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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Bildungszentrum Fröbelgasse in Leoben (AT)

Modellfoto

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2. Preis

NOW Architektur

Architektur

balloon architekten ZT-OG

Architektur

Erläuterungstext

Grundintention des vorliegenden Entwurfes ist es das Gebäudeensemble in sein ursprüngliches Erscheinungsbild mit den Abbruch des Zubaus von 1999 rückzuführen, eine punktuelle Erweiterungen des ehemaligen Bewegungsraumes zur Stärkung des Ganztagsbereiches vorzunehmen, sowie ein Zubau für den neuen Turnsaal im Untergeschoß zur funktionalen Ergänzung auszuführen.

Der Forderung für die Schüler:innen und das gesamte Schulteam einen qualitativen Lebens- und Lernort über das gesamte Gebäudeensemble zu garantieren, wird zum einen mit der Positionierung des GTS Bereiches im Erdgeschoß, zum anderen mit der Cluster-Bildung inkl. gemeinsam genutzter „Marktplätze“ für die Unterrichtsbereiche in allen vier Geschoßen des Hauptgebäudes erreicht.

Architektur
Der schmale dreigeschossige Hauptbaukörper mit flachem Satteldach und wohl proportionierten Fassaden wird also „wiederhergestellt“, indem der südliche Zubau von 1999 abgebrochen wird und die historischen Fassaden rekonstruiert werden. Der eingeschossige hakenförmige Zubau wird um einen punktförmigen Holz-Zubau mit Satteldach minimal erweitert und bildet so mit dem im Osten positionierten neuen Turnsaal einen wohlproportionierten Schulhof.

Im Inneren werden die historischen Ausstattungselemente erhalten, einzig die im Hauptbaukörper positionierte mittlere Klasse wird zur Schaffung eines „Marktplatzes“ Richtung Gang geöffnet.
Die Struktur des Bestandes wird nicht nur erhalten, sondern durch gezielte Einbau-Elemente betont.

Funktion
Die Haupterschließung des Bildungszentrums erfolgt weiterhin über die Fröbelgasse. Ein großzügiger Schulvorplatz dient dem Zusammenkommen, eine breite barrierefreie Rampe führt in die historische

Aula
Eine neue breite Treppe führt direkt in die Zentralgarderobe im Gartengeschoß.

GARTENGESCHOSS
Parallel zum bestehenden Gang wird eine Verbindungsachse zum neuen Turnsaaltrakt geführt. Diese verbindet den Turnsaal mit dem Haupteingang und die beiden Stiegenhäuser im Hauptgebäude, ohne den Schul-Cluster zwischen den Haupt-Stiegenhäuser durchqueren zu müssen.
Die bestehende Böschung Richtung Beserlpark im Süden und zwei neue Atrien Richtung Schulhof, die auch als Freiklasse dienen, belichten das Gartengeschoß.

ERDGESCHOSS
GTS und Veranstaltungsbereich:
Die Ganztageslandschaft im hakenförmigen Zubau ist als multifunktionale Raum-Landschaft konzipiert. Sie funktioniert als GTS und Veranstaltungsbereich. Die neue Bühne ist im ehemaligen Bewegungsraum positioniert und orientiert sich Richtung Schulhof. Die Bibliothek ist als kleiner hölzener Zubau als Rückzugsbereich geplant und orientiert sich Richtung Schulgarten.
Die Positionierung des Veranstaltungsbereiches lässt eine Nutzung des Schulhofes für Großveranstaltungen zu.
Hauptgebäude:
Die Positionierung der Werkräume zwischen GTS und Schul-Cluster ermöglicht eine optimale Nutzung für beide Bereiche.
Der Schul-Cluster mit vier Klassen und zentralem „Marktplatz“ wird durch die Öffnung der mittleren Klasse ermöglicht. Durch die Öffnung einer Längsachse werden Sichtbeziehungen von allen vier Klassen Richtung offener Lernzone ermöglicht. Diese Lernzone besteht aus einem Kleingruppenraum, einer Kreativzeile und dem „Marktplatz“ als gemeinsame Mitte.

