-/ Multifunktions-/ Freizeitraum könnte zwar in der großzügigen Magistrale substituiert werden, jedoch wird diese bereits durch die vorhandene, engmaschige Programmierung von Aula, Ausspeisung und Bibliothek inhaltlich besetzt. Speziell der Bereich der Ausspeisung wird hier als unruhig und umspült wahrgenommen.
Die souveräne und schlichte Gestaltung bildet einen eigenständigen innovativen und doch zurückhaltenden Ansatz.