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Offener Wettbewerb | 07/2023

Erweiterung und Neubau einer Sporthalle am Bildungszentrum in Brückl (AT)

Lageplan

Lageplan

1. Rang

eep architekten ZT

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches
  • Klare Trennung zwischen Zufahrt/ Anlieferung und Kindergarten-/ und Schulzugang
  • Damit Schaffung eines gestalteten Vorfeldes für alle Einrichtungen mit Abgang Schülergarderobe, Zugang Kindergarten, Zugang Schule mit Durchgang zu den Parkplätzen
  • Bauliche Reaktion auf Baumbestand und bestehende Außenanlagen
  • Durch längsgerichtete Stellung des Kindergartenzubaus, klar abgegrenzter Bereich für die Kleinkinder
  • Durch Abrücken der Sporthalle keine Belichtungsbeeinträchtigung der Schule
  • Sporthalle orientiert sich zur Straße, Hallenschmalseite als flache Rampe, kleiner 3 %, daher keine Zwischenpodeste erforderlich, als Abstellfläche für Fahrräder, Scooter und Aufenthaltsbereich für Sportveranstaltung/ Schule

Außenraum
  • Mit Trennung Verkehr/ fußläufige Erschließung wesentliche Milieuverbesserung und differenziert erkennbare Zugänge zu den einzelnen Einrichtungen, im Vorfeld Erhaltung des wesentlichen Baumbestandes/ der Brunnenanlage
  • Mit kleinen Ergänzungen durch Bäume und Umkehrplatz, verschieben des Müllplatzes, Hebung des Milieus der Zufahrtsseite
  • Schulbushaltespuren bzw. kiss and ride Parkplätze bleiben erhalten

Funktionales

  • Verbindung Schule Sporthalle über belichteten Gang mit Rampe, sodass der Zugang zur Sporthalle auf Gehsteigniveau erfolgen kann
  • Behindertengerechter Zugang für Schule und Sporthalle sowohl vom Vorfeld als auch Parkplatz über Schuleingang
  • Sporthalle: Sportlereingang direkt vom Windfang über Treppe ins UG
  • Direkter Zugang von den Umkleiden zu beiden Hallenhälften, Lehrerumkleiden zugeordnet
  • Längstribüne mit drei Reihen
  • Theke und Aula als Raumerweiterung zur Straße, WC‘s an den Hallenenden
  • Geräteräume entlang Längsseite als Tribüne für Außenanlagen ausgebildet, mit baulicher Reaktion auf den Baumbestand
  • Umlaufende Belichtung des Turnsaales über Oberlichtband mit vorgesetzten Holzlamellen zur Vermeidung der Blendung
  • Kindergarten: mit dem Durchgang klare eigene Adressbildung des Kindergartens
  • Durch Längsorientierung, Schaffung eines klar von der Schule abgegrenzten, zugeordneten Freibereich
  • Zwischen Gruppenräumen und Bewegungsraum Sanitärzelle von der Erschließung aus zugänglich und Lagerraum von der Verbindung Gruppenraum-Bewegungsraum zugänglich
  • Schiebtüre zwischen Gruppenraum und Bewegungsraum, um beide Räume beaufsichtigen zu können
  • Nebenraumzone des Kindergartens parallel zum Durchgang in der Tiefe des Bestandsgebäudes
  • Mit Erhalt und Umbauung des Bestandsbaumes von Beginn an ansprechendes, beschattetes Kindergartenmilieu

Konstruktives
  • Alle neuen Bauteile als ergänzende Holzkonstruktion vorgeschlagen
  • Sporthalle im Erdreich als Massivkonstruktion, aufsetzend Holzkonstruktion mit Einfeldträgern auf Stahlbetonverbundstützen, und seitlich bzw. dazwischen angeordneten Turngeräten bzw. Saaltrennwand
  • Volle Höhe der Halle wegen Stützenfreiheit bis über den Zuschauerbereich, ergänzende Erdgeschossbereiche mit geringerer Raumhöhe
  • Kindergarten auf Fundamentplatte aufsetzende Holzriegelwände und KLH-Decken
  • Dach Kindergarten für die Schule als Freiraumklasse nutzbar

Ökologie, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit
  • Nutzung der Hallendachfläche für Fotovoltaik
  • hochwärmegedämmte Holzkonstruktion zur Minimierung des Energiebedarfs
  • Hallenlüftung Einbringung über Geräteräume- Absaugung über Umkleiden und Sanitärräume, mit Führung über hochwirksame Rotationswärmetauscher zur Reduktion des Energiebedarfs
  • Alle Konstruktionen ohne Verbundwerkstoffe zum einfachen Recycling
  • Durch die überwiegende Verwendung von Holz als Baustoff Vermeidung von CO2 intensiven Baustoffen
  • Eine eventuelle Recyclebarkeit der für den Abbruch vorgesehenen Gebäudeteile für den Neubau kann in weiterer Folge untersucht und in das Projekt integriert werden

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept des Zubaus für des Bildungszentrums Brückls und den Neubau der Sporthalle wird mit einem deutlich abgerückten und halb abgesenkten Neubau der Sporthalle in überzeugender Weise hergestellt. Durch die Position der Sporthalle entsteht zwischen dem Schulbau und der Sporthalle ein nord-süd gerichteter zentraler Schulplatz. Vom Vorplatz werden schlüssig sowohl die Schulen, der Kindergarten und die Sporthalle erschlossen.

Der eingeschoßige Kindergarten bindet die vorhandenen Gebäudestrukturen sehr plausibel ein und bildet mit den östlichen und westlichen Ergänzungen eine klare und sehr attraktive Kindergartenorganisation. Das Zusammenspiel des Baukörpers mit dem Außenraum wird durch die rhythmisierte Fassade und die Einbeziehung des Bestandsbaums verstärkt. Die dadurch entstehenden hellen und lichtdurchfluteten Räume des Kindergartens und die gut nutzbare großzügige Freifläche mit viel Gestaltungspotential überzeugen das Preisgericht.

Der kompakte Baukörper der Schulhalle reagiert in Abmessungen und Höhenentwicklung auf die städtebaulichen Gegebenheiten und wirkt mit der vorgeschlagenen Holzfassade als schlüssiger Nachbar zur Schule.

Die nach Süden ausgerichtete Sporthalle schließt mit einer Außentribüne und einem eingebetteten Bestandsbaum den Schulplatz im Norden ab und bildet damit eine gelungene Fassung des Schulplatzes.

Aufgrund der ausgewogenen Flächenbilanz und der vorgeschlagenen Konstruktion und Materialität lässt das Projekt eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.

Bedenken bestehen beim vorgeschlagenen Abstand der Schulhalle zum bestehenden Schulbau. Für einen angemessenen Vorplatz für die zu erwartende Personenanzahl scheint eine Aufweitung auch für die gute Belichtung der Aufenthaltsräume der Schule zu prüfen zu sein.

Die Lage der Garderoben angrenzend an die Sporthalle wird positiv aufgenommen, zu überarbeiten ist die Gestaltung der Verbindung zwischen Sporthalle und Schule im Untergeschoss.

Für die täglichen Abläufe des Kindergartens ist eine bauliche Verbindung zur Schule erforderlich und somit die Eingänge entsprechend umzugestalten. Das Projekt verspricht mit dem zentralen Vorplatz eine wesentliche Bereicherung des gesamten Schulumfelds und eine Uminterpretation zu einem neuen Campus.

Alles in allem löst das Projekt die gestellte Aufgabe in überzeugender Weise und überzeugt das Preisgericht durch die präzise Analyse und die sensiblen und innovativen Antworten auf den Bestand.
Grundriss

Grundriss

Ansichten

Ansichten

Schnitte

Schnitte

Modellfoto

Modellfoto