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Offener Wettbewerb | 06/2011

Bündner Kantonsschule Chur, Ergänzungsneubau mit Mediothek, Mensa und Unterrichtsräumen sowie Kulturgüterschutzräume

www.schmidschaerer.ch

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4. Rang / 3. Preis

Schmid Schärer Architekten

Architektur

Klaus Architekten Innenarchitekten AG

Innenarchitektur

Erläuterungstext

Die Neubauten ordnen sich in der Geometrie der bestehenden Schulanlage ein und übernehmen deren Ausrichtung. Sie unterstützen damit die klare Unterscheidung zwischen den Schulbauten einerseits und der Badi Sand andererseits, welche sich zu den Schulbauten leicht ausdreht und einen ummauerten Garten darstellt.

Das neue Schulgebäude ergänzt das Ensemble von Cleric-Anlage und Naturwissenschaftstrakt ostseitig um ein zweigeschossiges Gebäude, welches sich in Form und Proportion am bestehenden Klassentrakt des Cleric-Schulhauses orientiert. Es entsteht so ein halboffener Hof, welcher sich jeweils übereck öffnet und eine Durchwegung in alle Richtungen erlaubt.

Für weitere Details besuchen Sie unsere Website: www.schmidschaerer.ch

Beurteilung durch das Preisgericht

Die beiden Neubauten nehmen die Ausrichtung der bestehenden Schulanlage auf und zeigen sich als integrale Holzbauten selbstbewusst und eigenständig.
Der zweigeschossige Schulbau wird östlich, parallel zum Münzweg platziert und schliesst den bestehenden, halboffenen Schulhof. Die beiden Eingänge - frontal und seitlich angeordnet - liegen über dem Platzniveau und verhindern eine ebenerdige Ver- bindung zwischen den einzelnen Schulbauten, was insbesondere für Menschen mit Be- hinderungen nachteilig ist. Durch den minimalen Abstand zum Naturwissenschaftstrakt entsteht ein Nadelöhr, welches das reibungslose Zirkulieren der der hohen Schülerfre- quenzen behindert. Die zweigeschossige Schule funktioniert problemlos und die Orien- tierung nach Osten auf einen Grünbereich gegen den Münzweg ist angenehm. In seiner Gestaltung und Materialisierung versucht sich der Bau an der bestehenden Anlage zu orientieren. Der Holzbau wird mit Faserbetonelementen verkleidet und kaschiert damit den Eindruck des Leichtbaus.
Orthogonal zur Schulanlage ist auch der Mensa-/Mediothekbau gesetzt. Vier gegenein- ander versetzte Volumen formieren eine Gesamtform, welche der Hangkante folgt und sich mit dem Freiraum der Badi Sand verwebt. Über eine Freitreppe sowie Rampe wird eine Eingangsplattform erreicht, von welcher aus ein attraktiver Blick in das Badiareal ermöglicht wird und wo sich auch der Eingang in das zweigeschossige Gebäude befin- det. Die Eingangshalle erschliesst die Mensa im Erdgeschoss und über eine raumein- nehmende Wendeltreppe die Mediothek im Obergeschoss. Die Mensa ist in einzelne Bereiche mit verschiedenen, sich ergänzende Raumqualitäten gegliedert. Vorteilhaft sind insbesondere die räumliche Flexibilität und damit die Unterteilbarkeit sowie die Be- triebsabläufe im Erdgeschoss. Die Organisation der Küche über drei Geschossen ist jedoch nachteilig. Grosse Beachtung wurde der Verflechtung mit der Badi geschenkt.
Eine klare Trennung ist möglich. Leider funktioniert die Verpflegung/Ausgabe der Badi- gäste nicht; der Kiosk liegt mitten in der Mensa im Freeflow-Bereich.
Der Aufgang zur Mediothek über die Wendeltreppe wirkt einladend. Zentral und mit gu- tem Überblick liegt die Ausleihe. Auch hier ergibt der konstruktive Aufbau interessante Bereiche unterschiedlicher Grösse, Nutzung und Belichtung. Die Setzung von Oblichtern optimiert die natürliche Belichtung.
Die gewählte Konstruktion sowie das statische Prinzip sind durchdacht und ermöglichen eine vorteilhafte Strukturierung des Gebäudes. Architektur, Statik und Haustechniküber- legungen stimmen überein.
Gewisse Bereiche des nachhaltigen Bauens werden ausführlich beschrieben. Beson- ders die Themen "graue Energie" und Medienverteilung werden detailliert behandelt. Minergie-P-ECO sollte mit geringem Aufwand erreichbar sein. Die Aussagen zu nach- haltigem Bauen sind plausibel und der Projektverfasser scheint in diesem Bereich kom- petent zu sein. Die direkte Witterungsexposition der aussenliegenden, tragenden Holz- elemente ist unterhaltsaufwändig. Die zu erwartenden Baukosten liegen im mittleren Bereich.
Der konzeptionell und konstruktiv solide Entwurf vermag in seiner architektonischen Umsetzung nicht in gleicher Weise überzeugen.