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Offener Wettbewerb | 06/2021

Neubau Volksschule Spillern (AT)

Axonometrie

Axonometrie

2. Preis

Preisgeld: 6.666 EUR

Caspar Wichert Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHE ASPEKTE - Einfügen und Beschützen
Der längliche Baukörper des Schulgebäudes setzt ein klares Zeichen in der dörflichen Struktur. Er nimmt die historische Ordnung der Solitärgebäude zwischen der Bahntrasse im Süden und der Wiener/Stockerauer Straße m Norden auf. Gleichzeitig wirkt der zweigeschoßige Neubau akustisch beschützend für die nördlich gelegenen Freiflächen, und für das Ortszentrum mit seinem autofreien Kirchenplatz. Das Gebäude der Pfarrkirche Spillern steht im Dialog mit dem neuen Schulgebäude. Es entsteht ein Zwischen- und Verbindungsraum im Eingangsbereich, und den Frei-, Spiel- und Sportflächen.

AUßENANLAGEN - Entspannen und Spielen
Die Erschließung des Grundstücks erfolgt vom Ortskern aus über den Kirchenplatz. Vor der Schule wird ein einladender Vorplatz errichtet, der im überdachten Eingangsbereich der Schule mündet. Die geschützten Freibereiche bieten vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und Ruhebereiche für Groß und Klein. Kräuter- und Hochbeete können von den Klassen betreut werden, Bäume spenden kühlenden Schatten. Die zur Bahn bestehende Baumallee soll mit Obstbäumen ergänzt werden und einen natürlichen Filter nach Süden bilden.

ARCHITEKTONISCHE ASPEKTE - Lern- und Lebensraum
Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Schaffung von offenen, hellen und multifunktionalen Räumen mit Blickbezügen und Freiräumen für modernes Lernen und Kommunikation. Unterschiedliche Räume und Nischen als Rückzugsräume ermöglichen eine Diversität der Nutzung.

FUNKTIONALE ASPEKTE - Forschen und Entdecken
Der Vorplatz mit dem überdachten Eingangsbereich und der anschließenden Aula mit Blick zu der Treppenanlage und dem dahinterliegenden Turnsaal dienen als Kommunikations- und „Willkommens-Bereich“. Unterhalb der Sitzstufenanlage befindet sich eine Lesemulde, die einen optimalen Rückzugsraum bietet. Die Treppe vom Erdgeschoss in das Obergeschoss ist so situiert, dass kurze Wege möglich sind und Schmutzbereiche vermieden werden. Der gesamte Erschließungskern sitzt in der Mitte des Baukörpers und wird von den Aufenthaltsbereichen umgeben. In diesen Zonen gehen Nachmittagsbetreuungsräume, die Bibliothek, Aufenthalts- und Pausenräume und Freiräume fließend ineinander über und sorgen so für Großzügigkeit. Durch große Einschnitte in der Fassade gelangt viel Licht in die Mittelzone und es wird auch ein intensiver Bezug zum Außenraum hergestellt. Die Klassen sind um die Mittelzone angeordnet und können zu den Gruppenräumen erweitert werden. Der Turnsaal kann von den Schülern und Schülerinnen über das Erdgeschoss erreicht werden. Externe Nutzer können den Eingang direkt vom Vorplatz in den Turnsaalbereich benutzen, ohne den Schulbetrieb zu stören.

KLASSENRAUM - Lehren und Lernen
Die Klassenräume bieten durch den quadratischen Zuschnitt vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung um den vielfältigen Anforderungen modernen Lehrens und Lernens gerecht zu werden. Jede Klasse hat eine Bücher- und Materialwand mit einem großen Fenster mit Sitzbank zu den Pausen- und Freiräumen und die Möglichkeit, den Klassenraum zum Gruppenraum zu öffnen und zu erweitern. Die Freizeiträume für die Nachmittagsbetreuung im Erdgeschoß haben zusätzlich eine erhöhte Rückzugsnische zum Ausruhen und Lesen.

KONSTRUKTION - Einfach und flexibel
Die Schule wird in Holzbauweise errichtet. Erdberührte Bauteile aus Stahlbeton ergänzen den Holzskelettbau mit aussteifenden und teils tragenden Scheiben. Die raumabschließenden Außenwände und Trennwände werden in Leichtbauweise errichtet. Die Fassade besteht aus hochgedämmten, vorgefertigten Holzsandwich-elementen. Diese werden außen mit einer Holzschalung beplankt bzw. innen mit einer Vorsatzschale belegt. Die Skelettbauweise ermöglicht eine strategische Offenheit für spätere Adaptierungen und Erweiterungen.

TECHNISCHE UND ÖKOLOGISCHE ASPEKTE - Natürlich und robust
Der kompakte Baukörper hat ein gutes Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen. Die Außenhaut ist hoch wärmegedämmt und ökologisch. Das Gebäude wird mit einer einfachen, robusten Haustechnik mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, Dies sorgt für niedrigen Energieverbrauch und geringe Heizkosten. Positiver Nebeneffekt: durch die ständige Zufuhr von gefilterter Frischluft wird eine Ermüdung der Kinder und Lehrer deutlich verringert, Allergiker werden vor Pollen geschützt. Das Konzept sieht ein vernünftiges Maß zwischen Gebäudetechnik und zeitgemäßem Nutzungskomfort vor: einfacher außenliegender Sonnenschutz mit Lichtlenkung in den Klassenzimmern und Sommernachtslüftung statt Klimatisierung, Die verwendeten Materialien sollen ökologisch vertretbar sein, wie z.B. der Baustoff Holz der wieder nach wächst.

MATERIALIEN - Wohnlich und ruhig
Der Neubau verkörpert einen Paradigmenwechsel in Bezug auf Pädagogik und Ökologie. Die ökologischen Aspekte werden so weit wie möglich erlebbar gemacht. Die vorherrschenden Materialien vermitteln eine warme und wohnliche Atmosphäre. Holz an der Fassade, an den Wänden, am Boden und an den Decken vermittelt Wohnlichkeit und Wohlbefinden. Ein großes Augenmerk wird auf die Akustik gelegt. Durch Teppiche, Vorhänge und Holzlattendecken wird der Raum akustisch angenehm wahrgenommen und vermeidet Hörstress durch zu hohen Lärmpegel. Auch an der Außenfassade soll Holz zum Einsatz kommen.
Ansicht | Schnitt

Ansicht | Schnitt

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss