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Offener Wettbewerb | 02/2024

Umbau und Erweiterung Schulzentrum Oberstadt in Imst (AT)

2. Preis

architektur.terminal - hackl und klammer

Architektur

BSc.-Arch. Stefanie Steinhauser

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt respektiert mit Ausnahme der Turnhalle großteils den Bestand und erhält fast alle Teile der bisherigen Zubauten. Anstelle der ehemaligen Turnhalle im Norden der Bestandsschule entsteht ein dreigeschoßiger Neubau mit zweifach-Turnhalle darunter. Der Neubau für die Volksschule ist leicht abgedreht geplant. Der Bestand ist für die Mittelschule vorgesehen. Die Erschließung beider Schulen erfolgt über einen überdachten Haupteingang mit Windfang und führt in ein offenes Erdgeschoss mit Halle, Mittagstisch, Zentralgarderobe, Bibliothek, kleinen Büros und Küche in die jeweiligen Schulen. Eine offene Treppe im bestehenden Viertelkreis erschließt die Obergeschosse des Bestandes. In jedem Geschoss des Neubaus sind Klassenräume, Lehrerzimmer und Lerneinheiten um eine Mitte mit Lichthof, WC, Waschräume und das zentrale Treppenhaus angeordnet.

Im Altbau werden die Klassen der Mittelschule großteils gegen Süden angeordnet, wobei im ersten Obergeschoss auch besondere Arbeitsräume situiert sind. Das Konferenzzimmer bleibt an seiner ursprünglichen Stelle. Der Turnsaal verschwindet unter denen Neubau und wird durch ein Oberlichtband vom tiefen gelegenen Schulhof, zwischen dem Alt- und dem Neubau belichtet. Die Erschließung erfolgt über das im Norden situierte Treppenhaus. Der Turnsaal besitzt einen Saubergang, jedoch keinen externen Zugang, welcher nachzurüsten wäre.

Positiv ist zu werten, dass der Bestand und somit auch die graue Energie des Altbaus respektiert, integriert und respektvoll weitergebaut wurde. Alle räumlichen Vorgaben wurden eingehalten. Besonders gut gelungen ist die Eingangssituation mit offenen, gemeinsam zu nutzenden Bereichen. Durch die Eingangslösung und die Drehung des neuen Baukörpers entstehen große Freiflächen für zwei getrennte Pausenhöfe. Der Denkmalbestand wurde bis auf wenige Binnenteilungen respektiert.

Leider konnte durch die Anordnung der Schule auf zwei Baukörpern der Wunsch nach einer inneren Verschränkung der Schultypen nicht erreicht werden, Mittel-und Volksschule bleiben mit Ausnahme des gemeinsam nutzbaren Erdgeschosses und der Pausenhöfe weiterhin auf zwei Gebäude aufgeteilt. Die Anordnung der Lernlandschaften zeigen auch im Neubau aufgrund der Situierung und der Erschließungswege funktionale Mängel auf.

Der Beitrag kann allerdings aufgrund des Umgangs mit dem Bestand und der klaren Strukturierung der Funktionen weitgehend überzeugen, sodass die Kommission diesen Beitrag entsprechend würdigt.