Neubau Landesmusikschule Ebbs (AT)

Gut gesetzter kompakter Baukörper, der vor allem auch durch seine Baumassenverteilung überzeugen kann. Der 3-geschossige Schulbau wird im Osten markant durch einen Kopfbau abgeschlossen, in dem sich der Konzertsaal und der Vortrags-/Tanzsaal befinden. Durch diese Modellierung der Baumasse gelingt es den Planverfasser*innen sowohl dem Konzertsaal wie auch dem Tanzsaal eine Überhöhe einzuräumen, ohne dadurch die Gesamtkubatur negativ zu beeinflussen. Städtebaulich wird diese Signifikanz als sehr gelungen gesehen. Das Gebäude wird von Norden über einen Eingang erschlossen. Dieser Planungsansatz führt zu einer Eindeutigkeit, die der Aufgabe einer „Dorfschule“ gut gerecht werden kann. Wichtig für die Entscheidung der Jury war auch die gute Ablesbarkeit der vertikalen Bewegung im Haus Richtung Dorf. Gegenüber dem Haupteingang befindet sich an der Südseite dorfzugewandt eine große Fensteröffnung, hinter der eine großzügige Wendeltreppe die Geschosse miteinander verbindet. Dieses „Schaufenster zum Dorf“ macht das Leben im Haus der Musik für alle gut erlebbar. Über die gewendelte Treppe bzw. das Fluchtstiegenhaus werden die einzelnen Geschosse gut erschlossen. Um einen großzügigen Mittelgang sind die einzelnen Arbeitsräume angeordnet, die Belichtung von Westen wertet diese Zone auf. In der weiteren Bearbeitung wird darauf zu achten sein, dass diese Westbelichtung auch im Erdgeschoss sichergestellt wird. Die Lage des Chorraums im 2. Obergeschoss ist aufgrund der gewählten Erschließung möglich und wertet ihn auch aufgrund der größeren Raumhöhe auf. Insgesamt ein sehr stimmiges Projekt, das von der Jury einstimmig mit dem 1.Preis ausgezeichnet wird.