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Studienauftrag im Einladungsverfahren | 09/2020

Neubau Campus mit Doppelturnhalle für die International School Rheintal in Buchs (CH)

3. Rang

eberle & freuler architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Educatorium Mundi hebt sich in mehrerer Hinsicht von den anderen Projekten ab. Die präzise städtebauliche Setzung von zwei Volumen geht einher mit der Möglichkeit, die Aussenräume der Anlage attraktiv und im Sinne eines Mehrwertes für das gesamte Quartier zu gestalten. Die Verkehrssituation ist sehr gut gelöst, ebenso die Eingangssituation. Die Höhe der Volumen wird schnell zum Nachteil für die Nachbarparzellen, speziell im Norden stellen sich Fragen bezüglich Schattenwurf. Gewürdigt wird insbesondere der Umgang mit dem Terrain und damit verbunden die Möglichkeit, die Parkgarage im Sinne der Nachhaltigkeit natürlich zu belüften. Die Trennung von Schulräumen und Turnhalle ist aus operativer Sicht interessant, da im Zusammenhang mit dem Vorplatz vor der Turnhalle verschiedene Anlässe auch durch Externe durchführbar sind. Ein Eingangsbereich mit Foyer wäre dementsprechend aber umso wichtiger. Als ein Nachteil wird empfunden, dass nur eine Turnhalle direkten Anstoss an den Geräteraum hat.
Die Idee und der Betrieb eines von seiner Vertikalität geprägten Schulhauses wurde von der Jury intensiv diskutiert. Einerseits ist es durchaus vorstellbar, dass durch die vertikalen Raum- und Sichtbezüge der erwünschte Austausch zwischen den Nutzern gewährleistet wird. Die vorgeschlagene Erschliessung durch die Wendeltreppen ist zwar räumlich interessant, jedoch angesichts der grossen Anzahl Personen, welche diese zu Stosszeiten nutzen, nicht praktikabel. Die an den zentralen Kern angrenzenden und flexibel nutzbaren Zonen sind wenig grosszügig bemessen, was deren Nutzung stark einschränkt. Ein auf fünf Geschosse verteilter Unterricht führt zu viel Bewegung von Schülerinnen, Schülern und Mitarbeitenden, was bezüglich Gesundheit positiv, aber bezüglich Nutzbarkeit negativ ausgelegt werden kann.
Als unschlüssig wurde das leicht rückversetzte Volumen zwischen dem Schulhausturm und der Verbindungsbrücke mit den zusätzlichen Treppenhäusern empfunden. Die Jury hätte die Integration dieses Volumens in den Turm als architektonisch konsequenter erachtet. Die Raumtiefen in den Obergeschossen sind für eine natürliche Belichtung verhältnismässig gross.
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis einer zeitgenössischen Schule. Die Verfasser hinterfragen mutig existierende Typologien von Schulhäusern und setzen ihre Idee in aller Konsequenz um. Das vorgeschlagene Ensemble hat Öffentlichkeitscharakter und kreiert eine neue, urbane Adresse unter Einbezug der Landschaft. Im Gegenzug dazu sind zentrale Fragen bezüglich Praktikabilität und Kosten nicht vollumfänglich gelöst.
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