Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021
Umbau Mehrzweckraum und Turnhalle mit Erweiterung des Schulraumangebotes in Flühli (CH)
©Forrer Zimmermann Architekten GmbH
Zora
2. Preis / Nach Überarbeitung
Forrer Zimmermann Architekten GmbH
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Projektverfasser haben die ihnen gestellte Aufgabe, ihren Vorschlag zu präzisieren und markante Sparmöglichkeiten aufzuzeigen, in einer sorgfältigen Analyse und grösseren Bearbeitungstiefe untersucht und präsentiert. Die Absicht, mit dem Um‐ und Anbau nicht eine neue Welt zu schaffen, sondern ein Ensemble zu etablieren, unterstreichen die Projektverfasser nochmals mit der gekonnten und präzisen Lesung des Bestandes und der Weiterführung vorhandener gestalterischer Elemente im Um‐ und Neubau. Die klimatische Verträglichkeit der vorgeschlagenen Veranda wurde in der ersten Stufe auf verschiedenen Ebenen kritisch beleuchtet.
Die Projektverfasser haben mit verschiedenen Massnahmen die Entschärfung der Thematik angestrebt. Der Schneeeintrag soll durch die geschlossenen Endfassaden im Obergeschoss, die veränderte Dachneigung, die signifikante Vergrösserung des Vordachs und die Schliessung der Brüstung minimiert werden. Die vorgeschlagenen Anpassungen sind thematisch verständlich, schwächen jedoch aus Sicht des Beurteilungsgremiums die architektonische Präsenz. Das Weglassen eines Treppenlaufs ist aus Sicht der Kosteneinsparung nachvollziehbar, jedoch unterstreichen zwei Treppenläufe die Nutzungsabsicht präzisier und überzeugender.
Die grössten Kosteneinsparungen, welche auch eine markante architektonische Veränderung mit sich bringen, ist der konstruktive Entscheid, das UG mit einer Innendämmung zu realisieren. Die erspart eine Abgrabung im Osten und Westen, lässt die bestehenden Fenster integrieren und die Flächen und Eingriffstiefen auf verschiedenen Ebenen reduzieren.
Der vorgeschlagene Beitrag ist trotz Sparrunde noch nicht ganz auf dem vorgesehenen Kostenrahmen angekommen. Dies ist auch der entwurfsbestimmenden Veranda und deren anspruchsvoller Konstruktion zuzuschreiben. Obwohl der Entwurfsansatz zur Schaffung eines Ensembles und zur Aktivierung und Etablierung der Zwischenzone verstanden wird, ist der daraus resultierende Mehrwert nicht vollständig nachvollziehbar.
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