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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neubau Volksschule Piberbach (AT)

1. Preis

SODA architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Die neue Volksschule wird als zweigeschoßiges Gebäude (E+1) im Nordosten des Planungsgebiets konzipiert. Der kompakte Baukörper reagiert bewusst auf das feinkörnige gebaute Umfeld mit einer dem städtebaulichen Kontext entsprechenden Maßstäblichkeit. Die Verortung am Grundstück gewährleistet eine optimale Ausrichtung der unterschiedlichen Funktionsbereiche. Sämtliche Klassenräume weisen Ost- oder Westorientierung auf. Marktplatz und Freizeiträume samt vorgelagerten Terrassenflächen sind zum großzügigen Schulgarten nach Süden hin ausgerichtet. Auskragende Vordächer schützen hier effektiv vor sommerlicher Überhitzung.
Garderobe und Turnsaal entfalten eine Pufferwirkung zur Bezirksstraße und sind durch ihre Nordorientierung vor direkter Sonneneinstrahlung und Blendung geschützt.

ERSCHLIESSUNG + INNERE STRUKTUR
Ein großzügiger, überdeckter Vorplatz bildet eine klare Zugangssituation aus und bietet SchülerInnen, LehrerInnen sowie BesucherInnen eine witterungsgeschützte öffentliche Verweilzone. Ein separater Eingang führt die SchülerInnen direkt aus dem Außenraum in die Zentralgarderobe, die als Schmutzschleuse fungiert. Von hier gelangen auch externe NutzerInnen zum Turnsaal im Untergeschoß, getrennt und unabhängig vom Schulbetrieb.
LehrerInnen, Eltern und BesucherInnen gelangen über den Haupteingang direkt in die zentral gelegene Aula. Mit großzügiger Sitztreppe samt Luftraum bildet sie das Herz der neuen Schule aus. Speisebereich und Bibliothek lassen sich flexibel zuschalten und bieten auch größeren Schulveranstaltungen ausreichend Platz. Die Freizeiträume der Nachmittagsbetreuung schließen im Erdgeschoß unmittelbar an diese gemeinschaftlich genutzten Bereiche an. Im Schulalltag ermöglicht diese Flexibilität ein vielfältiges und abwechslungsreiches Lernen und Lehren.
Die Klassen der neuen Volksschule sind im Obergeschoß um einen großzügigen zentralen Marktplatz organisiert. Die klare und übersichtliche Struktur vermeidet die Bildung von reinen Gangbereichen und ermöglichet ein flexibles und klassenübergreifendes Lernen und Lehren. Direkt vorgelagerte umlaufende Balkone und Terrassen fungieren als erweitertes Klassenzimmer im Außenraum und sichern mittels Außentreppen zusätzlich eine einfache Entfluchtung.

KONSTRUKTION + FASSADE
Die Konstruktion des Schulneubaus ist als Stahlbeton-Skelettbau konzipiert. Die Raumteilungen erfolgen dabei nichttragend und sorgen somit für eine langfristige Flexibilität und für eine mögliche Umstrukturierung im Innenraum.
Die Fassade besteht aus hochwärmegedämmten Stahlbetonwänden mit vorgehängten Holzlamellen, die mit Fenster- und Türelementen mit 3-fach Verglasung kombiniert werden. Die umlaufend auskragenden Balkone und Vordächer sowie außenliegende Sonnenschutzelemente beugen wirksam sommerlicher Überhitzung vor und sichern gemeinsam mit extensivem Gründachaufbau ein ganzjährig behagliches Raumklima.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sitzt städtebaulich überzeugend im Nordosten des Grundstückes. Der annähernd quadratische, zweigeschossige Baukörper wird mit vorspringenden Terrassen gegliedert, die einen Übergang zum umgebenden Außenraum bilden. Das Erdgeschoss ist ähnlich einem Gartenpavillon offen nach allen Seiten und bietet ausreichend Platz für viele Veranstaltungen. Die Bibliothek und Gruppenräume müssen nicht zwingend offen bleiben. Der tiefer gesetzte Turnsaal wird von einer Innen- und Außentreppe erschlossen. Eine mittige Sitzstufenkonstruktion mit seitlicher Stiege gliedert beide Geschosse und organisiert im Obergeschoss die Marktplätze. Sechs Klassen sind im Osten und Westen mit vorgelagerten Terrassen angeordnet. Eine Verkleinerung der Stiege ist möglich, um noch mehr Gestaltung in den Marktplätzen zu ermöglichen. Das Projekt entspricht dem pädagogischen Konzept und ermöglicht viele ergänzende Lern- und Spielräume. Zukünftig gewinnt die Nachmittagsbetreuung mehr an Bedeutung und sollte nicht in klassenähnlichen Räumen stattfinden so wie das hier im Erdgeschoss möglich ist. Das großzügige geplante Raumangebot verspricht eine offene und doch auch intime Schule.
Empfehlungen der Jury:
- Die Eingangssituation mit offener, einsichtiger Garderobe und ohne Windfang ist zu überarbeiten
- Die Situierung der Stützen im Erdgeschoss soll das offene Raumgefüge nicht mindern und sinnvoll mit den notwendigen Zonierungen verbunden sein.
- Der Marktplatz bei der Terrasse soll auf Kosten der Terrasse vergrößern werden
- Die Dachterrasse über dem Turnsaaldach ist für die pädagogische Nutzung der Schule nicht notwendig