OBERGESCHOSS 1 und 2
Am westlichen Kopfende des Hauptgebäudes ist das Schulteam über zwei Geschoße positioniert und mit einer internen Verbindungstreppe verbunden. Am östlichen Kopfende sind die Gruppenräume positioniert und fungieren als Rückszugs- und Ruhe-Orte. Alle vier Schul-Cluster sind „von Außen“ über die Bestands-Stiegenhäuser erschlossen und funktionieren als autarke Einheiten im Sinne des „Haus im Haus“ Prinzip.

Turnsaal Zubau:
Der neue Turnsaal wird als filigrane Holzstruktur auf einem Sichtbetonsockel konzipiert. Der Entwurf sieht ein materialsparendes und aufgelöstes Holz-Tragwerk vor, das gleichzeitig zum Gestaltungselement wird.

AUSSENANLAGEN
Der dreigeschossige, langgestreckte Hauptbau, teilt den Bauplatz in zwei annähernd gleich große Teile und lässt die Nutzung der Außenanlagen in einen öffentlichen und in einen halböffentlichen Bereich zu. Der nördliche Teil der Grundstücksfläche ist der Schule zugeordnet und gliedert sich in einen zur Fröbelgasse offenen Schulvorplatz mit dem Haupteingang, einen befestigten und geschützten Schulhof und in eine grüne Schulwiese im Norden. Der Schulvorplatz dient dem Zusammentreffen der Schüler und wird mit der neuen Hausbank entlang des eingeschossigen Gebäudes zur Bühne. Eine breite Rampe fungiert als barrierefreier Zugang zum Aula.
Der befestigte Schulhof ist als Pausenfläche und als Veranstaltungsfläche für größere schulische Veranstaltungen in Verbindung mit dem Veranstaltungssaal konzipiert. Zwei Freitreppen verbinden über die Atrien das Gartengeschoß mit dem Schulhof. Ein neuer Zugang für Externe bindet den neuen Turnsaal direkt an die Kohlstattgasse im Osten an. Die grüne Schulwiese im Norden ist als Spiel- und Sportfläche und für eine Gartennutzung als „Naschecke“ geplant. Eine Freiraumklasse als Gartenpavillon aus Holz ist ebenfalls geplant. Die Fläche im Süden der Schule wird weiterhin ihre Funktion als öffentliche Grünfläche behalten, soll aber auch in Zukunft intensiv für schulische Aktivitäten genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sieht die Rückführung des Gebäudeensembles in sein ursprüngliches Erscheinungsbild, mit dem Abbruch des südseitigen Zubaus vor. Mit der präzisen Setzung des punktuellen Turnsaalkörpers im Nordosten wird ein klar gefasster Außenraum im Schulhof definiert. Der geringe Fußabdruck des 1-geschossigen Volumens steht als pavillonartiger Baukörper mit angenehmer Distanz zum Bestand. Eine ausgewogene Freiraumverteilung ermöglicht eine differenzierte Nutzung des Außenraumes. Zwei in den Schulhof eingeschnittene Atrien sollen für eine Belichtung der Gartengeschossebene sorgen. Ihre Notwendigkeit wird aufgrund der Größe und Platzierung kritisch gesehen, zumal eine Durchlässigkeit auf Platzebene verloren geht und kein Mehrwert an Aufenthaltsqualität abgeleitet werden kann. Der Annex des bestehenden Turnsaals als 2-geschossiger Ruhe- und Bibliotheksbereich wird in seiner Organisation positiv gesehen, müsste jedoch aus denkmalpflegerischer Sicht stärker vom Bestand abgesetzt werden. Während die innere Erschließung des Schulhauses und die Platzierung der barrierefreien Erschließung übersichtlich angelegt wurde, wirkt sie für eine externe Erreichbarkeit des Turnsaals nicht ausgereift. Die Lerncluster werden auf 4 Ebenen, zu je 4 Klassen mit zentralem Marktplatz, aufgeteilt und widerspiegeln grundsätzlich eine zeitgemäße Clusterorganisation. Die Anordnung der Unterrichtsräume im Gartengeschoss ist aufgrund der geringen Raumhöhe wirtschaftlich nicht umsetzbar. Die fein gegliederte Fassade des hölzernen Turnsaalzubaus wird hervorgehoben und unterstreicht seine reduzierte Erscheinung.
Modellfoto

Modellfoto

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Schnitte

Schnitte