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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2022

Sanierung und Erweiterung Julius-Leber-Schule in Breisach

ein 3. Preis

Preisgeld: 21.500

Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Nutzungskonzept/Funktionalität  

Der Entwurf weist eine in sich klare Gliederung der unterschiedlichen Funktionen auf. Die zwei Schularten (Grundschule und Oberstufe) werden inhaltlich getrennt und in zwei eigenständigen Neubauten untergebracht, die sich in Volumen und Geschossigkeit sehr gut in die Umgebung einfügen.

 Städtebauliche Qualitäten:  

Der sensible Umgang mit der Bausubstanz des bestehenden Bauensembles aus den 70-80 er Jahren (Haupt-gebäude, Kochbau und Technikräume) wird begrüßt, dennoch wäre es eine Überlegung wert im Eingangsbe-reich einen neuen zeitgemäßen Blickfang zu schaffen. Im nördlichen Bereich, rechts vom Haupteingang bleibt genügend Freifläche für eventuelle spätere Erweiterungsbauten.  Die Auffindbarkeit der einzelnen Schularten, sowie Mensa, Bewegungsgebäude usw. ist klar definiert. Die Er-schließung aller Schulbauten ist vom zentralen Schulhof aus gut erkennbar, einsehbar und ermöglicht damit eine einfache und klare Orientierung auf dem Campusgelände. Dem Verfasser ist es sehr gut gelungen einen großen, zusammenhängenden Schulhof zu schaffen und dennoch genügend Rückzugsbereiche zwischen den einzelnen Bauten zu ermöglichen.  Der Nord-Süd-verlaufende überdachte Laubengang, der als witterungsgeschützte Pausenfläche dient und im Erdgeschossbereich in den Neubaukörpern integriert wurde, wird positiv bewertet.  

Bauabschnittsbildung:  

Die einzelnen Bauabschnitte sind gut abbildbar und beinhalten klare, in sich geschlossen Einheiten, womit eine relativ reibungslose Bau- und Sanierungsmaßnahme beim laufenden Schulbetrieb ermöglicht wird. Den Pla-nern ist es gelungen die Neubauten so zu platzieren, dass u.U. nicht alle Pavillons gleichzeitig zurückgebaut werden müssen und somit weniger Interimslösungen erforderlich wären. Die Ausloberin begrüßt das Ergebnis, dass im ersten Bauabschnitt - Anbau Mensagebäude - schnell zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen werden, ohne tiefer in den Bestand eingreifen zu müssen.  

Architektonisches Konzept/Komfort:  

Die innere Erschließung der neuen Baukörper mit den breiten, innenliegen Fluren und der geradeläufigen Treppenführung ermöglicht eine hohe Aufenthaltsqualität, fördert die Begegnung und Miteinander unter den Klassengemeinschaften, und wird von Nutzerseite her sehr positiv gesehen. Die nachwachsenden Rohstoffe als gewählte Materialien, die guten Belichtungsverhältnisse, die freie Nachtauskühlung in den Sommermona-ten ermöglichen den Nutzern ein gesundes, angenehmes Raumklima.  Die umlaufenden Fluchtbalkonen dienen nicht nur den aktuellen Brandschutzanforderungen und als natürliche Beschattung der Klassenräume, sondern tragen dazu bei den Neubauten ein sehr ansprechendes, hochwerti-ges Erscheinungsbild zu verleihen. Durch die vorgefertigten Fassaden- und Fensterelemente aus Holz konnten gleichzeitig eine hohe, ansprechende architektonische Qualität erreicht werden und wurde dem Nachhaltig-keitsaspekt auch Genüge getan.  Die Unterbringung der Grundschulmensa im Souterraingeschoss des Mensa-/GTS-Baus wäre in einer nächs-ten Überarbeitungsphase zu überdenken, ebenso die Größe des Lehrerzimmers im 1.OG.im Bestandsge-bäude im Norden.  

Wirtschaftlichkeit/Tragekonstruktion:  

Dem Verfasser gelingt es durch den sparsamen Umgang der BGF Neubauflächen und einen relativ moderaten Eingriff in den Bestand eine wirtschaftliche und kostentechnisch gut planbare Lösung. Die vorgefertigten Holz-bauelemente (Decken und Tragende Wände aus Brettschichtholz, Holz-Fensterelemente gewährleisten eine schnelle Montage vor Ort. Der kompakte Baukörper, das günstige A/V-Verhältnis wird im Schulbetrieb den Instand- und Gebäudeunterhaltskosten zu Gute kommen.  

Fazit:

 Im Sinne der Ausloberin, der Stadt Breisach, erreicht dieser Entwurf die Ziele der Nachhaltigkeit und Pädagogik mit den Mitteln einer guten und qualitätsvollen Architektur.